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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die Zuversicht vom Vortag an den ostasiatischen Börsen ist am Mittwoch bereits wieder verflogen. Ohnehin hatten Marktteilnehmer hinter den Aufschlägen kaum mehr als eine technisch bedingte Zwischenerholung nach der tagelangen Talfahrt vermutet. Dass von der Wall Street nach der dortigen Feiertagspause eine starke Vorlage kam, stützte die Indizes nur zu Beginn.
Danach drehten sie teils sogar deutlich ins Minus, weil die weltweiten Stagflationsängste, also die Sorgen vor wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitig hoher Inflation, wieder die Oberhand gewannen und auch die Futures auf die US-Indizes absackten. Dazu passend verbilligte sich das Öl deutlich, zuletzt um bis zu gut 5 Prozent. Im Handel war von Zurückhaltung vor einem Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell zu hören. Er steht am Nachmittag (MESZ) Rede und Antwort vor dem Bankenausschuss des Senats zur Geldpolitik. Zuletzt kamen von der US-Notenbank sehr falkenhafte Kommentare mit einem klaren Fokus auf Inflationsbekämpfung und Inkaufnahme dadurch entstehender Risiken für das Wirtschaftswachstum. Die Börse in Tokio konnte sich mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 26.149 Punkte neben Sydney (-0,2%) noch am besten halten. In Japan kam Unterstützung vom Yen, der zum Dollar weiter nachgab auf im Tief 136,72, das niedrigste Niveau seit 1998, was zumindest die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessert. Schnelle Gewinnmitnahmen bei Technikaktien in Hongkong Einmal mehr besonders steil abwärts ging es in Seoul mit 2,7 Prozent auf ein 19-Monatstief. Auch in Hongkong fiel der Rücksetzer mit 2,0 Prozent im späten Handel deutlich aus, wobei laut Teilnehmern insbesondere Technikaktien verkauft wurden. Hier sei die jüngste Gegenbewegung zu schnellen Gewinnmitnahmen genutzt worden. Der entsprechende Subindex knickte um 3,5 Prozent ein. Der Schanghai-Composite-Index büßte nach einem schwachen Schlussgeschäft 1,2 Prozent ein. Auf der Verliererseite standen mit den schwachen Ölpreisen Aktien von Ölunternehmen. In Tokio gaben Japan Petroleum Exploration um 3,0, Inpex um 3,9 und Idemitsu Kosan um 3,3 Prozent nach, in Hongkong CNOOC um 3,1 Prozent. In Sydney verbuchten die Ölwerte Santos und Woodside dagegen Aufschläge bis 1,7 Prozent. In Seoul erwischte es Amorepacific (-8,2%) besonders hart. Die immer wieder vorgenommenen Lockdowns in China könnten für das Kosmetikunternehmen schwache Zweitquartalszahlen zur Folge haben, warnte eine Analystin von Hyundai Motor Securities. Hanwha Aerospace fielen um 9,5 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Aktie hatte an den beiden Vortagen zugelegt nach dem erfolgreichen Start einer Weltraumrakete, an deren Bau Hanwha beteiligt war. Das Schwergewicht Samsung Electronics schlug sich dagegen mit einem Minus von 1,5 Prozent besser als der breite Markt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/smh (END) Dow Jones Newswires June 22, 2022 03:20 ET (07:20 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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