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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Nachricht des Tages am Donnerstag ist, dass die Commerzbank zum Erreichen der Eigenkapitalanforderung weder den Staat noch die Aktionäre um Geld bitten muss. Damit fassen die Anleger am deutschen Aktienmarkt Mut und die Aktie haussiert mit 12 Prozent auf 1,58 EUR. Es zeichnet sich europaweit ab, dass sich mit der Liquiditätspolitik der Europäischen Zentralbank die Kapitalversorgung der Banken deutlich verbessert hat. Sollte in den kommenden Tagen zudem noch die Umschuldung Griechenlands mit einer freiwilligen Zustimmung der privaten Gläubiger gelingen, dürfte ein Aufatmen durch die Reihen der Anleger gehen. Der DAX legt um 13.15 Uhr um 0,2 Prozent oder 14 Punkte auf 6.368 zu.
Die Planspiele des Internationalen Währungsfonds zur massiven Aufstockung seiner Kriegskasse sorgen für eine weitere Entspannung an den europäischen Kreditmärkten. Die reibungslos über die Bühne gegangenen Auktionen spanischer und französischer Staatsanleihen belegen den gestiegenen Risikoappetit der Anleger. Davon profitiert die Gemeinschaftswährung, der Euro legt zeitweise auf über 1,29 Dollar zu. Die Spannung um die Commerzbank ist in den letzten Tagen kräftig gestiegen, nun ist es raus: Die zweitgrößte deutsche Bank kann die Anforderungen der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) aus eigener Kraft erfüllen. Um insgesamt 6,3 Milliarden Euro will die Commerzbank mit ihren jetzt beschlossenen Maßnahmen das Eigenkapital stärken. Damit würde sie die von der EBA ermittelte Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro komplett aus eigener Kraft abdecken. "Wir bleiben dabei: Wir haben nicht vor, zusätzliche öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen", sagte Commerzbank-Finanzvorstand Eric Strutz. "Sollte die Commerzbank die Pläne umsetzen und die Ziele ohne Staatshilfe und stark verwässernde Kapitalerhöhung erreichen, kann sich der Kurs verdoppeln", so Dirk Becker, Analyst von Kepler, zu Dow Jones Newswires. Die Gefahr der erneuten Inanspruchnahme von Staatshilfe sei sehr hoch gewesen und habe nun nachgelassen. Mit der Minderung von Risiken, dem Rückkauf von Hybrid-Kapital und dem Verkauf des Gebäudes der Dresdner Bank sowie 300 Millionen Euro zusätzlichem Gewinn im vierten Quartal habe sich die Situation gebessert. Aber auch die anderen Finanzwerte gehören zu den Profiteuren der zu beobachtenden Entspannung und einer wachsenden Zuversicht unter den Investoren. In Europa legt der Sub-Index der Banken um 4% zu, Deutsche Bank gewinnen 6,8 Prozent auf 31,98 Euro, Allianz 2,5 Prozent und die im MDAX gelistete Aareal-Bank 3,8 Prozent. Die Aktie der Lufthansa profitiert von einem positiven Analystenkommentar aus dem Hause der HSBC und legt um 4,4 Prozent auf 10,12 Euro zu. Den Aufwärtdrang am deutschen Aktienmarkt bremsen die leichter notierenden Aktien der Versorger aus. So verlieren RWE 3 Prozent auf 27,43 Euro und E.ON 2,3 Prozent auf 16,04 Euro. Marktteilnehmer berichten von Umschichtungen raus aus Versorgertiteln. Für den MDAX geht es um 0,6 Prozent oder 61 auf 9.814 Punkte nach oben. Die Aktie von Aurubis gewinnt 1,4 Prozent auf 41,47 Euro. Eine gute Nachfrage nach Kupferprodukten, hohe Schmelzlöhne und gestiegene Verkaufspreise haben Europas größten Kupfererzeuger zu einem Gewinnsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr verholfen. Im Schlussquartal zeigten sich aber bereits die ersten Spuren konjunktureller Unsicherheiten: Käufer hielten sich etwas zurück und die Metallpreise sanken. DJG/thl/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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