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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach tagelanger Talfahrt ist es am Freitag zu einer Erholungsrally am deutschen Aktienmarkt gekommen. Der DAX sprang dabei wieder über die Marke von 13.000 Punkten. Auslöser waren schwächere US-Arbeitsmarktdaten. Teilnehmer verwiesen aber auch auf verstärkte Eindeckungskäufe. Nach einer tagelangen Talfahrt dürften neue Shorts im Markt aufgebaut worden sein, diese mussten nun eingedeckt werden. Der DAX gewann 3,3 Prozent auf 13.050 Punkte.
Während sich die Zahl der neuen Stellen in den USA im August noch im Rahmen der Erwartungen bewegte, ist die Arbeitslosenquote überraschend auf 3,7 Prozent gestiegen. Auch ist die Zahl der geleisteten Wochenstunden im August leicht gefallen. Daneben wurde das Stellenplus im Juli und vor allem im Juni deutlich nach unten revidiert. Die Anleger hoffen, dass die schwächeren Daten die US-Notenbank dazu bewegen könnten, bei der Geldpolitik weniger restriktiv vorzugehen als bislang erwartet. Fed dürfte trotzdem auf nächster Sitzung Zinsen um 75 Basispunkte erhöhen In ersten Einschätzungen gehen Ökonomen aber davon aus, dass die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung die Zinsen dennoch um 75 Basispunkte anheben wird. "Auch wenn das Tempo am US-Arbeitsmarkt etwas nachgelassen hat, bleibt ein Stellenzuwachs von über 300.000 für diese Phase des Konjunkturzyklus doch weiterhin kräftig", so die Commerzbank. Fed-Chef Jerome Powell habe in seiner Rede in Jackson Hole die Märkte auf eine weiter restriktive Geldpolitik eingestimmt. Es sei daher unwahrscheinlich, dass die Notenbank diese leichte Beruhigung am Arbeitsmarkt zum Anlass nehme, die Leitzinsen im September nur um 50 Basispunkte zu erhöhen. Stützend wirkte zudem der deutliche Rückgang des Gaspreises. An der niederländischen Gasbörse TTF fiel der Preis um 14,8 Prozent auf 207 Euro pro Megawattstunde. Der russische Gaskonzern Gazprom will offenbar wie angekündigt nach dreitägiger Unterbrechung ab Samstag wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland liefern. Für die Uniper-Aktie ging es um 4,4 Prozent nach oben. Ansonsten war die Nachrichtenlage dünn. Die DZ Bank schätzt die Aussichten des deutschen Aktienmarkts etwas vorsichtiger ein und sieht den Index zum Jahresende noch bei 14.000 Punkten nach bislang 14.500. Die starken Kursreaktionen der vergangenen Tage hätten bewiesen, dass sich der Aktienmarkt unverändert in einem Krisenmodus befinde. Die Analysten verwiesen auf den Ukraine-Krieg, die Inflationsentwicklung und die Null-Covid-Politik in China, die fortwährend Ängste vor einer nachlassenden chinesischen Nachfrage nach internationalen Exportgütern, einer aggressiven Straffung der Geldpolitik sowie einer ernsten Energiekrise in Europa schürten. SLM haussieren mit Übernahme Nikon will SLM Solutions übernehmen. Die Japaner wollen zunächst im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit rund 10 Prozent einsteigen und gaben zusätzlich ein Übernahmeangebot zu 20 Euro für alle ausstehenden SLM-Aktien ab. Dies wäre eine Prämie von 75 Prozent zum Schlusskurs vom Vortag. "Das ist okay und entspricht etwa dem Durchschnittskurs vom letzten Jahr, bevor die Aktie abgerutscht ist", sagte ein Händler. Die Großaktionäre hätten bereits zugestimmt. SLM stiegen um 72,5 Prozent auf 19,66 Euro. Der Kurs schloss damit ganz in der Nähe des Übernahmeangebots der Japaner. Die Anleger setzen also auf einen Erfolg der Offerte. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/ros (END) Dow Jones Newswires September 02, 2022 11:46 ET (15:46 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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