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An den ostasiatischen Aktienbörsen haben am Freitag Gewinnmitnahmen den Handel bestimmt. Nach den deutlichen Vortagesgewinnen zeigten sich Marktteilnehmer über diesen Trend wenig überrascht. Die schwachen Wochendaten zum US-Arbeitsmarkt sorgten für Enttäuschung. Allerdings fühlten sich einige Börsianer angesichts des weiter schwächelnden Arbeitsmarktes in den USA in ihrer Überzeugung bestärkt, dass die US-Notenbank an weiteren Konjunkturstimuli nicht mehr vorbeikomme. Dies habe die Verluste in Asien begrenzt, hieß es im Handel.
In Asien positiv zur Kenntnis genommene Geschäftszahlen aus dem US-Technologiesektor verhalfen auch entsprechenden Branchentiteln - vor allem in Japan - zu Kursgewinnen. Die Anteilsscheine von Microsoft und Google legten nach Geschäftsausweis der Unternehmen im US-Nachbörsenhandel zu. Auch die positive Marktreaktion in den USA auf die bereits am Vortag veröffentlichten IBM-Geschäftszahlen stützte den Sektor - trotz des schwachen AMD-Geschäftsausweises. In Tokio fiel der Leitindex Nikkei-225 belastet vom Anstieg des Yen um 1,4 Prozent auf 8.670 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Der marktbreitere Topix büßte 1,8 Prozent auf 734 Zähler ein. Die Abgaben waren breit gestreut, 32 von 33 Branchenindizes schlossen in negativen Gefilden. Besonders gut erkennbar waren die Gewinnmitnahmen in Sydney: Der S&P/ASX-200 sank um 0,2 Prozent auf 4.197 Punkte, nachdem das australische Börsenbarometer bereits bis auf 4.216 Stellen vorgerückt war - das höchste Niveau seit Mitte Mai. Auf Wochensicht stand noch immer ein Plus von 2,9 Prozent zu Buche - der höchste Wochengewinn seit sieben Monaten. Händler begründeten die Aufschläge mit Hoffnungen auf Konjunkturmaßnahmen in China und den USA. Auch in Seoul warfen Gewinnmitnahmen die Kurse zurück, zwischenzeitliche Aufschläge verpufften. Der Kospi beendete den Handel unverändert. In China tauchte der Schanghai-Composite um 0,7 Prozent ab, nachdem die Regierung ihre Bereitschaft zur Regulierung des Immobilienmarktes bekräftigt hatte. Auch die Sorgen über eine schwache Berichtssaison wurden als Gründe für die Verluste genannt. "Der Verkaufsdruck hat nach den scharfen Verlusten in den vergangenen Monaten sicherlich nachgelassen. Aber die Wirtschaft lahmt und in China hält die Regierung den Häusermarkt weiter an der Kandare. Kurzfristig spricht deshalb wenig für steigende Kurse", fasste Analyst Zhang Yanbin von Zheshang Securities das Sentiment zusammen. Die Spekulationen über eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik bremste den US-Dollar zum Yen, auch der Euro erholte sich im späten Asienhandel wieder etwas Richtung 1,23 Dollar. Die Ölpreise kamen leicht zurück, US-Leichtöl der Sorte WTI wurde aber weiter über der Marke von 92 Dollar das Fass gehandelt. In Australien liefen defensive Sektoren schwächer als zyklische. Defensive Werte wie Wesfarmers, Woolworths, AGL Energy, Resmed und Ramsay Healthcare sanken zwischen 0,4 und 1,6 Prozent, während Bankentitel belastet von den Morgan-Stanley-Geschäftzahlen zwischen 0,5 und 0,7 Prozent abgaben. Zyklische Titel wie BHP Billiton, Woodside, Newcrest und Alumina stiegen dagegen um 0,4 bis 3,0 Prozent. In Hongkong glichen Aufschläge im Telekommunikationssektor die Schwäche im Einzelhandels- und Immobiliensektor aus. Letzterer zeigte sich auch im chinesischen Kernland schwach: Die Anteilsscheine von Vanke fielen um 1,5 Prozent, die von Gemdale um 2,2 Prozent und die von Shanghai Xinmei um 3,9 Prozent. In Tokio folgten zumindest einige Technologiewerte den entsprechenden US-Trends, so kletterten die Papiere von Toshiba um 1,1 Prozent. Belastet von der Yen-Stärke verloren die Titel von Canon und Toyota 1,6 bzw 1,8 Prozent. Im Halbleitersektor sanken die Aktien von Advantest um 3,1 Prozent, Händler verwiesen auf schwache Branchenaufträge. Auch wenn der Ölpreis aktuell moderat nachgab, profitierten Öltitel aus der Region von der vorangegangenen Preisrally. Inpex stiegen in Tokio um 1,3 Prozent, in der Region verzeichneten auch die Branchenwerte Aurora Oil & Gas und Cnooc Aufschläge. Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf/raz (END) Dow Jones Newswires July 20, 2012 04:20 ET (08:20 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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