Beitrag gelesen: 28337 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas fester hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Die Konjunkturdaten des Tages überraschten diesmal auf der positiven Seite. So fiel der Ifo-Index nicht so stark wie befürchtet und das deutsche BIP für das zweite Quartal wurde marginal nach oben revidiert. Statt der ursprünglichen Stagnation legte es 0,1 Prozent zu. Auch in den USA wurde das BIP leicht nach oben revidiert. Der DAX stieg um 0,4 Prozent auf 13.272 Punkte,
Im Fokus der Profi-Anleger stand aber nur das Notenbankertreffen in Jackson Hole: Mit Spannung wurde auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitagnachmittag gewartet, um Indikationen für die künftige Zinspolitik zu bekommen. In Europa sprang der Gaspreis derweil über die 300-Euro-Marke und wies auf einen Kostenschock für Verbraucher im Winter hin. Staatshilfe wird zudem kaum noch möglich sein: In Deutschland warnte der Bundesrechnungshof davor, dass der Staat wegen finanzieller Überforderung seine Handlungsfähigkeit verliere. Nicht zu früh freuen wegen besserem Ifo-Index LBBW-Volkswirt Elmar Völker riet daher von zuviel Freude über den Ifo-Index ab. Mit 88,5 Punkten lag er im August zwar höher als befürchtet, doch "dies ändert wenig daran, dass die Erwartungskomponente einen verheerenden Ausblick für die kommenden Herbst- bzw. Winter-Monate gibt". Die jüngsten Preisschübe am Gas- und Strommarkt seien in der aktuellen Umfrage noch gar nicht voll erfasst. Und Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer vermutete überwiegend eine Entspannung bei den Materialengpässen hinter dem besseren Ifo. Es ändere nichts daran, dass eine Rezession und ein massiver Kaufkraftverlust drohten. Dünger wird noch knapper - Apotheken fallen weiter Die Inflation dürfte auch die Nahrungspreise weiter treiben. Denn Norwegens Düngerproduzent Yara will die Produktion wegen zu hoher Gaspreise in Europa zurückfahren. Dies dürfte die Düngerpreise weiter treiben und damit auch die Agrarerzeugnisse. K+S sprangen daher um 7,6 Prozent an. Der gesenkte Ausblick von Salesforce belastete SAP nur leicht, die Aktien fielen um 0,4 Prozent. Der SAP-Wettbewerber hatte am Vorabend die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Bayer zeigten sich auf Erholungskurs und legten 2 Prozent zu. Bei Hellofresh ging es um weitere 1,9 Prozent nach unten. Bei der nächsten Indexrevision steht der Verbleib im DAX-Index in Frage. Auch die Titel der Online-Apotheken brachen weiter ein. Shop Apotheke fielen um 5,2 Prozent, auch ihr Schweizer Konkurrent Zur Rose knickte ein. Hier gab es weiter Sorgen um die Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/flf (END) Dow Jones Newswires August 25, 2022 11:48 ET (15:48 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|