Alt 12.10.22, 23:27
Standard Wall Street schließt nach Preisdaten erneut im Minus
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Mittwoch ihre Durststrecke auf sechs Sitzungen in Folge ausgeweitet. Erst unmittelbar vor Handelsschluss rutschten die Aktienkurse knapp ins Minus. Die relative Ruhe bei den Anleihen verhinderte höhere Verluste, denn die Renditen sanken leicht, was dem Aktienmarkt zu Gute kam. Dabei gab es durchaus Gründe für steigende Marktzinsen, denn die Erzeugerpreise waren höher als erwartet ausgefallen. Nur die Kernrate entsprach den Prognosen. Auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank ließ kaum Zweifel an der Entschlossenheit der Fed zu weiteren Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation aufkommen.

Allerdings gab es unter den US-Notenbankern auch mahnende Stimmen, die eine größere Vorsicht vor übertriebenen Leitzinsanhebungen aufgrund erhöhter Risiken signalisierten. Diese drückten die Renditen noch ein wenig. Im Handel hieß es zudem, Anleger warteten auf die am Donnerstag anstehenden und wichtigeren Verbraucherpreise für September. Offenbar hätten einige Anleger auf eine nachlassende Inflation gehofft, hieß es mit Blick auf die Donnerstagsdaten und die gesunkenen Marktzinsen.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 29.211 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ermäßigten sich um 0,3 bzw. 0,1 Prozent. An der Nyse wurden 1.248 (1.333) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.937 (1.899) Verlierer gegenüber, während 131 (116) Titel unverändert schlossen. Zuletzt hatte die anhaltende Sorge über weitere Zinserhöhungen der Fed die Indizes auf Jahrestiefstände gedrückt. Die Verkaufswelle der vergangenen Tage hatte den technologielastigen und damit besonders zinsempfindlichen Nasdaq-Composite besonders hart getroffen; er fiel von seinem Rekordhoch um 34 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020 zurück. Und die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, die zu Jahresbeginn bei 1,65 Prozent lag, betrug zuletzt 3,90 Prozent.

Der Ausblick für den Aktienmarkt blieb trüb: "Wir glauben, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im Jahr 2023 jetzt bei über 50 Prozent liegt", urteilte Geschäftsführer Greg Bassuk von AXS Investments. Er glaubt an eine weitere Zinserhöhung der Fed im November um weitere 75 Basispunkte. Weitere Zinserhöhungen dürften den konjunkturellen Abschwung noch befördern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine globalen Wachstumsprognosen am Dienstag gesenkt und sah nun steigende Risiken für die Finanzstabilität. "Die Stimmung war schon düster genug, und es bedurfte kaum der Erinnerung des IWF, dass die Risiken für die Finanzstabilität zugenommen haben", sagte Marktstratege Ian Williams von Peel Hunt.

Ölpreise bleiben auf Talfahrt

Der Dollar stagnierte und kam mit den zurückgekommenen Marktzinsen ebenfalls von den Tageshochs zurück. Der Dollarindex zeigte sich auf Tagessicht nahezu unverändert.

Die gefallenen Marktzinsen stützen den Goldpreis. Die Ölpreise stürzten dagegen erneut ab und schlossen auf dem tiefsten Stand seit über einer Woche. Das Erdölkartell Opec hatte den Ausblick für das Nachfragewachstum gesenkt. Damit reagiert die Gruppe auf die globalen Rezessionsannahmen.

Moderna sehr fest

Die Intel-Aktie legte 1,2 Prozent zu. Der Halbleiterkonzern will einem Bericht zufolge tausende Mitarbeiter entlassen. Zudem gab Intel sich eine neue Struktur und strebt eine stärkere Trennung der Entscheidungsgremien zwischen den Bereichen Chipdesign und den Chipfabriken an.

Moderna zogen um 8,3 Prozent an. Der Pharmakonzern Merck & Co (-0,7%) hatte mitgeteilt, eine Option auf eine Partnerschaft mit dem Impfstoffhersteller bei einem Krebsimpfstoff auszuüben.

Der Getränke- und Snackhersteller Pepsico verbuchte ein über den Erwartungen liegendes Quartalsergebnis und hob seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Die Titel stiegen um 4,2 Prozent. Die Aktien von Applied Blockchain gewannen nach Zahlenausweis für das erste Geschäftsquartal 3,6 Prozent. Das Unternehmen will seinen Namen in "Applied Digital Corporation" ändern.

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October 12, 2022 16:19 ET (20:19 GMT)

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