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NEW YORK (Dow Jones) - Die Nachricht von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Goldman Sachs wegen des Verdachts auf Betrug ziehen Wall Street im frühen freitäglichen Geschäft ins Minus. Die Aktien der US-Bank brechen um 8,1% ein. Auch die unter dem Strich etwas schlechter als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten belasten die Stimmung. Bis um 17.03 Uhr MESZ fällt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 0,1% oder 7 Punkte auf 11.161. Im Tagestief hat er bereits bei 11.107 Punkten notiert. Für den S&P-500-Index geht es um 0,3% oder 3 Punkte auf 1.204 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 0,4% oder 11 Punkte auf 2.501.
Nach der Zivilklage wegen Betrugs durch die US-Wertpapieraufsicht SEC wegen des Verdachts auf Betrug ist Goldman Sachs jetzt auch ins Visier der Staatsanwaltschaft gerückt. "Das dürfte aber nicht überraschend kommen, denn SEC und Staatsanwaltschaften arbeiten in der Regel eng zusammen", sagt ein Händler. Dennoch fallen die Aktien der Bank um 8,1% auf 147,12 USD zurück. Zusätzlich belastend dürften sich Herabstufungen auswirken. So hat Merrill Lynch die Papiere auf "Neutral" von "Buy" gesenkt, S&P Equity auf "Sell" von "Hold". Auch andere Finanzwerte geben im Sog von Goldman die Vortagsgewinne wieder ab. So fallen J.P. Morgan um 2,3% auf 43 USD zurück, Bank of America verbilligen sich um 1,6% auf 17,99 USD. Die im Tagesverlauf veröffentlichten US-Konjunkturdaten sind unter dem Strich etwas schlechter als erwartet ausgefallen. So stieg das BIP im Auftaktvierteljahr lediglich um annualisiert 3,2% gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen ein Plus von 3,3% erwartet. Die zweite Veröffentlichung des von der Universität Michigan ermittelten Verbrauchervertrauens für April lag mit 72,2 zwar über der Konsensprognose von 71,0 Punkten. "Trotz einer deutlichen Aufwärtskorrektur gegenüber der ersten Veröffentlichung wies der Index allerdings einen Rückgang gegenüber März auf", sagt Thilo Heidrich, Ökonom im volkswirtschaftlichen Research der Deutschen Postbank. Zwar habe sich der Indikator in den zurückliegenden Monaten verbessert, doch werde die Erholung immer wieder von Rückschlägen begleitet. Außerdem befinde sich der Index nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. "Offensichtlich ist die Unsicherheit unter den Verbrauchern nach wie vor groß", so der Volkswirt weiter. Besser als der Gesamtmarkt halten sich als defensiv geltende Aktien. AT&T verteuern sich um 1,3% auf 26,46 USD, Merck legen um 0,8% auf 35,53 USD zu und für Procter & Gamble geht es um 0,9% auf 62,73 USD nach oben. Chevron steigen nach Zahlen für das erste Quartal um 0,3% auf 82,51 USD. Der Ölkonzern hat mit einem Gewinn von 2,27 USD je Aktie die Konsensprognose von 1,95 USD je Aktie deutlich übertroffen. Unter kräftigerem Druck stehen die Titel von McAfee, für die es um 12,1% auf 34,75 USD nach unten geht. Der Hersteller von Antiviren-Software hat mit seinem Ausblick auf das zweite Quartal die Schätzungen des Markts verfehlt und auch mit den Erstquartalszahlen die Erwartungen nicht erfüllt. KLA-Tencor legen hingegen um 3,1% auf 35,79 USD zu. Der Ausrüster der Halbleiterhersteller hat in seinem dritten Quartal 0,33 USD verdient nach einem Minus von 0,49 USD im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Umsatz betrug 478 Mio USD und übertraf die Prognosen der Analysten von 473,5 Mio USD. DJG/DJN/jej/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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