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NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem schwachen Start ist es am Montag an der Wall Street mit den Indizes in meist negativem Terrain auf und ab gegangen. Dabei gewann zum Ende des Handels doch noch Zuversicht mit Blick auf den Krieg in der Ukraine die Oberhand. Gleichwohl suchten viele Anleger ihr Heil eher in sicheren Häfen.
Der Dow-Jones-Index ging nach einer kleinen Schlussrally mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 33.893 Punkte aus dem Tag, der S&P-500 verlor 0,2 Prozent. Die Nasdaq-Indizes schafften sogar noch den Dreh ins Plus. An der Nyse gab es 1.525 (Freitag: 2.729) Kursgewinner und 1.852 (635) -verlierer. Unverändert schlossen 114 (113) Titel. Zur leichten Stimmungsaufhellung hatten einerseits die ersten Friedensgespräche beitragen, in denen erwartungsgemäß keine Ergebnisse erzielt wurden. Beide Seiten wollen aber in Kontakt bleiben. Zum anderen sorgte für Zuversicht, dass der Vormarsch Russlands wegen des ukrainischen Widerstands längst nicht so schnell und glatt zu laufen scheint, wie von Russlands Präsident Wladimir Putin erhofft. Dazu kamen die umfassenden Sanktionen, die der Westen über Russland verhängt hat. Die Hoffnung am Markt ist, dass diese den Aggressor in die Knie zwingen, zumal sie insbesondere für den Bankensektor des Landes, inklusive der russischen Zentralbank, massivste Beeinträchtigungen bedeuten. Daneben brach der Rubel in der Spitze um fast 30 Prozent ein, worauf die Notenbank zu dessen Stützung den Leitzins auf 20 Prozent mehr als verdoppelte, was eine weitere schwere Hypothek für die Wirtschaft des Landes ist. Anleger steuern sichere Häfen an Nachdem Putin am Wochenende in Reaktion auf die Sanktionen die Atomstreitkräfte seines Landes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen ließ, dominierte unter dem Strich dennoch die Suche nach sicheren Häfen. Dazu gehören am Devisenmarkt der Dollar - der Dollar-Index legte um knapp 0,2 Prozent zu -, sowie der Yen und der Franken. Beide zogen gegenüber dem Dollar an. Der Rubel ging zuletzt mit 95,30 je Dollar um, nachdem er zunächst von rund 82 am Freitag bis auf fast 109 Rubel je Dollar abgewertet hatte. Einen Satz um rund 10 Prozent nach oben machte der Bitcoin. Gold und Staatsanleihen waren ebenfalls gefragt. Die Feinunze Gold kostete gut 20 Dollar mehr, zuletzt rund 1.910 Dollar. Die Marktzinsen sanken kräftig, die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sackte um über 13 Basispunkte auf 1,83 Prozent ab. Neben dem Sicherheitsbedürfnis spielte hier auch eine Rolle, dass der Krieg in der Ukraine auch Rückwirkungen auf das Wirftschaftswachstum hat, weshalb die US-Notenbank auf dem avisierten Zinserhöhungsweg möglicherweise vorsichtiger agieren könnte. Dazu passte, dass der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago gegenüber Januar deutlich rückläufig war und auch klar unter der Erwartung ausfiel. Marktexperte Wei Li vom BlackRock Investment Institute sagte, dass man aus taktischen Gründen die Aktiengewichtung erhöht habe, weil man im Ukraine-Konflikt jetzt klarer sehe und das Risiko gesunken sei, dass die Notenbanken zur Eindämmung der Inflation eine Vollbremsung machen. Bankaktien schwach Dass im Zuge der beschlossenen Sanktionen verschiedene russische Banken vom globalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen wurden, dürfte wegen der internationalen Verbindungen der Bankgeschäfte auch US-Banken nicht unbeschadet lassen. Entsprechend lag der S&P-Subindex der Bankaktien mit -2,6 Prozent am Ende bei den Branchen. Belastend wirkten hier auch die gesunkenen Marktzinsen. Gesucht waren hingegen Aktien der Rüstungsbranche, nachdem der Westen der Ukraine umfangreiche Waffenlieferungen und -käufe zugesagt hat. Dazu kam, dass Deutschland eine drastische Erhöhung der Rüstungsausgaben angekündigt hatte. Raytheon gewannen 4,7, Lockheed Martin 5,9, General Dynamics 2,8, Northrop Grumman 7,9 und L3Harris Technologies 8,1 Prozent. Verluste wiesen Aktien von Fluggesellschaften auf, weil zu den Sanktionen auch starke Einschränkungen des Flugverkehrs gehören. American Airlines verloren 1,1, Delta 3,9 und United Airlines 3,2 Prozent. Ölpreise steigen - Brent schließt über 100 Dollar Kräftig nach oben ging es mit den Ölpreisen. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent verteuerte sich um 3,2 Prozent auf das Siebenjahreshoch von 100,05 Dollar. für US-Öl geht es um 4,3 Prozent nach oben. Getrieben wurden die Preise weiter von potenziell ausfallenden Öllieferungen Russlands, wozu auch die verhängten Sanktionen im Bankensektor beitragen könnten. Der S&P-Subindex der Ölaktien legte um 2,6 Prozent zu. Tagessieger war aber klar der Index der Autoaktien (+5,3%). Treiber war hier die Tesla-Aktie (+7,5%). Marktbeobachter sprachen von Spekulationen, dass die steigenden Ölpreise mehr Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nach sich ziehen könnten. Ford und General Motors gingen beide leichter aus dem Tag. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires February 28, 2022 16:13 ET (21:13 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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