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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kräftigen Aufschlägen hat der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte geschlossen. Der DAX gewann 1,6 Prozent auf 12.595 Punkte. Gestützt wurde die Stimmung vom jüngsten Einbruch der Ölpreise und der Preise für andere Rohstoffe, darunter auch für Nahrungsmittel. Grund sind zunehmende Rezessionsrisiken, die aber zugleich auf die Inflationserwartungen drücken. Das nehme den Druck von den Notenbanken, bei den Zinserhöhungen zu überziehen, hieß es im Handel. Auf Unternehmensseite standen Metro mit einer erhöhten Prognose im Blick.
Ende des Streiks der Gas- und Ölarbeiter in Norwegen klar positiv Eindeutig positiv bewertet wurde das Ende des Streiks der Gas- und Ölarbeiter in Norwegen. Dieser hatte die ohnehin brisante Lage angesichts eines drohenden Stopps der russischen Gaslieferungen noch einmal verschärft. Entscheidend wird nun sein, ob nach der bevorstehenden etwa 10-tägigen regulären Wartung von Nordstream 1 wieder Gas durch die Pipeline fließen wird. Am 11. Juli beginnen diese jährlichen Wartungsarbeiten. Der Preis für Dutch TTF Gas zog an nach der jüngsten Korrektur. Metro reagierten mit Aufschlägen von 4,1 Prozent auf die Anhebung der Prognose für das laufende Jahr. Das Umsatzwachstum soll nun um 17 bis 22 Prozent zulegen, bisher war das Unternehmen von 9 bis 15 Prozent ausgegangen. Das bereinigte EBITDA soll nun um 150 bis 230 Millionen Euro steigen, bislang war man von einem EBITDA "leicht bis moderat" über Vorjahr ausgegangen. Insbesondere bei den EBITDA-Schätzungen dürfte am Markt Revisionsbedarf bestehen. Delivery Hero (-4,1%) gerieten dagegen mit bestätigten kartellrechtlichen Hausdurchsuchungen unter Druck. Betroffen waren auch die Büros der jüngst übernommenen spanischen Glovo. Wegen des Verdachts auf Kartellbildung hat die EU-Wettbewerbskommission mehrere Essens-Lieferdienste durchsucht. Wer alles von den Durchsuchungen betroffen ist, ist unklar. Die Citigroup sieht die Stimmung für die Aktie belastet. Weil die Untersuchung noch im Gange sei, könne das Unternehmen den Umfang der Untersuchung nicht kommentieren, habe aber volle Kooperation zugesagt. Leoni (+0,7%) reagierten kaum auf ein neues Refinanzierungskonzept mit den Konsortialbanken. Die Fälligkeiten der aktuell ab Ende des Jahres 2022 fällig werdenden Finanzierungsinstrumente sollen bis Ende 2025 verlängert werden. Das Konzept enthält mehrere Elemente. So sollen die Nettoerlöse aus dem Verkauf des Bereichs Cable Solutions zum Schuldenabbau genutzt werden. Daneben sind aber auch Kapitalmaßnahmen geplant. Spekulationen über Staatseinnstieg bei Uniper verdichten sich Uniper verloren 2,9 Prozent. Am Markt verdichten sich die Spekulationen, dass der Staat über eine Kapitalerhöhung 3 bis 5 Milliarden Euro an Uniper schleusen könnte. Wie die staatliche Rettung konkret ausgestaltet wird, hängt laut Handelsblatt auch davon ab, inwieweit Händler wie Uniper die höheren Einkaufspreise beim Gas an die Verbraucher weitergeben dürfen, ohne dabei auf bestehende Lieferverträge Rücksicht zu nehmen. Die Aktie der Uniper-Mutter Fortum gab ebenfalls nach. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/ros (END) Dow Jones Newswires July 06, 2022 11:48 ET (15:48 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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