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Der Schreck über die Pläne zur Rettung Zyperns unter Einbeziehung privater Sparer währte nur kurz. Nach dem von starken Kursverlusten an den Aktienmärkten geprägten Vortag, haben sich die meisten Börsen in Ostasien am Dienstag rasch wieder erholt. Ostasien habe als erstes auf die Nachrichten zu Zypern reagiert und dabei übertrieben, hieß es, auch mit Blick auf die deutlich moderateren Reaktionen an den Finanzmärkten in Europa und den USA.
"Die Rettung des zyprischen Finanzsystems sollte nicht zu negativ interpretiert werden. Wichtig ist, dass die Euroländer in der Lage waren zu liefern", sagte Alain Bokobza von der Societe Generale. Angesichts der herausragenden Entwicklung bei Aktien in den vergangenen Wochen sei die negative Reaktion zum Wochenstart nicht überraschend gekommen, bemerkte Nicholas Smith, Aktienmarktstratege bei CLSA in Tokio. Beruhigend habe am Dienstag aber auch gewirkt, dass Zypern Kleinsparer nun weniger stark in die Pflicht nehmen wolle. Zudem gebe es bislang keine Anzeichen von Banken-Anstürmen in Europa, so Analyst Mitul Kotecha von Credit Agricole zum raschen Stimmungswandel. Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro zum Dollar weitgehend unverändert weiter unter 1,30, aber deutlich über dem jüngsten Tief von 1,2881. Der Dollar machte derweil seine Verluste zum Yen vom Vortag wieder wett. Nachdem die Flucht in den vermeintlich sicheren Yen die japanische Währung zum Wochenstart noch auf 94,40 Yen je Dollar getrieben hatte, ging die US-Devise zuletzt wieder mit 95,44 Yen um. Der Devisenmarkt warte bereits gespannt auf die nächste Sitzung des Geldpolitischen Rates der japanischen Notenbank im April - erstmals unter neuer Führung. Dabei könnten weitere expansive geldpolitische Beschlüsse gefasst werden, die den Yen tendenziell schwächten, hieß es. Die Schwäche des Yen sorgte am Tokioter Aktienmarkt für Rückenwind, insbesondere bei Aktien exportsensibler Unternehmen. Der Nikkei-Index gewann 2 Prozent auf 12.467 Punkte, nachdem er am Vortag um 2,7 Prozent eingebrochen war. Die Aktien von Fast Retailing, Fanuc und KDDI legten zwischen 2,2 und 3,5 Prozent zu. Gesucht waren zudem die Papiere von exportorientierten Unternehmen: Honda und Canon gewannen 2,3 bzw 3,1 Prozent. Die Aktien von Sony verteuerten sich sogar um 6,8 Prozent und setzten damit ihre volatile Bewegung der vergangenen Tage fort. "Der Kurs wird momentan insbesondere von Hoffnungen auf einen Turnaround angefeuert, allerdings muss das Unternehmen die Hoffnungen nun auch mit soliden Kennzahlen belegen", meinte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management. In Seoul gewannen die Papiere von Samsung Electronics 2,1 Prozent, während der Kospi lediglich um 0,5 Prozent zulegte. Abwärts ging es dagegen am australischen Aktienmarkt. Der S&P/ASX-200 büßte 0,6 Prozent ein. Nach einem positiven Start hatte die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der australischen Notenbank für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Das Protokoll deute Marktteilnehmer zufolge daraufhin, dass die Notenbank die Zinsen wahrscheinlich nicht senken werde. An den übrigen Plätzen der Region überwogen moderate Indexgewinne. In Hongkong gewannen die Aktien von Samsonite International rund 5 Prozent, nachdem das Unternehmen gute Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Gefragt waren zudem Aktien von Unternehmen mit starkem Europa-Geschäft wie Esprit, Prada und dem Hafenbetreiber Cosco Pacific. Sie legten zwischen 0,4 und 2,5 Prozent zu. Gold, das am Vortag angesichts der Krise um Zypern als sicherer Hafen gesucht war, kam von seinem Montagshoch von über 1.610 Dollar je Feinunze wieder zurück. Zuletzt wechselte es für rund 1.604 Dollar den Besitzer. Die Ölpreise bewegten sich auf dem Niveau vom Vortag im US-Handel. Das Barrel WTI kostete 93,68 Dollar. Am Montag war es im Sog nachgebender Aktienkurse im Tief noch auf unter 92 Dollar gefallen, ehe es im weiteren Tagesverlauf zu einer deutlichen Erholung gekommen war. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/hhb/gos Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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