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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Trotz ermutigender Daten zum Ausgabeverhalten und damit auch zur Inflation aus den USA sind die asiatischen Börsen am Montag der Wall-Street-Rally nicht gefolgt. Zwar stiegen die Aktienkurse mehrheitlich, aber nur mäßig - mancherorts fielen sie sogar. Grund waren neue Inflationssorgen ausgelöst durch deutlich gestiegene Ölpreise. Denn Saudi-Arabien und andere wichtige Ölförderländer hatten eine Drosselung ihrer Ölproduktion angekündigt.
Neben Saudi-Arabien kündigten auch der Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Algerien und der Oman Produktionskürzungen an, die sich von Mai an bis Ende 2023 auf insgesamt mehr als eine Million Barrel pro Tag belaufen werden. Russland kündigte an, seine im März beschlossene Drosselung der Ölproduktion um 500.000 Barrel am Tag bis Jahresende beizubehalten. Händler sprachen mit Blick auf die inflationäre Entwicklung bedingt durch die Ölpreisrally von einem bösen Erwachen. Öltitel mit Preisrally gesucht Ölwerte profitierten von den Preisaufschlägen, Technologietitel zählten in China tendenziell zu den Verlierern: Die chinesischen Behörden gehen gegen Micron Technology vor und überprüfen die vom US-Unternehmen in China verkauften Produkte auf ihre Cybersicherheit. Analysten mahnten aber zur Gelassenheit, einige rieten sogar, in die Schwäche der Branchenwerte zu kaufen. Denn China besitze nur wenig Optionen, da umfassende Ausrüstungs- und Technologiebeschränkungen die Kapazitätserweiterungen der einheimischen Unternehmen beeinträchtigten. Aus China kamen weitere schlechte Nachrichten: Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe war im März deutlicher als erwartet gesunken. Während der HSI in Hongkong im späten Geschäft um 0,2 Prozent nachgab - belastet von den schwachen China-Daten -, legte der Schanghai-Composite dagegen um 0,7 Prozent zu. Die Analysten von Citic Securities sehen im April eine Kaufgelegenheit und verwiesen auf die Erwartung starker Quartalsberichte in der ersten Periode. Das Ende das Coronabeschränkungen dürfte im ersten Quartal voll zum Tragen kommen, hieß es. Im Ölsektor gewannen PetroChina 1,9 Prozent. In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 28.188 Punkte. Die Stimmung unter Japans großen Herstellern hat sich in den drei Monaten bis März zum fünften Mal in Folge verschlechtert, wie aus der vierteljährlichen Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorging. Der Bericht spielte an der Börse aber kaum eine Rolle. Die Ölwerte Inpex und Petroleum Exploration zogen um 5,5 bzw. 4,6 Prozent an. Der Kospi in Südkorea sank der Kospi um 0,2 Prozent. Nach dem 13. Handelsbilanzdefizit in Folge im März zeigte der Won Schwäche - der US-Dollar zog um 1,1 Prozent an. Die Stahlaktien von Posco bauten ihre Aufschläge um weitere 6,5 Prozent aus. LG Display verloren 1,6 Prozent - belastet von der Sorge eines höheren Verlustausweises. Der australische S&P/ASX-200 schloss 0,6 Prozent höher und verbuchte damit den sechsten Aufschlag in Folge - die längste Gewinnserie seit Anfang August 2022. Nur der Rohstoffsektor beendete die Sitzung im Minus. Anleger hätten insgesamt auf unveränderte Zinsen im Vorfeld der Notenbanksitzung am Dienstag gesetzt, hieß es. Der Energiesektor sprang um 2,3 Prozent nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires April 03, 2023 03:19 ET (07:19 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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