Beitrag gelesen: 2370 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Mittwoch Gewinne nicht gehalten. Lediglich der Dow-Jones-Index tendierte wenig verändert, gestützt von Industriewerten, dem Ölsektor und Finanzaktien. Dagegen zeigten die Technologiewerte erneut ein Eigenleben, da sie massiv abwärts liefen und die Nasdaq-Indizes tief ins Minus drückten. Verkauft wurden sie wegen der gestiegenen Renditen am Anleihemarkt, die den oftmals verschuldeten Konzernen zu schaffen machen.
Über die meiste Zeit hatte die Hoffnung auf weiter niedrige Zinsen beflügelt. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Februar fiel schwach aus. Auch die Einkaufsmanagerindizes für Service und verarbeitendes Gewerbe März haben die Erwartungen verfehlt. Der Dow-Jones-Index verlor 3 Punkte auf 32.420, der S&P-500 fiel um 0,6 Prozent. Der Nasdaq-Composite schloss 2 Prozent tiefer. An der Nyse wurden 1.544 (Dienstag: 735) Kursgewinner gezählt, denen 1.764 (2.583) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 88 (60) Titel. Derweil versuchte US-Notenbank-Chairman Jerome Powell die Gemüter wegen der steigenden Anleihezinsen zu beruhigen. Vor dem Senat sagte er, der Anstieg sei von einem sehr niedrigen Niveau erfolgt, spiegele lediglich das Zutrauen in eine erholte Wirtschaft und sei ein "ordnungsgemäßer Prozess". Marktakteure bleiben aber skeptisch, ob mittelfristig nicht doch Zinserhöhungen drohen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte nach kleineren Aufschlägen schließlich um 1,2 Basispunkte auf 1,62 Prozent ins Minus. Ölwerte gesucht Der Energiesektor legte dank anziehender Ölpreise um 2,5 Prozent zu. Exxon Mobil und Chevron zogen um jeweils über 2 Prozent an. Ebenfalls vorne im Dow-Jones-Index lagen die "Industrials" Caterpillar (+1,4%), 3M (+1,2%) und Honeywell (+1,8%). Intel fielen um 2,3 Prozent, nachdem sie zunächst 5 Prozent gewonnen hatten. Der Halbleiterkonzern hat angesichts einer globalen Chipknappheit Pläne zum massiven Ausbau seiner Chipproduktion präsentiert. Am Markt überwog aber bald die Skepsis. So urteilte Barclays, es gebe wenig Neues zu Produktdetails, und die Finanzziele seien enttäuschend. Der Kurs des großen inneramerikanischen Konkurrenten AMD verlor 2,4 Prozent. Steelcase reagierten mit einem Minus von 1 Prozent auf den Ausblick des Herstellers von Büromöbeln. Adobe sanken um 1,9 Prozent - trotz guter Geschäftszahlen und einer angehobenen Jahresprognose. Zugleich sucht Adobe einen neuen Finanzchef, weil sich der bisherige aus privaten Gründen zurückzieht. Bei At Home Group wurden die neuesten Geschäftszahlen mit einem Minus von 16 Prozent quittiert - Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Denn der Anbieter von Produkten für die eigenen vier Wände profitierte vom coronabedingten Zuhausebleiben der Menschen und erzielte nach einem Vorjahresverlust ein positives Ergebnis bei deutlich gestiegenen Umsätzen. PLBY Group stiegen um 1,8 Prozent, nachdem das Medienunternehmen seinen Quartalsverlust eingegrenzt und den Ausblick angehoben hatte. Um 34 Prozent abwärts ging es für die seit Jahresbeginn angesichts massiver Spekulationen extrem volatile Aktie von Gamestop. Die Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware hat für das wichtige Weihnachtsquartal sinkende Umsätze berichtet im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich fielen Umsatz wie auch Gewinn schwächer aus, als Analysten erwartet hatten. General Mills verloren 4,2 Prozent, nachdem der Lebensmittelhersteller mit dem Gewinn je Aktie im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen verfehlte. Auch der angekündigte Aktienrückkauf vermochte die Enttäuschung nicht einzufangen. In den Restaurantketten des Yum-Brands-Konzerns ist künftig die Bestellung per Textnachricht möglich. Hierfür hat die Mutter von Ketten wie Kentucky Fried Chicken, Taco Bell oder Pizza Hut die israelische Plattform Tictuk übernommen. Yum Brands fielen um 0,9 Prozent. Euro auf Jahrestief Der US-Dollar war als vermeintlich sicherer Hafen gefragt: Der Euro ist auf ein neues Jahrestief bei 1,1811 Dollar gefallen und notiert aktuell mit 1,1816 nur knapp über diesem Niveau. Nach Einschätzung der Commerzbank könnte die Gemeinschaftswährung auch unter die Marke von 1,18 Dollar sinken. Sie verweist zur Begründung auf Sorgen bezüglich der erneuten Lockdowns in einigen europäischen Ländern und das langsame Tempo bei den Impfungen. "Die Impfungen kommen in den USA gut voran und es gibt positive Signale aus der dortigen Wirtschaft", sagt Währungsanalystin Antje Praefcke. Die besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten der Eurozone stützten die Gemeinschaftswährung indes kaum. Die Ölpreise legten deutlich zu. Teilnehmer verwiesen auf die Probleme im Suez-Kanal, wo ein havariertes Containerschiff die Wasserstraße blockiert. Mit den US-Lagerbestandsdaten zogen die Preise noch etwas an, obwohl die Energy Information Administration wider Erwarten über einen Aufbau der Rohölbestände berichtet hat. Der Preisanstieg komme, nachdem die Preise zuletzt stark gesunken seien. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires March 24, 2021 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|