Beitrag gelesen: 28070 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Handelsstart hat der deutsche Aktienmarkt den Dienstag uneinheitlich beendet. Der DAX schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 15.142 Punkte zwar gut behauptet, aber auch etwa 120 Punkte unter seinem Tageshoch. In der zweiten Reihe gaben MDAX und TecDAX deutlicher nach. "Die Lage bleibt fragil", so ein Marktteilnehmer. Nach den Banken standen nun die Immobilienwerte unter Feuer.
Im DAX sorgten die ungebremsten Kursverluste bei Vonovia zunehmend für Sorgen. Die Aktien fielen um 6 Prozent und schlossen mit 15,65 Euro nun auch deutlich unter dem ehemaligen Emissionspreis von 16,50 Euro. Gerade nach den Belastungen um die Silicon Valley Bank (SVB) und die Credit Suisse sei der Markt nicht mehr bereit, Sorgen um Unternehmensfinanzierungen zu tolerieren, hieß es im Handel. Dabei habe es aber keine neuen Nachrichten zu Vonovia gegeben, "außer den mittlerweile üblichen Abstufungen". Dass alle Immobilienwerte unter steigenden Zinsen und Baukosten litten, sei auch keine Neuigkeit und das Thema Dividendenkürzung ebenfalls abgearbeitet. Daher verstöre, dass die Aktie keinerlei Anzeichen einer Bodenbildung aufweise: "Der Spekulation über eventuelle In-House-Probleme ist damit Tür und Tor geöffnet", so ein Händler. Im MDAX fielen Aroundtown um weitere 10,2 Prozent und markierten schon wieder neue Allzeittiefs. Die Aktien von LEG Immobilien büßten 6,5 Prozent ein und TAG Immobilien fielen um 3,7 Prozent. Der MDAX gab so auch vergleichsweise deutlich um 0,6 Prozent nach. Ein weiterer DAX-Verlierer war Infineon mit einem Minus von 3,1 Prozent im Umfeld schwächerer Technologieaktien. Auf der anderen Seite stiegen Siemens Energy um 1,9 Prozent, Heidelbergcement um 2 Prozent und Bayer um 1,6 Prozent. Rheinmetall setzten ihre Hausse mit einem Plus von 0,7 Prozent fort. Margen-Ausblick von Norma enttäuscht Norma Group brachen um 7,7 Prozent ein. Händler wiesen darauf hin, dass sich der Margenausblick noch stärker als befürchtet negativ auswirke. Analysten hätten hier rund 9 Prozent erwartet, während Norma eher Werte um die 8 Prozent sehe. "Dazu kommt auch noch die gesenkte Dividende", sagte ein Händler. Norma will nur 0,55 Euro statt 0,75 Euro wie im vergangenen Jahr pro Aktie ausschütten. Positiv kamen dagegen die Jahreszahlen von Evotec (+5,3%) im Handel an. Die hauseigenen Ziele wurden übertroffen, der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent zum Vorjahr zu. Auch der darauf aufbauende Ausblick für 2023 klinge sehr zuversichtlich, hieß es. Die Forschungs-Pipeline sehe gut aus, die verlängerte Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb zahle sich aus. Tui schlägt Bezugsrecht ab Die Aktien von Tui brachen nur optisch um 48,4 Prozent oder 7,61 Euro auf 8,10 Euro ein. Hier begann der separate Handel mit dem Bezugsrecht, das bei 6,02 Euro notierte. Mit der Kapitalerhöhung über 1,8 Milliarden Euro sollen die Finanzhilfen des deutschen Staates aus der Coronakrise zurückgezahlt werden. Händler hatten bereits vor Handelsbeginn etwas Druck auf die Kurse erwartet, da der russische Oligarch Alexei Mordaschow wegen der Sanktionen nicht mitmachen kann. Noch hält er knapp 31 Prozent an Tui. Sehr positiv werteten Händler einen Großauftrag für Manz (+14,2%) von Daimler Truck. "Das hatte man nicht so auf dem Radar", kommentierte ein Händler. Manz soll Anlagen zur Batterieproduktion bauen. Das Auftragsvolumen wirke mit "im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" zwar nicht extrem hoch, solle aber bereits im laufenden Jahr und 2024 umsatz- und ertragswirksam werden. "Daher dürften die Konsens-Gewinnschätzungen für Manz jetzt nach oben gehen", so der Händler. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/ros (END) Dow Jones Newswires March 28, 2023 11:51 ET (15:51 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|