Alt 28.12.16, 12:19
Standard Jahresausblick 2017
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Umfragen zeigen gemischte Gefühle.

Viele Marktteilnehmer sind heute der Meinung, dass die Rallye nach den US-Wahlen „viel zu schnell“ und zu weit fortgeschritten ist. Auch aufgrund einer insgesamt verhaltenen Entwicklung der beiden Jahre 2015 und 2016 sind die Erwartungen der Experten nicht von großem Optimismus gekennzeichnet. Eine spannende Ausgangslage.

Prognosen sind sehr verhalten

Erste Umfragewerte der Investmentbanken, die zu Beginn des Monats Dezember ermittelt wurden, zeigen für 2017 eine moderat positive Erwartungshaltung im unteren einstelligen Prozentbereich für globale Aktienindizes. Eine Entwicklung, die - kurioserweise - bereits in diesem Dezember erreicht werden konnte. Steht uns also eine Nullrunde in 2017 bevor? Die viel spannendere Frage ist, wie sich die Umfragewerte verändert hätten, würde man die identische Umfrage zum Jahresende erneut durchführen. Eine Parallelverschiebung auf Basis der tatsächlichen Kursentwicklung würde dabei der typischen Reaktion entsprechen.

Zwischen Skepsis und zaghaftem Optimismus

Zahlreiche Problemstellungen scheinen vorerst abgehakt zu sein, sind jedoch keineswegs aus der Welt geschafft. Die Brexit-Verhandlungen werden sich über einen langen Zeitraum hinziehen und immer wieder für kurzfristige Störfeuer sorgen. In Italien herrscht weiterhin politisches Chaos, Griechenland ist immer noch pleite, das politische Misstrauen wird sich in diversen europäischen Wahlen widerspiegeln. Die erste Marktreaktion auf den Präsidenten Trump war zwar äußerst positiv, dennoch wird seine erste Legislaturperiode keine „einfache“ Erfolgsstory werden.

Trotz aller skeptischen Überlegungen wird der laufende Bullenmarkt jedoch von zahlreichen Einflussfaktoren gestützt, die jederzeit positives Überraschungspotential freisetzen können. Der „ungeliebte Bullenmarkt“ zieht weiter seine Kreise. Höhere Renditen im reifen Bullenmarkt erfordern allerdings optimistischere Anleger. Dazu muss sich die Marktstimmung von der immer noch hartnäckigen Skepsis lösen - erste Anzeichen für diesen Vorgang sind zwar erkennbar, doch die volatile Kursentwicklung der Märkte lässt Anleger immer wieder zwischen Höhenangst und Angst vor einem Crash hin- und herpendeln.

Nachwirkungen der US-Wahl

Seit 1925 sind Jahre des Amtsantritts eines US-Präsidenten nur zu 56,5 Prozent positiv verlaufen, aber wenn sie positiv waren, dann meist im großen Stil: Im Durchschnitt stehen 26,7 Prozent Zuwachs zu Buche. Die Voraussetzungen für Donald Trump scheinen gut zu sein: Seit seinem Amtsantritt konnten die Märkte zu einer dynamischen Aufwärtsbewegung ansetzen. Manche sehen die Ursachen darin, dass die Aussicht auf Infrastrukturausgaben, niedrigere Steuern und einfachere Regulationsprozesse eine positive Aufbruchsstimmung hervorgerufen haben.

Letztendlich ist diese Markterholung aber schon seit Februar 2016 im Gange. Falsche Ängste lösten sich sukzessive auf, die Erleichterung dominiert. Wie alle Politiker wird auch Trump den Erwartungen nicht gerecht werden, sobald er das Amt übernommen hat. Hüten Sie sich daher vor Übertreibungen nach oben und nach unten!

Aufgrund der guten Wertentwicklung im zweiten Halbjahr - S&P 500 und Dow Jones konnten neue Allzeithochs erreichen - werden die US-Aktienmärkte aktuell mit mehr Wohlwollen betrachtet als europäische Indizes. Die europäische Skepsis dauert an! In 2017 stehen wichtige Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland an. Wie in den USA wird sich die anfängliche politische Angst in Gewissheit umwandeln und Erleichterung bzw. Klarheit mit sich bringen, egal wie die Wahlen im Detail ausgehen. Schreiben Sie Europa nicht ab!

Fazit

Seit Jahren ist die Marktstimmung zwischen Skepsis und Optimismus gefangen. Für 2017 wird entscheidend sein, ob der Schritt zum nachhaltigen Optimismus vollzogen werden kann. Dies wäre eine Grundvoraussetzung für hervorragende Renditen im reifen Bullenmarkt! Die robuste Weltwirtschaft und der eingegrenzte schädliche Einfluss der Politik auf die Märkte sorgen - allen Unkenrufen zum Trotz - weiterhin für sehr gute Rahmenbedingungen.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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