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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Abwärtswelle am Dienstag beschleunigt. Der DAX fiel um 2,9 Prozent auf 12.401 Punkte. Zwischenzeitlich wurde mit 12.391 Punkten ein neues Jahrestief markiert. "Die Sicherheit der Energieversorgung ist nicht geregelt, die Inflation ist außer Kontrolle geraten, im Osten Europas tobt ein Krieg und die Menschen halten ihr Geld zusammen", fasste Jochen Stanzl von CMC Markets die Lage zusammen. Zu der Unsicherheit über die russischen Gaslieferungen kam nun noch ein Streik der norwegischen Öl- und Gasarbeiter. Besonders in der zweiten Reihe wurden regelrechte Panikverkäufe beobachtet, mit sehr hohen, zum Teil sogar zweistelligen Verlusten.
Auch der Euro geriet unter erheblichen Abgabedruck. Er ist erstmals seit fast 20 Jahren unter die Marke von 1,03 Dollar gerutscht, mit 1,0250 Dollar zur Schlussglocke an den Aktienmärkten verlor er verglichen mit dem späten Montag fast 2 Cent. Im Handel hieß es, die Angst vor einer Rezession nehme zu. "Die Krise frisst sich langsam in die Köpfe", so der Kommentar eines Händlers. Auch die Ölpreise gaben deutlich nach, lediglich der Gaspreis verharrte auf dem hohen Niveau. Zuversichtlich bleibt die Helaba: Das Haus rechnet bis Mitte kommenden Jahres mit einer Rückkehr des DAX an sein Allzeithoch. "Die Dividendentitel haben schon viel Negatives vorweggenommen", so Markus Reinwand, Analyst und Anlagestratege des Hauses. Zudem seien Anleger dies- und jenseits des Atlantiks für Aktien sehr negativ gestimmt und hätten bereits Positionen verringert. Zwar werde der Markt zunächst noch volatil bleiben, vor allem wegen der anhaltenden politischen Unsicherheit, so Reinwand. Ende des dritten Quartals sollte der DAX aber wieder bei 14.000 Punkten stehen und Ende des Jahres bei 15.000 Punkten. Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres sollte er über 16.000 Ende März auf 16.300 Punkte steigen. Im DAX verloren Daimler Truck, MTU und Hannover Rück bis zu 7,8 Prozent. In der zweiten Reihe war von regelrechten Panikverkäufen die Rede: Hier brachen Rheinmetall um 10,4 Prozent ein, K+S sowie Lanxess und Uniper jeweils um mehr als 9 Prozent. Thyssenkrupp fielen um 8,1 Prozent. Die Aktien von Eckert + Ziegler sackten nach einer Gewinnwarnung um 16,2 Prozent ab. Shop Apotheke nach vorläufigen Zahlen gesucht Auf der Gewinnerseite im DAX schlossen Sartorius 2,3 Prozent höher, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigt hat. Merck KGaA legten um 1,5 Prozent zu. Im SDAX stiegen Shop Apotheke um 12,1 Prozent. Der Konzern hat den Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 287 Millionen Euro gesteigert. Haupttreiber sei das Geschäft jenseits rezeptpflichtiger Medikamente gewesen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen. Demnach soll bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ein Umsatzwachstum von 15 bis 25 Prozent erzielt werden und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen minus 1,5 und plus 1,5 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/ros (END) Dow Jones Newswires July 05, 2022 11:55 ET (15:55 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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