Beitrag gelesen: 23748 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei festen Handelstagen haben die US-Börsen am Mittwoch uneinheitlich tendiert. Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert, der S&P-500 sank jedoch um 0,7 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite verlor 2,0 Prozent. Dabei standen 2.027 (Dienstag: 2.731) Kursgewinnern 1.197 (518) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 124 (130) Titel.
Vor allem Technologieaktien standen also stark unter Druck, nachdem Unternehmenszahlen aus dem Sektor für lange Gesichter gesorgt hatten. Am Dienstagabend hatten Microsoft, Alphabet und Texas Instruments ihre Bücher geöffnet und dabei manche Besorgnis geweckt. "Diese Unternehmen sind wirklich wichtige Indikatoren für die Werbung und die Waren- und Dienstleistungsströme", sagte Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros: "Wenn sich das Werbewachstum verlangsamt, verstärkt dies die Angst vor einem Gewinnrückgang." Die großen sechs der Techbranche - Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Netflix und Meta - stehen für 23 Prozent des Werts im S&P-500. Mit der Verlagerung auf die Berichtssaison trat das Thema Zinsen für den Moment etwas in den Hintergrund. Am Vortag hatten schwach ausgefallene Preisdaten vom Immobilienmarkt die Fantasie geweckt, dass der Zinspfad der US-Notenbank weniger steil ausfallen könnte als befürchtet. Microsoft und Alphabet sausen abwärts Unter den genannten Unternehmen hat Microsoft im ersten Geschäftsquartal 2022/23 weniger verdient und wegen einer schwächeren PC-Nachfrage ein schwächeres Umsatzwachstum verzeichnet. Die Aktie verlor 7,7 Prozent. Für die Alphabet-Aktie ging es um 9,1 Prozent nach unten. Das sich abschwächende Umfeld im Markt für Digitalwerbung macht dem Google-Mutterkonzern zu schaffen. Das Wachstum verlangsamte sich das fünfte Quartal in Folge. Texas Instruments hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als an der Wall Street erwartet, mit seinem Ausblick für das vierte Quartal aber enttäuscht. Die Aktie des Chipherstellers fiel um 2,6 Prozent. Der Zahlungskartenanbieter Visa hat in seinem vierten Geschäftsquartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Die Aktie legte um 4,6 Prozent zu. Die Papiere des Spielzeugherstellers Mattel sanken um 2,7 Prozent. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt. Die Titel von Spotify fielen um 13 Prozent. Der Musik-Streamingdienst hat seinen Verlust ausgeweitet. Bristol-Myers Squibb (+2,3%) hat die Ergebniserwartungen übertroffen, das Pharmaunternehmen hat aber einen Umsatzrückgang zu verkraften. Für die Aktie des Lebensmittelherstellers Kraft Heinz ging es in dem negativen Umfeld trotz übertroffener Gewinnprognosen um 0,4 Prozent nach unten. Boeing verloren 8,8 Prozent, nachdem die Zahlen des Flugzeugherstellers schwach ausgefallen waren. Ein voller Erfolg war der Börsengang der Intel-Tochter Mobileye. Der erste Kurs lag bei 26,71 Dollar; gegenüber dem Emissionpreis von 21 Dollar ein Plus von 27 Prozent. Zum Handelsschluss notierte die Aktie bei 28,97 Dollar. Das auf autonomes Fahren spezialisierte Unternehmen sammelt mit seinem IPO in Summe rund 800 Millionen Dollar ein. Die Emission bewertet Mobileye mit rund 17 Milliarden Dollar, der Emissionspreis lag bei 21 Dollar je Aktie. Intel büßten derweil 0,7 Prozent ein. Euro steigt auf Parität Am Devisenmarkt zeigte der Dollar Schwäche, der Euro hat erstmals seit Anfang Oktober die Parität zurückerobert und notierte bei 1,008 Dollar. In den USA sind die Erwartungen an den Zinsanstieg in jüngster Zeit etwas gesunken, während bei der EZB am Donnerstag fest mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet wird. Auch die Anleihenotierungen spiegelten die Erwartung, dass die Fed etwas weniger straffen könnte als bislang gedacht. Dementsprechend sank die Zehnjahresrendite um 8,7 Basispunkte auf 4,01 Prozent. Die Ölpreise tendierten fester. Zwar sind die Ölvorräte der USA in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen, doch lag dies an einem Sondereffekt, nämlich der Freigabe eines Teils der strategischen Reserven. Ansonsten stützten Erwartungen, dass das Angebot sich verknappen könnte. Der Goldpreis profitierte doppelt: von den gesunkenen Zinserwartungen und vom fallenden Dollar. Die Feinunze stieg um 0,7 Prozent auf 1.665 Dollar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/cln (END) Dow Jones Newswires October 26, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|