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Die Nerven der Anleger wurden zum Start der letzten Woche, der wohl als „Schwarzer Montag“ in die Börsengeschichte eingehen wird, auf eine harte Probe gestellt. Die Kurse spielten verrückt – Sie sollten das nicht auch!
Nachdem sich viele Aktienindizes jetzt „offiziell im Korrekturbereich“ befinden, der Börsenhandel zeitweise ausgesetzt wurde und sich nervöse Anleger in ihre nunmehr erhöhten Cash-Reserven zurückziehen, grenzt sich der Anleger mit klarem Kopf klar von der Masse ab. Die Korrektur aussitzen, Aufschwünge erwarten und kräftig davon profitieren, ist eher eine vernünftige Strategie! Das Schöne daran: Man sackt durch geringe Cash-Quoten und strategische Aktieninvestments hohe Dividendenrenditen ein. Mehr Aktien, weniger Cash und höhere Renditen trotz Korrektur Als die Aktienkurse zum Ende des Schwarzen Montag hohe Verluste verzeichneten und der DAX seit seinem Allzeithoch im April um mehr als zwanzig Prozent in die Tiefe gestürzt war, bot der Markt eine günstige Kaufgelegenheit, die viele Anleger allerdings nicht nutzten. Wie auch Verbraucher niedrige Preise mögen, sollten doch auch Anleger mit Cash-Reserven die gefallenen Aktienkurse ausnutzen wollen! Ein Preisnachlass von zehn Prozent erschien noch nicht genug. Statt billig einzukaufen, tätigen sie sogar Verkäufe. Warum ist das so? Aus der Verhaltenspsychologie wissen wir, dass Menschen negative Erfahrungen stärker wahrnehmen als positive und ihre negativen Erfahrungen auf gegenwärtige Geschehnisse abbilden, die das wahre Bild verzerren. So kämpfen Anleger noch immer mit den Erinnerungen an die Bärenmärkte von 2000 bis 2003 und 2008 bis 2009 und befinden sich während in Korrekturen - die zum Verlauf eines jeden Bullenmarktes untrennbar dazugehören - direkt in Alarmbereitschaft. Bereits im Voraus werden Stopp-Loss-Limits festgelegt und in Korrekturphasen wird verkauft oder Geld zurückgehalten, um zu einem späteren Zeitpunkt vermeintlich besser kaufen zu können. Man wartet oft ewig auf diese „besseren Gelegenheiten“! Nur wer sein Vermögen langfristig an den Aktienmärkten anlegt und nicht bei jeder Korrektur die Flucht ergreift, nimmt auch die überlegenen Renditen der Aktienmärkte tatsächlich mit. Wieder einmal haben schlechte Konjunkturdaten aus Fernost und die Angst vor der anstehenden Zinswende in den USA die Herde angetrieben. Doch sie läuft wohl in die falsche Richtung – vom Fluchtinstinkt ergriffen! Angst und Aktienkurse korrelieren negativ miteinander. Je weiter die Preise fallen, desto höher steigt die Angst und verwandelt sich oft in eine verpasste Gelegenheit. Auf eine Bestätigung zu warten, dass sich die Märkte „beruhigen“ und „wieder sicherer“ sind, kommt oft viel zu spät - denn die Korrektur verschwindet meist genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht ist. Fazit „The opportunity cost is money lost“ nennen das die Amerikaner! „Hohe Opportunitätskosten anstatt hoher Renditen“ lautet auch die Devise in der aktuellen Korrekturphase. So halten viele Anleger ihr Geld permanent zurück, weil sie ewig auf die vermeintlich richtige Gelegenheit warten. Ständig werden gute Einstiegszeitpunkte verpasst! Ob in rückläufigen oder volatilen Phasen verkauft oder zu viel Bargeld fast zinslos an den Seitenlinien geparkt wird, beschert Anlegern die gleichen negativen Effekte. Nur wenn Sie Korrekturen auch einmal aussitzen lernen und langfristig denken, nehmen Sie die gewünschten langfristigen Renditen auch tatsächlich mit. „Große Fehler zu vermeiden“ bedeutet nicht nur im Sport, langfristig öfter zu gewinnen! | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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