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FRANKFURT (Dow Jones)--Fester haben sich deutsche Aktien am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Die Zinserhöhung der US-Notenbank von 75 Basispunkten am Vorabend war so erwartet worden. Sorgen über zu starke künftige Zinsschritte wurden durch ein schwaches US-BIP abgemildert. Es rutschte im zweiten Quartal um 0,9 Prozent ins Minus und bringt damit die USA in eine technische Rezession. Angesichts des aktuellen US-Wirtschaftsbooms sah man darin aber kein echtes Problem: In ganz Europa waren daher konjunkturnahe Branchen wie Bau, Rohstoffe und Autos gesucht. Dazu gab es eine Flut von Quartalszahlen zu verdauen. Der DAX kletterte um 0,9 Prozent auf 13.282 Punkte.
Sorgen bereitete eher die deutsche Inflation: Sie stieg mit 8,5 Prozent zum Vorjahr stärker als befürchtet. Die Hoffnungen der EZB, hier einen Höhepunkt erreicht zu haben, sind damit Makulatur. Dazu gab es Gewinnwarnungen von DAX-Unternehmen wie von Fresenius Medical Care und Fresenius. Fresenius-Familie bricht ein - FMC kappt Prognose Mit einem Kurseinbruch von 14,4 Prozent schlossen die Aktien des Dialysedienstleisters Fresenius Medical Care (FMC). Er musste seine Jahresprognose wegen Arbeitskräftemangels in den USA und hoher Lohnkosten senken. FMC rechnet nun mit einem geringeren Umsatzwachstum und Gewinn. Auch FMC-Muttergesellschaft Fresenius musste daher ihre Jahresprognose senken; ihre Aktie fiel um über 8 Prozent. Bei Airbus (-2,9%) waren die Quartalszahlen durchwachsen ausgefallen: Der Umsatz lag unter, der Gewinn über Erwartung. Negativ wurde jedoch die Senkung der angepeilten Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen aufgenommen. Gute Daten aus allen Sektoren Gut kamen besonders starke Daten aus dem Auto-Sektor von VW, Stellantis und Traton an. So verdiente VW (+3,7%) im zweiten Quartal mehr, obwohl weniger Autos verkauft wurden. Wie schon zuvor bei Mercedes zu sehen, bevorzugen die Wolfsburger die Auslieferung hochpreisiger und damit auch hochmargiger Fahrzeuge vor Kleinwagen mit geringen Margen, hieß es im Handel. Auch beim Lkw-Hersteller Traton (+3,2%) erfreuten die Geschäftszahlen. In Rally-Laune zeigten sich die Aktien der Windanlagen-Hersteller. Unter anderem sprangen Nordex um 14,2 Prozent. Hier könnte ein mögliches US-Klimagesetz für Milliarden-Investitionen in den Sektor sorgen. Auch bei Linde (+2,2%), Aixtron (+1,1%) und Wacker Chemie (+10,3%) ging es dank starker Geschäftszahlen und Ausblicke nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/cln (END) Dow Jones Newswires July 28, 2022 11:48 ET (15:48 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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