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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Belastend wirkten anhaltende Rezessionsängste. Sorgen macht man sich vor allem über die deutsche Wirtschaft. Nach den drastisch gesenkten Wachstumsprognosen der Institute könnte nun sogar die Stufe Zwei der Warnstufen bei der Gasversorgung bevorstehen. Vor allem für die Chemie-Industrie könnte dies zu Produktionseinschränkungen führen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat derweil die Regierungen in Europa aufgefordert, sich auf einen vollständigen Stopp russischer Gaslieferungen vorzubereiten.
Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 13.144 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 12.966. Der Index erholte sich am Nachmittag mit Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats. Powell hat sich wie erwartet klar zur Inflationsbekämpfung bekannt. Es sei essentiell für die Fed, die Inflation zu reduzieren, zugleich wolle man aber keine Rezession auslösen. Insbesondere letztere Aussage wirkte stabilisierend an den Märkten. BASF: Zweites Halbjahr wird schwieriger als erstes Für BASF ging es nach Kommentaren zum zweiten Halbjahr um 5,8 Prozent nach unten. Dieses wird laut Vorstandschef Martin Brudermüller schwieriger als das erste Halbjahr, wegen der Inflation und der schwächeren Konsumnachfrage sowie der hohen Energiepreise. Autotitel wurden gemieden: BMW verloren 1,9 Prozent, Continental 2,3 Prozent oder Daimler Truck 3,8 Prozent. Gegen den Trend stiegen Uniper um 6 Prozent. "Uniper werden möglicherweise auch von der Umstellung der Gas-Verstromung auf Kohle gestützt", so ein Marktteilnehmer. Während es an Gas einfach fehle, könnten die Kapazitäten in der Kohleverstromung relativ schnell hochgefahren werden. Und Uniper sei sowohl mit Gas- als auch mit Kohlekraftwerken im Markt. Stahlaktien standen im Blick mit Konjunktursorgen, einer negativen Studie von JP Morgan und einem EU-Gerichtsentscheid: Das Verbot eines Zusammenschlusses der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit der indischen Tata Steel durch die EU-Kommission war rechtmäßig. Das Gericht der Europäischen Union (EuG) bestätigte den Beschluss der Kommission. Zudem lastete ein Studie von JP Morgan über der Stahlindustrie. Thyssenkrupp fielen 8 Prozent. Salzgitter schlossen 11,1 Prozent niedriger, und das obgleich der Stahlkonzern die Prognose für das laufende Jahr deutlich nach oben nahm. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange die Aussichten für Salzgitter und den Sektor insgesamt günstig bleiben werden, sollte die Wirtschaft tatsächlich in eine Rezession rutschen. Bayer und Fresenius werden weiter verkauft Bayer blieben unter Druck und gaben 2,1 Prozent nach. Wie am Vortag bekannt wurde, wird der Supreme Court in den USA sich nicht mit einem Berufungsantrag von Bayer im Fall Edwin Hardeman befassen. Dieser bekam wegen seiner Krebserkrankung 25 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen, weil sie auf Roundup zurückgeführt wurde. Die Entscheidung wurde von den Anlegern mit Enttäuschung und Kursverlusten quittiert. Damit ist ein schnelles Ende der Glyphosat-Thematik für den Konzern nicht in Sicht. Auch Fresenius setzten die Vortagesverluste fort und gaben 2,8 Prozent nach. Hugo Boss stiegen 0,2 Prozent, die britische Frasers Group hat ihre Investition aufgestockt. Wie die britische Einzelhandelsgruppe mitteilte, hält sie nun einen Anteil am Modekonzern im Wert von 900 Millionen Euro. Laut Stimmrechtsmitteilung hält Frasers nun direkt 3,4 Millionen Stammaktien an Hugo Boss, was einer Beteiligung von 4,9 Prozent entspricht. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mpt/err (END) Dow Jones Newswires June 22, 2022 11:55 ET (15:55 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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