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NEW YORK (Dow Jones)--Erneut zweigeteilt haben sich die US-Börsen am Freitag gezeigt. Während sich die am Vortag heftig gebeutelten Technologiewerte stabilisierten, trennten Anleger sich nun von "Value"-Aktien und Konjunkturzyklikern, die von dem Ausverkauf am Donnerstag verschont geblieben waren. Der Große Verfalltermin am Freitag brachte zusätzlich Volatilität in den Markt.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,5 Prozent. Der S&P-500 schloss 1,0 Prozent im Minus. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent nach unten. Er hatte am Donnerstag 2,5 Prozent eingebüßt, weil Anleger die im Jahresverlauf stark gelaufenen Wachstumsaktien abstießen. Zudem gelten Technologiewerte wegen des hohen Fremdkapitalanteils der Branchenunternehmen als besonders anfällig für Zinserhöhungen. Auf 1.292 (Donnerstag: 1.553) Kursgewinner kamen an der Nyse 2.054 (1.813) -verlierer. Unverändert schlossen 141 (137) Titel. Am Freitag waren es aber die Bankentitel, die mit durchschnittlichen Kursverlusten von 2,9 Prozent die Verlierer anführten. Sie hatten am Donnerstag an der Spitze der Gewinner gestanden, getragen von der beschleunigten geldpolitischen Straffung der US-Notenbank und den drei für 2022 in Aussicht gestellten Zinserhöhungen. Allerdings fielen trotz der falkenhaften Fed die Renditen am langen Ende des Rentenmarkts, weil Konjunktursorgen angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus Anleger in die vermeintliche Sicherheit der Staatsanleihen trieben. Niedrige Zinsen wiederum erschweren das traditionelle Geschäft der Banken. Für den Rückzug aus Aktien machten Beobachter auch Inflationsängste verantwortlich. Beschwichtigende Aussagen des Präsidenten der New Yorker Fed-Filiale, John Williams, verpufften: Williams hatte sich zuversichtlich geäußert, dass die Notenbank die Inflation in den Griff bekommen könne, ohne dass es zu einer Rezession komme. "Die zugrundeliegende, primäre Angst auf dem Markt ist die Inflation. Was die Fed getan hat, entspricht dem alten Sprichwort: Um ein Problem zu lösen, muss man zuerst anerkennen, dass es eines gibt. Es ist ein kluger Schritt, aber nur eine vorübergehende Atempause für die Inflationsängste der Märkte", sagte Investmentstratege David Donabedian von CIBC Private Wealth. Insgesamt vermissten Anleger eine klare Linie im Kampf gegen die Inflation. Denn neben den die Geldpolitik straffenden Notenbanken wie Fed oder Bank of England gebe es mit der EZB und der Bank of Japan auch weiterhin solche, die kein beherztes Gegensteuern gegen die Inflation verfolgten, hieß es im Handel. Händler sprachen von einer gestiegenen Verunsicherung. Dollar erholt sich - Lira taumelt weiter nach unten Der Dollar machte nach seinem Rücksetzer vom Vortag Boden gut. Der Euro fiel wieder deutlich unter die Marke von 1,13 Dollar. Der Dollarindex kletterte um 0,5 Prozent. Beobachter schrieben die Erholung des Greenback - neben der strafferen Geldpolitik - auch dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Investoren zu. Die US-Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Derweil wertete die türkische Lira erneut dramatisch ab. Der Absturz war durch eine abermalige Intervention der türkischen Notenbank am Freitag nur vorübergehend gestoppt worden. Der Dollar hatte zuvor in einer schnellen Bewegung die Marken von 16 und 17 Lira genommen und war bis auf das Rekordhoch von 17,287 Lira gestürmt. Auf Tagessicht wertete der Dollar um über 5 Prozent auf. Die türkische Zentralbank hatte am Vortag trotz einer galoppierenden Inflation erneut die Leitzinsen gesenkt. Analysten verwiesen indes darauf, dass die Interventionen der Zentralbank zur Stützung der Lira immer schneller verpufften und in der Summe völlig wirkungslos blieben. Der stärkere Dollar lastete auf den Preisen für Gold und Öl. Während das gelbe Edelmetall als Inflationsschutz - gerade mit Blick auf die weiterhin sehr lockere Geldpolitik der EZB - einige Käufer fand, geriet Erdöl stärker unter Druck. Die Maßnahmen gegen Omikron in China und anderen Staaten könnten Konjunktur und Erdölnachfrage belasten, hieß es. Fedex ziehen an - Oracle unter Druck Unter den Einzelaktien stiegen die Titel des Logistikriesen Fedex um rund 5 Prozent. Die Gesellschaft hat gewinn- und umsatzseitig mit besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für das zweites Quartal positiv überrascht. Daneben übertraf auch der Gewinnausblick für das Gesamtjahr die kursierende Konsensschätzung. Gut kam auch ein 5 Milliarden Dollar schwerer Aktienrückkauf an. Steelcase verbilligten sich um 3,5 Prozent. Der Hersteller von Büromöbeln sieht sein Wachstum von andauernden Problemen in der Lieferkette und steigenden Preisen deutlich gebremst. Der Gewinn im dritten Quartal hätte ansonsten dreimal höher ausfallen können. Bei U.S. Steel enttäuschte der Ausblick. Auch dem Stahlhersteller machen höhere Aufwendungen für Rohstoffe und Energie zu schaffen. Der Kurs fiel um 1,6 Prozent. Rivian stürzten um 10,4 Prozent ab. Das Start-up für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge hat angekündigt, für 5 Milliarden Dollar im nächsten Jahr mit der Errichtung einer zweiten Fabrik in Georgia zu beginnen. Daneben hat Rivian den Verlust deutlich ausgeweitet. Die Nachricht, dass Dan Ammann, Chef der autonomen Fahrzeugsparte Cruise von General Motors, das Unternehmen verlässt, schlug sich in einem Minus der GM-Aktie von 5,5 Prozent nieder. Während Oracle (-6,4%) nachgaben, zogen Cerner (+12,9%) deutlich an. Laut Kreisen erwägt Oracle die Übernahme von Cerner, einem Informationstechniker für den Bereich Gesundheitswesen. Das Volumen des Deals könnte sich auf rund 30 Milliarden Dollar belaufen. Johnson & Johnson (-2,8%) wurden belastet von Informationen, dass es zu seltenen, aber schwerwiegenden Blutgerinnungsstörungen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff kommen kann. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires December 17, 2021 16:11 ET (21:11 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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