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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die zaghafte Kaufstimmung an den ostasiatischen Börsen vom Donnerstag ist am Freitag bereits wieder verflogen, nachdem die Indizes in Europa und den USA im Handelsverlauf am Vortag auf Talfahrt gegangen waren. Belastet hatten da Sorgen vor weiteren deutlichen Zinserhöhungen, weil die Konjunkturdaten des Tages aus den USA gut ausgefallen waren, was der US-Notenbank potenziell Spielraum einräumt, die Geldpolitik weiter zu straffen. Zugleich war aber auch von Rezessionsängsten zu hören mit Blick auf möglicherweise zu stark ausfallende Zinserhöhungen.
Der Nikkei-Index in Tokio verlor 1,0 Prozent auf 26.235 Punkte, in Seoul gab der Kospi sogar um 1,8 Prozent nach auf den niedrigsten Schlussstand seit Ende Oktober. Sydney ging 0,6 Prozent leichter ins Wochenende. Auch die chinesischen Börsen gaben nach, wenn auch nur moderat. In Schanghai bedeutete dies ein Wochenminus von 3,9 Prozent, wofür Marktteilnehmer maßgeblich die Covid-Infektionsausbrüche im Reich der Mitte als Ursache sehen, die Fabrikproduktion und den Konsum beeinträchtigten. Besser als der breite Markt entwickelten sich daher zuletzt Aktien aus dem Telekommunikations- und Gesundheitssektor. Inflation in Japan weiter klar über Notenbankziel Neue Preisdaten aus Japan zeigen, dass die Inflation im November mit einer Jahresrate von 3,7 Prozent weiter deutlich über dem 2-Prozent-Zielwert der japanischen Notenbank lag. Die Bank of Japan war erst zu Wochenbeginn auf einen zaghaften Straffungskurs eingeschwenkt, hatte dies aber nicht mit der hohen Inflation begründet. Umso mehr dürfte die weiter zu hohe Inflation an den Märkten die Spekulationen über weitere Straffungsmaßnahmen am Leben halten. Die japanische Zehnjahresrendite gab dessen ungeachtet um weitere 2 Basispunkte auf 0,37 Prozent nach. Sie war zuvor in Reaktion auf den Straffungsschritt der Bank of Japan von knapp 0,25 auf fast 0,50 Prozent nach oben geschnellt. Der Yen tendierte auf dem jüngst deutlich erhöhten Niveau seitwärts. Die Zinssorgen machten laut Teilnehmern in Tokio besonders Technik- und Immobilienaktien zu schaffen. Auch andernorts gehörten Technikaktien zu den größeren Verlierern, nachdem bereits an der Wall Street die mit ihrer Vielzahl an Technik- und Wachstumsunternehmen besonders zinsempfindlichen Nasdaq-Indizes sehr stark verloren hatten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/err (END) Dow Jones Newswires December 23, 2022 02:29 ET (07:29 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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