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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Einen Tag nach den Abgaben im Zuge der chinesischen Massenproteste gegen die Regierungen in Peking und die strikte Null-Covid-Politik hat sich die Lage auf den Straßen Chinas beruhigt. In der Folge erholten sich die chinesischen Börsen deutlich. An den übrigen Handelsplätzen setzte sich keine klare Tendenz durch, knappe Aufschläge überwogen. Vereinzelt bremsten falkenhafte Kommentare der US-Notenbank zur US-Geldpolitik. In China schienen die Sicherheitsorgane wieder Herr der Lage zu sein, die Massenproteste in vielen Städten und Regionen ließen merklich nach, auch weil die Polizei rigoros gegen die Protestierer vorging und die staatliche Zensur die Verbreitung der Nachrichten über die Proteste wirkungsvoller unterband als noch in den Tagen zuvor.
"Das Ausbleiben einer deutlichen Eskalation der Proteste könnte dazu beitragen, die Märkte zu beruhigen", sagte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. Der Schanghai-Composite legte um 2,3 Prozent auf den höchsten Stand seit über zwei Monaten zu, der am Vortag besonders gebeutelte HSI in Hongkong gewann 5,1 Prozent. Zwar gab es trotz der Massenproteste keine beschleunigte Abkehr von der rigiden Null-Covid-Politik, allerdings verbreiteten die Staatsmedien kleine Schritte der Lockerung. So sollen statt ganzer Wohnblöcke nur noch die Wohnungen von Infizierten abgeriegelt werden. Immobiliensektor zieht an Gut kamen in China in jedem Fall zusätzliche Hilfen für den angeschlagenen Immobiliensektor an. In Hongkong lagen die Branchenwerte daher vorn. China Vanke, Greenland Holdings, Gemdale und Seazen sprangen jeweils um 10 Prozent nach oben. Der Nikkei-225 verlor indes 0,5 Prozent auf 28.028 Punkte. Händler sprachen von weiterhin sorgenvollen Blicken gen China, denn die jüngsten Proteste und das Festhalten an der Null-Covid-Politik trübten den wirtschaftlichen Ausblick der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter ein. Sony verloren 1,2 Prozent, obwohl das Unternehmen laut einem Bericht Apple für das iPhone mit Sensoren versorgen will. Doch leidet Apple aktuell unter Produktionsausfällen in China. Trotz Umsätzen im Oktober über Vorjahresniveau ermäßigten sich Toyota Motor um 1,4 Prozent. Auch andere Branchenwerte wie Honda Motor (-1,6%) und Nissan Motor (-1,7%) sanken. In Südkorea stieg der Kospi mit 1,0 Prozent vergleichsweise deutlich. Hier nahmen Anleger einen optimistischeren Blick auf China und die leicht angepasst Maßnahmen zu den Lockdowns ein. Sollten die Proteste wieder eskalieren, dürfte der Optimismus aber schnell verflogen sein, warnte ein Händler. Titel aus den Sektoren Luftverkehr und Wehrtechnik führten das Feld der Gewinner an. Der Kurs des Apple-Lieferanten LG Innotek büßte 1,8 Prozent ein, auch hier belasteten die Produktionsausfälle in China wegen der Proteste. Asiana Airlines sprangen um 12 Prozent nach oben, Korean Air Lines um 2,7 Prozent. Die britischen Regulierungsbehörden wollen die Fusion der beiden Konzerne wohl zulassen. Der ausralische Leitindex S&P/ASX-200 schloss 0,3 Prozent höher - gestützt von Bergbautiteln. BHP, Fortescue und Rio Tinto legten zwischen 2,1 und 3,5 Prozent zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires November 29, 2022 03:44 ET (08:44 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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