Alt 21.09.22, 18:37
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX schließt vor Fed-Zinsanhebung im Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Mittwoch nach oben. Zum Handelsstart sorgte zunächst die Nachricht über die Teilmobilmachung russischer Reservisten für Verunsicherung. Das Risiko zu minimieren war zunächst das Gebot der Stunde, Aktien und Euro wurden verkauft, Bundesanleihen dagegen gekauft. Doch schnell setzten Käufe am Aktienmarkt wieder ein. Im Tagesverlauf überraschte der Aufruf aus China, durch Dialog und Konsultationen einen Waffenstillstand zu erreichen, was wohlwollend an der Börse vernommen wurde. Der DAX schloss 0,8 Prozent höher bei 12.767 Punkten.

US-Notenbank hebt die Leitzinsen erneut an

Die Frage, die die Börsianer umtrieb, war zudem die, ob die US-Notenbank die Leitzinsen am Mittwochabend um 75 oder sogar um 100 Basispunkte anheben wird. Bereits am Vortag hatte die schwedische Notenbank den Schritt um einen ganzen Prozentpunkt gewagt. Zudem werden sich die Notenbanker über den zukünftigen Zinserhöhungspfad äußern, der wohl steiler ausfallen wird als bisher kommuniziert.

Mindestens genauso spannend dürfte es sein, wie am Kapitalmarkt die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell interpretiert werden. Mittelfristig werden die Anleihezinsen im Dollar-Raum weiter steigen, auch der Dollar dürfte gegenüber dem Euro weiter zur Stärke neigen. Zum Handelsschluss kostete der Euro nur noch 0,9885 Dollar und handelte damit knapp über dem tiefsten Stand seit rund 20 Jahren.

Uniper wird verstaatlicht

Uniper, dessen finnischer Mutterkonzern Fortum und die Bundesregierung haben sich auf eine Verstaatlichung des kriselnden Energieversorgers geeinigt. Der Bund wird sich mit der Übernahme der Uniper-Anteile von Fortum und über eine Kapitalerhöhung mit 99 Prozent an dem Versorger beteiligen. Das Paket beinhaltet eine Kapitalerhöhung über 8 Milliarden Euro zum Ausgabepreis von 1,70 Euro je Aktie, welche ausschließlich vom Bund gezeichnet wird. Auch wenn schon längere Zeit eine mögliche Verstaatlichung im Raum stand, brach die Aktie um 25,3 Prozent ein.

Nach der Teilmobilisierung waren Rüstungsaktien gesucht. Angesichts der damit steigenden Eskalationsgefahren im Ukraine-Krieg überraschte die Reaktion an der Börse nicht. Rheinmetall gewannen 9,3 Prozent und Hensoldt 10,7 Prozent.

Während Anleger die neuen Porsche-AG-Aktien noch innerhalb der Bookbuildingspanne von 76,50 bis 82,50 Euro ordern können, wurden im sogenannten Handel per Erscheinen für kleinere Stückzahlen schon bis zu 96 Euro gezahlt.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

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