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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag zu leichten Verlusten gekommen. Die meiste Zeit pendelte der DAX, der um 0,2 Prozent oder 12 auf 6.404 Punkte nachgab, aber richtungslos um den Vortagesschluss. Damit gab es vor dem Ausgang der Verhandlungen über eine Umschuldung Griechenlands keine klare Tendenz. Die Hoffnungen der Anleger ruhen auf einer Verhandlungslösung zwischen dem Land und seinen Gläubigern. Nach Kreisemeldungen könnte der Abschlag auf griechische Staatsanleihen am Ende zwischen 65 und 70 Prozent betragen.
Jede Ankündigung einer Einigung mit den privaten Gläubigern würde von den Märkten positiv interpretiert, sagte George Saravelos von der Deutschen Bank. Das Wichtigste aus Marktsicht ist, eine ungeordnete Insolvenz zu vermeiden, denn dann wären erhebliche Verwerfungen zu erwarten. Der so genannte kleine Verfallstag, an dem Optionen auf den DAX und Einzelwerte verfallen, brachte kein Anschwellen der Umsätze. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 272,4 (Vortag: 335,6 ) Millionen Aktien im Wert von rund 4,41 (Vortag: 4,81) Milliarden Euro. Die Aktie der Commerzbank setzte ihre rasante Erholung fort. Die Analysten der WestLB sind zuversichtlich, dass die Bank die Lücke bis zum Stichtag 30. Juni 2012 ganz schließen kann. Eine Kapitalerhöhung dürfte dazu nicht erforderlich sein. Sie empfahlen die Aktie zum Kauf, die Anleger folgten ihnen: Commerzbank stiegen um 6,3 Prozent auf 1,72 Euro. ThyssenKrupp hält vorerst an seinen Stahlwerken in Übersee fest. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will den verlustträchtigen Geschäftsbereich zunächst profitabel machen, was noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Was danach passiert, sagte der Manager nicht und ging damit nur indirekt auf die jüngsten Medienspekulationen ein, wonach ein Verkauf der Werke geprüft werde. "Besonders das Werk in Brasilien steckt so voller technischer Probleme, dass man es eigentlich nur verkaufen oder schlimmstenfalls schließen kann", meinte ein Händler. Nach einigen Schwankungen im Handelsverlauf legte die Aktie um ein Prozent auf 21,17 Euro zu. K+S litten etwas unter der Schwäche des europäischen Rohstoffsektors. Hier wiederum belasteten die Aussichten für China. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das Land hatte zum dritten Mal in Folge unter der Expansionsschwelle gelegen und damit ein negatives Signal gegeben. Die Aktie büßte 2 Prozent auf 37,00 Euro ein. Bayer fielen um 1,3 Prozent auf 53,52 Euro, nachdem die Analysten von Nomura die Aktien auf "Neutral" abgestuft hatten. Auch Siemens neigten mit 0,4 Prozent Verlust auf 78,00 Euro zur Schwäche. Der US-Konkurrent General Electric (GE) hatte die Erwartungen des Marktes nicht ganz erreicht. Ganz andere Verluste verbuchten allerdings die Solarwerte. Bundesumweltminister Norbert Röttgen will die Fördersätze künftig monatlich prüfen und möglicherweise stärker als bisher erwartet anpassen. SolarWorld sanken um 6,5 Prozent auf 4,04 Euro, Wacker Chemie als Zulieferer gaben um 5,8 Prozent auf 72,04 Euro nach. DJG/mif/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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