Alt 05.04.23, 23:38
Standard Schwache Daten schüren Konjunkturängste an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Überwiegend mit Verlusten haben sich die US-Börsen am Mittwoch aus dem Handel verabschiedet. Konjunktursorgen gewannen die Oberhand, nachdem der ISM-Index für den Servicesektor überraschend deutlich zurückgegangen war. Dazu verdichteten sich die Hinweise, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt eintrübt. So ist die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft im März weniger deutlich als erwartet gestiegen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 145.000 zusätzliche Stellen. Ökonomen hatten ein Plus von 210.000 erwartet. Die Akteure blicken nun mit Sorge dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für März entgegen, der am Karfreitag trotz des Feiertags veröffentlicht wird. Reagieren können die Aktienmärkte darauf allerdings erst am Montag, denn am Freitag ruht der Börsenhandel. Am Anleihemarkt findet nur eine verkürzte Sitzung statt.

Das Handelsbilanzdefizit ist derweil im Februar etwas stärker als erwartet gestiegen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent. Der S&P-500 schloss 0,2 Prozent niedriger, während der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent nachgab. An der Nyse wurden 1.117 Kursgewinner (Dienstag: 911) gesehen, denen 1.893 (2.087) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 72 (125) Titel.

Schon am Dienstag hatten schwache Wirtschaftsdaten Rezessionsängste geschürt und Spekulationen über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank befeuert. So war der Auftragseingang der Industrie deutlicher als erwartet zurückgegangen. Zudem sank die Zahl der offenen Stellen im Februar auf den niedrigsten Stand seit 21 Monaten.

"In dieser Woche wird uns klar, dass wir eine Bankenkrise vermeiden, aber die wirtschaftlichen Ängste noch immer da sind. Wir gehen von einer Finanzkrise zu einer konjunkturellen Abschwächung über", so State Street.

Dollar nach Arbeitsmarktdaten erholt

Der Dollar machte trotz der neuen schwachen Konjunkturdaten etwas Boden gut. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Die US-Währung sei mit den Rezessionsängsten als "sicherer Hafen" gesucht gewesen, erklärten Marktteilnehmer.

Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen nach den Wirtschaftsdaten unterdessen weiter nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 3,8 Basispunkte auf 3,30 Prozent.

Die Ölpreise zeigten sich nach den jüngsten Aufschlägen kaum verändert bis moderat leichter, obwohl die US-Rohöllagerbestände stärker gesunken waren als erwartet, wie aus Daten der staatlichen Energy Informationa Administration vom Mittwoch hervorging. Auf der einen Seite dürften die jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten Zweifel an der Nachfrage befeuert haben, während auf der anderen Seite die geplanten Fördermengenkürzungen der Opec+ die Preise gestützt haben dürften.

Der Goldpreis tendierte nach den deutlichen Zugewinnen vom Vortag gut behauptet bei 2.023 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall hatte am Dienstag von einem schwächeren Dollar und fallenden Anleiherenditen profitiert und war auf den höchsten Stand seit rund einem Jahr gestiegen.

Johnson & Johnson und FedEx fester

Unter den Einzelwerten legten Johnson & Johnson um 4,5 Prozent zu. Das Unternehmen will mit einem Milliardenbetrag die zahlreichen Klagen wegen talkumhaltigen Babypuders beilegen. Der US-Konzern hat vorgeschlagen, den Tausenden von Klägern mindestens 8,9 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Der Konzern teilte weiter mit, dass die von ihm gegründete LTL Management LLC erneut einen Insolvenzantrag gestellt hat, um die Genehmigung für den Plan einzuholen, die Zahlungen über einen Zeitraum von 25 Jahren zu leisten.

FedEx stiegen um 1,5 Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Bereiche Express- und Ground Delivery zusammenzufassen. Zudem erhöhte der Konzern seine jährliche Dividende um 44 Cent auf 5,04 Dollar.

Der Einzelhandelsriese Walmart (+1,7%) hat seinen vorsichtigen Jahresausblick aus dem Februar bekräftigt. CEO Doug McMillon sprach von Unsicherheiten in der zweiten Jahreshälfte und zielte damit auf die Konsumausgaben ab.

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April 05, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)

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