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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch deutlich nach unten gegangen. Ohne Anzeichen einer größeren Gegenwehr trippelte das Börsenbarometer DAX nach unten, am Ende schloss der Index 2 Prozent tiefer bei 13.627 Punkten. Die Umsätze waren urlaubszeitbedingt weiter dünn. Während in den vergangenen Tagen und Wochen die Käufer mehrheitlich in der Überzahl waren, übernahmen heute die Bären das Zepter. Am Morgen überraschte zunächst die hohe Inflation aus Großbritannien, die per Juli auf 10,1 Prozent stieg und damit auf den höchsten Stand seit 40 Jahren.
Die Volkswirte der Berenberg Bank gehen davon aus, dass dort die Inflation im Oktober bei rund 12 Prozent ihren Höhepunkt sieht. Auch für Deutschland wird erst für den Herbst mit den höchsten Raten gerechnet. Fast reflexartig wurden Anleihen verkauft, da die Notenbanken die Zinsen wohl deutlicher anheben, auch wenn sie die Inflationstreiber wie die Energiepreise wohl kaum in den Griff bekommen. In Deutschland stieg die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 11 Basispunkte auf 1,085 Prozent. Anleger werden vorsichtiger Der Blick auf die Gewinner und Verlierer am deutschen Aktienmarkt zeigt, dass sich die Anleger auf stürmische Zeiten am Aktienmarkt vorbereiten. Die Aktien defensiver Unternehmen wie Henkel, Symrise, Deutsche Börse oder Beiersdorf hielten sich gut, dagegen stellten Zalando und Hellofresh die größten Verlierer. Aber auch zyklische Werte wie Infineon oder Continental gaben überdurchschnittlich ab. In der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt brachen Uniper um rund 11 Prozent ein. Wie befürchtet schrieb das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Verlust in Milliardenhöhe. Die Verluste von Uniper als Ergebnis der Beschränkung der Liefermenge von russischem Gas beliefen sich laut der Analysten von Metzler für die erste Jahreshälfte auf rund 400 Millionen Euro. Per 17. August lägen sie bereits bei 3,8 Milliarden Euro. Aktuell fielen infolge der Lieferbeschränkungen täglich Verluste von 100 Millionen Euro an. Für 2023 erwarte das Unternehmen ebenfalls einen Verlust auf Ebene des Gesamtunternehmens, der jedoch deutlich geringer als 2022 ausfallen dürfte. 2024 rechne Uniper damit, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires August 17, 2022 11:46 ET (15:46 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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