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Gelungener Auftakt.
Aktienmärkte benötigen kein großartiges wirtschaftliches Umfeld, um spürbar anzusteigen. Gelingt es der Realität, die niedrige Erwartungshaltung zu übertreffen, entsteht nachhaltiger Rückenwind. In diesem Sinne ist es dem MSCI World Index trotz gemischter Datenlage gelungen, im Januar einen sehr guten Jahresstart abzuliefern. Insbesondere konnten die europäischen Aktienmärkte glänzen, obwohl die Schlagzeilen nicht gerade rosig ausfielen. Moderate Daten Das BIP der Eurozone hat sich im vierten Quartal verlangsamt – diese Meldung ist nicht gerade positiv. Allerdings ist das Ergebnis weitaus besser, als es viele Marktteilnehmer angesichts rapide ansteigender Energiekosten im vergangenen Jahr erwartet haben. Grundsätzlich können die meisten BIP-Ergebnisse des vierten Quartals eher als „mager“ bezeichnet werden. Mitte Januar schätzte das Statistische Bundesamt, dass der Output in Deutschland im vierten Quartal stagnieren wird - am Ende schrumpfte das BIP aufgrund des schwachen Konsums der privaten Haushalte ein wenig. Italien entsprach den Erwartungen, während Frankreich, Spanien und die Eurozone insgesamt die Erwartungen sogar knapp übertrafen. Die Erleichterung zählt Wenn wir davon sprechen, dass die Realität die Erwartungen übertrifft, meinen wir nicht nur die Konsensschätzungen der Experten. Diese sind nur ein Bestandteil des allgemeinen Stimmungsbildes der Anleger - und nicht einmal unbedingt die wichtigste. Die Erwartungen der Ökonomen sind nur eine Art Nischenindikator, wohingegen die großen Schlagzeilen wichtige Erkenntnisse liefern, da sie die Stimmung der Anleger sowohl beeinflussen als auch widerspiegeln. Und diese Schlagzeilen prognostizierten im vergangenen Jahr nicht weniger als den blanken Untergang. Analysten und Kommentatoren extrapolierten die hohen Erdöl- und Erdgaspreise auf unbestimmte Zeit und sagten voraus, dass schwere Engpässe Europa hart treffen würden. Ein Rückgang des BIP wäre in diesem Zusammenhang noch das geringste Übel. ABER: Nichts von alledem ist eingetreten! Europa füllte seine Gasreserven deutlich früher als geplant. Der Gegenwind hielt an, da die Inflation in Europa später ihren Höhepunkt erreichte als in den USA, doch die größten Volkswirtschaften erzielten ein leichtes Wachstum oder nur einen sehr leichten Rückgang - allesamt besser als die schwere Rezession, von denen die meisten sagten, dass sie sich gegen Ende 2022 einstellen würde. Deshalb führen die „mageren“ Ergebnisse zu einer Erleichterung, die den Aktienmärkten Auftrieb gibt. Die Anspannung bleibt Diese Erleichterung setzt allerdings nur schrittweise ein. Es gibt noch genügend Hürden zu überwinden und einige Rezessionsängste zu diskutieren. In seinem aktualisierten Weltwirtschaftsausblick, der ebenfalls in dieser Woche veröffentlicht wurde, stellte der IWF die scheinbare Widerstandsfähigkeit der Eurozone fest, rechnete aber für 2023 mit einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums auf 0,7 Prozent für das gesamte Jahr - eine blutleere Prognose, die anscheinend viel Spielraum für eine kurze Rezession irgendwann in diesem Jahr lässt. Fazit Die Aktienmärkte senden erste Signale, dass der aufgelaufene Pessimismus aus dem Jahr 2022 langsam nachlässt. In der Regel folgt eine skeptische Phase, welche durchaus länger anhalten kann – und den Aktienmärkten eine gute Chance verschafft, nachhaltig anzusteigen. Solange die Erwartungshaltung niedrig bleibt, kann die Realität ohne großen Aufwand positiv überraschen. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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