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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Aktienmärkten ist am Montag mit Konjunktursorgen überwiegend bergab gegangen. Selbst an den chinesischen Börsen stützte eine erneute Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank kaum. Denn die abermalige Zinssenkung in China wurde als Eingeständnis der konjunkturellen Schwäche gewertet, weisen die globalen Trends der Geldpolitik doch wegen der viel zu hohen Inflation in die entgegengesetzte Richtung. Gerade erst hatten sich Vertreter der US-Notenbank überwiegend "falkenhaft" geäußert.
Die chinesische Zentralbank will durch ihre Leitzinssenkung die Immobilienkrise bekämpfen und die durch strikte Corona-Politik geschwächte Wirtschaft stützen. Gesenkt wurden zwei wichtige Referenzsätze für Kredite. Beide Zinssätze bewegen sich nun auf ihrem historischen Tiefstand. Bereits am vergangenen Montag hatte die Zentralbank überraschend zwei Leitzinssätze gesenkt. Die chinesischen Börsen drehten mit den Zinssenkungen zunächst ins Plus - aber in Hongkong hielten sich die ohnehin mageren Aufschläge im späten Geschäft nicht, nachdem der HSI vor dem Zinsentscheid deutlicher im Minus gelegen hatte. Schanghai zeigte sich freundlich. In Hongkong profitierten Immobilienwerte von den niedrigeren Zinsen, auch soll es direkte Käufe der Sektorwerte durch die Zentralbank gegeben haben. Agile Group zogen um 6,5 Prozent an, CIFI Holdings stiegen um 8,3 und Seazen Group um 0,4 Prozent. Alle drei Unternehmen hatten zuvor wegen des schwachen Marktumfeldes Gewinnwarnungen ausgegeben, stellten aber bessere Geschäfte als die der Konkurrenz in Aussicht. Der Immobilienindex in Hongkong führe die überschaubare Liste der Gewinne an. "Diese Zinssenkungen wird die Belastungen der Gläubiger objektiv reduzieren", sagte ING-China-Volkswirtin Iris Pang. Nikkei im Minus - Kospi schwach In Tokio zeigte man sich von den Stützungsmaßnahmen in China unbeeindruckt, der Nikkei-225 verlor 0,5 Prozent auf 28.794 Punkte. Elektronik- und Technologiewerte belasteten den Markt. Marktteilnehmer blickten eher mit Sorge auf die nahenden Zinserhöhungen in den USA, hieß es. Die zehnjährige Rendite japanischer Staatsanleihen klettert auf den höchsten Stand seit dem 26. Juli. Hino Motors sanken um 3,5 Prozent nach neu eingeräumten Verfehlungen bei Abgasemissionen. Der Kospi in Südkorea zeigte sich mit minus 1,2 Prozent besonders schwach. Auch hier wurden Technologietitel von steigenden Marktzinsen gedrückt, zudem zeigten sich Internet- und Fluglinienpapiere schwach. Erste Exportdaten in Südkorea deuteten ein erneutes Handelsbilanzdefizit im August an, welches sich sogar noch ausweiten könnte. Händler sprachen von trüben Exportaussichten und daher einem Belastungsfaktor für die lokale Börse. Die Citi erwartet einen Einbruch der Halbleiterausfuhren. Das Schwergewicht Samsung Electronics büßte 1,5 Prozent ein, der Halbleiterwert SK Hynix 1,2 Prozent. In Australien schloss der S&P/ASX-200 knapp 1 Prozent im Minus - alle elf Sektoren gaben ab. Wie schon in den USA und der Region Südostasien zählten Technologiewerte zu den schwächsten. Altium gaben vor den nach Börsenschluss erwarteten Geschäftszahlen 2,8 Prozent ab. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/raz (END) Dow Jones Newswires August 22, 2022 03:17 ET (07:17 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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