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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In einem negativen Börsenumfeld haben am Donnerstag einzig die Börsen in Festlandchina dem schwachen Trend getrotzt - gestützt von günstig ausgefallenen Konjunkturdaten. Besonders schwache Daten in Japan wurden dagegen als Beleg gewertet, dass die Zentralbanken mit ihren geldpolitischen Straffungen im Kampf gegen die Inflation die Konjunktur abwürgen könnten. In Japan war die Industrieproduktion im Mai auf Monatssicht um 7,2 Prozent eingebrochen, erwartet worden war nur ein moderater Rückgang um 0,3 Prozent.
Zwar zählt gerade die japanische Notenbank nicht zu den Falken unter den Zentralbanken, doch wurden die Daten als Zeichen einer schwächelnden Weltkonjunktur gesehen, weil viele Industrieprodukte exportiert werden. Genährt wurden die Rezessionssorgen auch von schwächeren Wachstumsdaten in den USA. Dies galt umso mehr, weil US-Notenbankgouverneur Jerome Powell noch einmal betont hatte, die Fed werde an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten. Diese Aussagen stützten den US-Dollar, der seine Gewinne vom Vortag weitgehend hielt. "Die Rezessionssorgen scheinen zugenommen zu haben und fördern die Nachfrage nach vermeintlich sicheren Häfen", kommentierte Marktanalystin Tina Teng von CMC mit Blick auf die Dollarstärke. Sanrio trotzen Trend in Tokio In Tokio gab der Nikkei-225 um 1,5 Prozent auf 26.393 Punkte nach. Die schwache Industrieproduktion wertete Volkswirt Marcel Thieliant von Capital Economics im Hinblick auf die konjunkturelle Erholung in Japan als weitere Enttäuschung. Auf Quartalssicht hielten sich die Börsenverluste aber in Grenzen - Händler verwiesen auf das Festhalten an der lockeren Geldpolitik in Japan. Elektronik- und Automobilwerte waren angesichts steigender Betriebskosten und der trüben Wirtschaftsaussichten nicht gefragt. So verloren Tokyo Electron 4,1 und Nissan Motor 3,8 Prozent. Sanrio steigen um 13,8 Prozent - gestützt von der Schlagzeile, der Eigner der Marke "Hello Kitty" plane eine Lizenzvereinbarung in China mit Alibaba Pictures Group. Während die Kurse in Hongkong (-1,0%) dem negativen Börsentrend der Region folgten, stieg der Index in Schanghai um 1,3 Prozent. Die Stimmung in der chinesischen Industrie hatte sich im Juni aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor stieg wieder in den Expansion anzeigenden Bereich, wenngleich er die Prognose knapp verfehlte. Gleiches galt auch für die Dienstleistungsbranche, wo der Anstieg sogar sehr deutlich ausfiel. Der Erholung der Daten stützten Aktien und Renminbi, sagte Marktstratege Mitul Kotecha von TD Securities. Automobilaktien präsentierten sich dagegen weiter schwach. Chongqing Changan Automobile sanken um 4,8, Guangzhou Automobile drehten dagegen 0,4 Prozent ins Plus. In Südkorea baute der Kospi seine Abschläge auf 1,9 Prozent bis zum Schluss aus. Auf Monatssicht verbuchte der südkoreanische Leitindex einen Einbruch um 13 Prozent. Die Anleger hätten in Seoul mehr auf die Powell-Aussagen und weniger auf die China-Daten geschaut, hieß es zur Tagestendenz. NCsoft brachen nach einem negativen Analystenkommentar von Samsung Securities um 10 Prozent ein. Die Analysten unterstellten dem Spiele-Unternehmen schwache Geschäftszahlen. Die Wettbewerberpapiere von Krafton büßten 7,8 Prozent ein. Die Branchen Spiele, Internet und Technologie führten insgesamt die Liste der Verlierer an. Der australische Leitindex S&P/ASX-200 gab 2 Prozent ab und verbuchte den dritten Monatsverlust in Folge. Mit einem Minus von 8,9 Prozent stellte der Juni den schwächsten Monat seit März 2020. Auch der Quartalseinbruch von 12 Prozent war der höchste seit März 2020. Alle elf Sektoren schlossen am Donnerstag im Minus. Besonders schwach zeigten sich Versorger-, Rohstoff- und Immobilientitel. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/cln (END) Dow Jones Newswires June 30, 2022 03:21 ET (07:21 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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