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NEW YORK (Dow Jones)--Kleinere Gewinnmitnahmen haben zur Wochenmitte den Handel an der Wall Street geprägt. Nach dem fulminanten Start ins neue Quartal - es war der beste seit 1938 - sei eine Gegenbewegung zu erwarten gewesen, hieß es aus dem Handel. Die Rally der beiden vorigen Tage folgte auf drei Quartale mit Rückgängen, in denen der S&P-500 rund 25 Prozent abgegeben hatte.
Der Dow-Jones-Index stand zum Handelsende 0,1 Prozent niedriger bei 30.274 Punkten. Im Tagestief hatte der Index bei 29.886 Punkten notiert, ehe Gelegenheitskäufer an den Markt kamen. Der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um ebenfalls 0,2 Prozent. Den 1.032 (Dienstag: 2.838) Kursgewinnern standen 2.171 (452) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (120) Titel. Grund für die Erholung an den ersten beiden Tagen der Woche waren neben Käufen zum Quartalsbeginn Spekulationen auf eine weniger harsche Geldpolitik der US-Notenbank und anderer Zentralbanken. Vor einer Woche gingen die Märkte noch davon aus, dass die US-Zinsen im April 2023 einen Höchststand von fast 4,8 Prozent erreichen würden, doch diese Zahl ist inzwischen auf 4,5 Prozent gesunken. Umso größer ist die Neugier auf Aussagen von Notenbankern. Der Präsident der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, wird am Abend sprechen. Unabhängig von der Begründung sei der Markt aber auch generell überverkauft gewesen, sagten Händler. Allerdings gingen die meisten Teilnehmer nach den Erfahrungen des laufenden Jahres davon aus, dass es sich um eine weitere Rally innerhalb eines Bärenmarkts handelte. Zur näheren Orientierung wird der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag dienen, auf den es am Mittwoch mit den ADP-Daten schon einmal einen Vorgeschmack gab. Sie fielen minimal besser als erwartet aus. Positiv überrascht hat auch der ISM-Index für den Servicesektor, der im September weniger stark zurückging als von Ökonomen prognostiziert. Auch sein von S&P Global ermitteltes Pendant lag geringfügig über den Erwartungen. Und das Handelsbilanzdefizit der USA schrumpfte im August etwas stärker als erwartet. Dollar erholt sich Der Dollar erholte sich von den Verlusten der Vortage, der Dollarindex stieg um 1,0 Prozent. Der Stimmungsumschwung der vergangenen Tage halte sich jedoch in Grenzen, weil die Anleger sich im Klaren seien, dass starke Beschäftigungszahlen im US-Arbeitsmarktbericht am Freitag für eine Fortsetzung der aggressiven Straffungspolitik der US-Notenbank sprechen würden, sagte ActivTrades-Analyst Ricardo Evangelista. Dies sei ein Szenario, in dem der Dollar mit ziemlicher Sicherheit wieder die Oberhand gewinnen würde. Die Ölpreise legten nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer weiter zu, nachdem der Opec+-Ausschuss eine Förderkürzung um 2 Millionen Barrel am Tag vereinbart hatte. Unterstützung kam auch von der staatlichen Energy Information Administration, die eine Abnahme der US-Rohölvorräte vermeldete. Auch die Anleihen verzeichneten eine Gegenbewegung und gerieten wieder unter Druck. Nach den soliden Konjunkturdaten hätten Anleger wieder verstärkt eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte bei der Fed-Sitzung im kommenden Monat gespielt, hieß es aus dem Handel. Die Zehnjahresrendite stieg um 11,4 Basispunkte auf 3,75 Prozent. Im Gefolge der steigenden Ölpreise führte der Energiesektor (+2,1%) den Aktienmarkt mit weitem Abstand an. Bei den Einzelwerten profitierte die Aktie des Autoteilehändlers Autozone von der Nachricht, dass das laufende Aktienrückkaufprogramm um 2,5 Milliarden Dollar aufgestockt wird. Der Kurs stieg um 1,8 Prozent. Tesla gaben um 3,5 Prozent nach. Anleger fürchteten, dass Tesla-Chef Elon Musk Aktien des Unternehmens verkaufen muss, um die Übernahme von Twitter zu stemmen. Bloom Energy verloren 6,2 Prozent nach der Nachricht, dass der Softwareentwickler SK Ecoplant laut einer Pflichtmitteilung an die Börse einen Anteil von 11,5 Prozent an dem Experten für stationäre Stromversorgung erworben hat. Schnitzer Steel Industries gaben nach der Vorlage von Viertquartalszahlen um 5,6 Prozent nach. Smart Global sackten um 7,1 Prozent ab, ebenfalls nach Vorlage von Geschäftszahlen des Technologieunternehmens. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires October 05, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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