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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Donnerstag weiter zugelegt, der S&P-500 stieg bereits den vierten Tag in Folge. Zur Kauflaune trug das am Vorabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung bei. Ihm zufolge dürfte die US-Notenbank auch im Juli wie schon erwartet kräftig an der Zinsschraube drehen, wobei mehrheitlich mit einem großen Schritt um erneut 75 Basispunkte gerechnet wird.
Zugleich ist aber nicht ganz auszuschließen, dass der Schritt doch kleiner ausfallen könnte. Zum einen wegen der negativen Folgen für die Konjunktur, zum anderen, weil die zuletzt deutlich fallenden Ölpreise und auch der feste Dollar Druck von der Inflation nehmen, die Auslöser des Zinserhöhungszyklus war. Das nährte Spekulationen über einen weniger aggressiven Kurs der Notenbanker und damit verbunden Hoffnungen, dass eine Rezession vermieden werden kann. Dazu passend sagte US-Notenbanker James Bullard, dass er trotz notwendiger Zinserhöhungen gute Chancen für eine weiche Landung der Wirtschaft sehe. Wie es um die Konjunktur bestellt ist, darüber könnten am Freitag die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten neue Erkenntnisse liefern. Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 31.385 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,5 Prozent voran. Die Nasdaq-Indizes mit vielen oft hoch bewerteten Wachstunmswerten legten um bis zu 2,39 Prozent zu. Durch den Rückgang der Marktzinsen in den vergangenen Tagen sind die Bewertungen wieder deutlich günstiger geworden. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.527 (Mittwoch: 1.279) Kursgewinner und 725 (2.009) -verlierer. Unverändert schlossen 133 (119) Titel. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen zwar erneut, sie liegen aber immer noch weit unter den Hochs aus dem Mai. Weiter rentieren kurz laufende Anleihen höher als Langläufer, was als Anzeichen einer heraufziehenden Rezession gilt. Beim Gold (+0,1%) endete eine achttägige Durststrecke mit teils deutlichen Verlusten. Ölpreise stark erholt - US-Gaspreis schießt nach oben Bei den am Donnerstag erneut steigenden Marktzinsen dürften die Ölpreise eine Rolle gespielt haben. Sie erholten sich nach den jüngsten kräftigen Verlusten deutlich, zuletzt um bis zu knapp 4 Prozent, obwohl die wöchentlichen US-Ölvorräte unerwartet und zudem sehr stark gestiegen waren. Allerdings gingen die Benzinvorräte zurück. Dazu schossen auch die Preise für US-Erdgas nach oben um fast 13 Prozent. Hier waren neue Vorratsangaben deutlich niedriger als erwartet ausgefallen. Der Dollar blieb als sicherer Hafen und dank der vergleichsweise hohen US-Zinsen gesucht. Der Euro kostete zuletzt 1,0160 Dollar. Das Pfund Sterling legte leicht zu, nachdem der britische Premierminister Boris Johnson seinen Rücktritt zumindest als Chef der konservativen Partei angekündigt hatte, aber zunächst Premierminister bleiben will, bis ein Nachfolger gefunden ist. Hier sei in den vergangenen Wochen einiges an politischer Unsicherheit bereits eingepreist worden und zudem gebe es Hoffnung auf eine stabilere politische Führung - zumindest auf längere Sicht, hieß es. Bed Bath & Beyond haussieren - Gamestop splittet Am Aktienmarkt wurden zyklische Aktien favorisiert, allen voran Autowerte mit einem Subindex-Plus von 5,5 Prozent. Am Ende rangierten die wenig zyklischen Aktien von Haushaltskonsumgüterherstellern (-0,3%). Bed Bath & Beyond schnellten um über 21 Prozent nach oben. Treiber war eine Mitteilung an die Börsenaufsicht, dass Interimschefin Sue Gove 50.000 Aktien erworben hat und zwei Board-Mitglieder jeweils 10.000. Bed Bath & Beyond hatte vergangene Woche nach schwachen Geschäftszahlen den bisherigen CEO Mark Tritton entlassen. Für Merck & Co ging es um 0,1 Prozent nach unten. Informanten zufolge befindet sich der Pharmakonzern mittlerweile in fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Übernahme des US-Biotechnikunternehmens Seagen. Diskutiert werde ein Kaufpreis von mehr als 200 Dollar je Aktie. Seagen gewannen dennoch nur 1,6 Prozent auf 177,96 Dollar. Vor Aufkommen erster Gerüchte am 16. Juni lag der Kurs noch bei gut 146 Dollar Gamestop verteuerten sich um 15,1 Prozent. Das Unternehmen plant einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4, was die Aktie optisch billiger und damit handelbarer macht. Im Sog von Gamestop legte mit AMC Entertainment (+15,2%) eine weitere sogenante Meme-Aktie stark zu, die oft von Absprachen in sozialen Netzwerken bewegt wird. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires July 07, 2022 16:12 ET (20:12 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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