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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Gazprom hat die Gaslieferungen durch die nach Deutschland führende Ostsee-Pipeline Nord Stream noch einmal deutlich zurückgefahren. Die Durchleitungen würden ab Mittwoch auf täglich nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas am Tag gekürzt. Dies entspricht in etwa 20 Prozent der Kapazität der Pipeline nach zuletzt rund 40 Prozent. Der Grund sollen Probleme mit einer weiteren Turbine sein. Die Gaspreise reagierten mit Aufschlägen auf die Nachricht. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 13.210.
Schwacher ifo-Index setzte keine Akzente Ein schwacher ifo-Geschäftsklimaindex spielte eine untergeordnete Rolle. Dieser fiel im Juli auf 88,6. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2020. Der Rücksetzer war stärker als erwartet: Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 90,5 Punkte erwartet. Ifo-Chef Clemens Fuest sieht Deutschland an der Schwelle zur Rezession. Der ifo-Einbruch spiegelt laut der Commerzbank vor allem die Angst der deutschen Unternehmen vor einer Gaskrise wider. VW sanken um 1,3 Prozent: Der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess bei Volkswagen stellte laut Marktteilnehmern zwar keine Überraschung dar. Seit langem wurde an der Börse darüber spekuliert, nachdem Diess mit den Verzögerungen bei der Softwareentwicklung bei Cariad unter Druck geraten war. Wie von den Analysten von Jefferies erwartet, ist Porsche-Chef Oliver Blume an die Spitze des VW-Konzerns gerückt. Der Zeitpunkt sei aber unglücklich. Tagesverlierer im DAX waren Sartorius mit Abgaben von 4,6 Prozent. Das Papier war zuletzt gestiegen und gab nun in einer technischen Gegenbewegung nach. Positiv wurden die vorläufigen Geschäftszahlen von Bechtle (+4,8%) im Handel gewertet. Der Umsatz habe leicht positiv überrascht, der Gewinn vor Steuern sei gut 10 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Für Siemens Healthineers ging es um 2,1 Prozent nach unten - hier belastete eine neuerliche Gewinnwarnung des Konkurrenten Philips. Lufthansa (-0,2%) hielten sich gut trotz eines Warnstreiks des Bodenpersonals am Mittwoch. Uniper brachen mit den weiter reduzierten Gaslieferungen aus Russland um 12,4 Prozent ein. Der Versorger ist abhängig von den russischen Lieferungen. Jüngst wurde ein Rettungspaket für das Unternehmen geschnürt, das unter anderem den Einstieg des deutschen Staats vorsieht. Starke Zahlen von Baywa Mit den Bereichen Agrar, Energie und Bau ist Baywa (+7%) momentan richtig positioniert. Dies ist auch an den Zahlen abzulesen. Der Agrarhändler konnte den Schwung aus dem ersten Quartal mitnehmen und legte für das erste Halbjahr beeindruckende Gewinne vor. Nachdem nach den ersten drei Monaten der Ausblick nicht angehoben wurde, kam das Unternehmen nun nicht umhin, dies nachzuholen. Baywa erwartet nun ein EBIT von 400 bis 450 Millionen Euro im Jahr 2022, während zum Beispiel die Analysten der LBBW bisher mit 347 Millionen gerechnet hatten. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/cln (END) Dow Jones Newswires July 25, 2022 11:50 ET (15:50 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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