Alt 13.03.21, 12:02
Standard Dow mit Rekordhoch - Renditeanstieg drückt Technologiewerte
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach neuerlichen Rekorden am Vortag haben sich die US-Börsen am Freitag zweigeteilt gezeigt. Vor allem bei den am Vortag vorausgeeilten Technologiewerten wurden Gewinne mitgenommen, wobei sich die Kurse im Tagesverlauf von ihren Tiefs erholten. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 32.779 Punkte, bei 32.793 Punkten markierte der Index ein neues Rekordhoch. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite büßte 0,6 Prozent ein. An der Nyse wurden 1.793 (Donnerstag: 2.427) Kursgewinner gesehen, denen 1.482 (858) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 77 (92) Titel.

Belastend wirkten wieder anziehende Marktzinsen in den USA. Der hoch bewertete Technologiesektor reagiert darauf besonders sensibel, auch weil die Branchenunternehmen meist hohe Investitionen stemmen müssen. Druck auf den Sektor kam zudem aus China, wo die Regulierungsbehörden Geldstrafen gegen einige der größten Branchenvertreter des Landes verhängt haben. Außerdem gab es Berichte, wonach die US-Administration einige Zulieferer des chinesischen Kommunikationskonzerns Huawei mit strengeren Bedingungen für zuvor genehmigte Exportlizenzen belegen will.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg am Freitag wieder über die Marke von 1,60 Prozent in den Bereich des Jahreshochs, im späten Handel lag sie rund 9 Basispunkte höher bei 1,63 Prozent. Im Handel war die Rede davon, dass Vermögensverwalter Mittel am Rentenmarkt abgezogen hätten, da ihr Appetit auf sichere Anlagen nachlasse. Die Impfungen hätten eine nachhaltige Wiederöffnung der Wirtschaft zur Folge, so David Stubbs, Leiter der globalen Investmentstragie bei JP Morgan Private Bank. Der Markt reagiere darauf mit einer sehr raschen Neubewertung des Konjunkturumfelds.

Die Diskussion um eine steigende Inflation mit in der Folge anziehenden Rentenrenditen dürfte mit den Erzeugerpreisen für Februar neue Nahrung erhalten haben. Der Preisanstieg ist mit 0,5 Prozent im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen. Gleichwohl ist das in der Rückschau der vergangenen Monate ein hoher Wert. Auf Jahressicht stiegen die Erzeugerpreise um 2,8 Prozent, das ist die höchste Rate seit Oktober 2018.

Der überraschend stark gestiegene Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung in den USA setzte derweil keine Akzente.

Steigende Renditen treiben Dollar

Am Devisenmarkt profitierte der Dollar von den steigenden US-Renditen, weil Anleger in die höher verzinsten Währungsräume wechselten. Der Euro fiel auf rund 1,1950 Dollar nach Wechselkursen über 1,1980 am Vorabend. Damit kehrt sich die Bewegung vom Vortag praktisch um.

Der feste Dollar und die steigenden Marktzinsen belasteten den Goldpreis, der seine Verluste aber im Verlauf weitgehend aufholte. Das zinslose Edelmetall verliert bei steigenden Marktzinsen an Attraktivität, der steigende Dollar macht es zudem für Investoren außerhalb des Dollarraums teurer. Die Feinunze tendierte im späten Handel kaum verändert.

Auch auf den Ölpreisen lastete die Erholung des Dollar. Auf der anderen Seite verhinderte aber Konjunkturoptimismus einen deutlicheren Rücksetzer.

Novavax haussieren - Bankenwerte im Plus

Die gestiegenen Marktzinsen trieben die Aktienkurse im Bankensektor, der Branchenindex zog um 1,8 Prozent an: Citigroup, JP Morgan, Morgan Stanley, Bank of America und Wells Fargo legten bis zu 2,8 Prozent zu. Steigende Renditen verbessern das Geschäftsmodell der Finanzinstitute.

Stärkster Wert im Dow war Index-Schwergewicht Boeing, das nachrichtenlos um 6,8 Prozent stieg. Die Aktie des Flugzeugherstellers dürfte von der Hoffnung auf ein Wiederaufleben des Flugverkehrs nach dem Ende der Pandemie profitiert haben.

Novavax machten einen Sprung um 8,1 Prozent, nachdem der Corona-Impfstoffkandidat des Biotechnologie-Unternehmen in einer Spätstudie eine Wirksamkeit von 96,4 Prozent gezeigt hatte gegen "leichte, mittelschwere und schwere Erkrankungen, die durch den ursprünglichen Covid-19-Stamm verursacht werden".

Das Cloud-Software-Unternehmen Domo (-7,3%) hat im vierten Quartal einen niedrigeren Verlust als im Vorjahr geschrieben und die Markterwartungen übertroffen. Gleichwohl wurden weiter rote Zahlen geschrieben. Docusign (-6,6%) übertraf zwar die Umsatz- und Gewinnerwartungen, der Ausblick deutet jedoch auf eine Abschwächung hin.

Poshmark stürzten um rund 20 Prozent ab, weil der Ausblick auf das laufende erste Quartal unter den Markterwartungen lag. Bei Goodrx Holdings (-10,4%) enttäuschte ebenfalls der Ausblick. Vail Resorts (+3,1%) übertraf im zweiten Geschäftsquartal die Konsensschätzungen bei Umsatz und Gewinn deutlich. Der Betreiber von Skigebieten setzt zudem auf eine Belebung des Skitourismus in den USA und Kanada.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 12, 2021 16:10 ET (21:10 GMT)

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