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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Abgaben ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Eine Erleichterungsrally aus dem frühen Geschäft wurde kräftig abverkauft. Der DAX verlor vom Tageshoch mehr als 400 Punkte. Zwar sorgte die erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank für Erleichterung, jedoch belasteten an Wall Street heftige Gewinnmitnahmen und Zinssorgen, global schwache Konjunkturdaten, ein erneuter Anstieg der Ölpreise und vor allem der Sprung der 10-jährigen US-Anleihen über die psychologisch wichtige 3-Prozent-Marke, nachdem die Lohnstückkosten in den USA im ersten Quartal in zweistelliger Prozenthöhe gestiegen sind. Der DAX schloss 0,5 Prozent tiefer bei 13.903 Punkten, nach einem Tageshoch bei 14.315 Punkten.
Neben der US-Notenbank hatte der Markt eine ganze Reihe von Unternehmenszahlen aus der Berichtssaison quer durch alle Branchen zu verdauen. Optische hohe Verluste im DAX wiesen Allianz und Hannover Rück auf, die ex-Dividende gehandelt wurden. Konjunktur trübt sich ein Für Ernüchterung sorgte auch der Blick auf Konjunkturdaten aus Deutschland und China: So waren die Auftragseingänge im März hierzulande um 4,7 Prozent eingebrochen. In China zeigte der Caixin-Einkaufsmanager-Index (PMI) für den Service-Bereich einen der stärksten Einbrüche seit Erhebung der Datenreihe. Jeff Halley von Oanda sprach von einem "PMI-Schocker". US-Notenbank bekämpft die Inflation Mit der Zinserhöhung um 50 Basispunkte sorgte die Fed nur kurz für Erleichterung. Denn der zweistellige Anstieg der US-Lohnstückkosten führte dem Markt wieder vor Augen, dass weitere geldpolitische Straffungen anstehen. Laut Fed-Chairman Jerome Powell ist die Inflation "viel zu hoch" und der Arbeitsmarkt "zu eng". Laut Powell ist auf den kommenden Sitzungen mit weiteren Zinserhöhungen von 50 Basispunkten zu rechnen. Die US-Wirtschaft sei stark genug, um mit höheren Zinsen umgehen zu können. Angesichts der hohen Zinsdifferenz zu den USA fiel der Euro auf 1,0515 Dollar - der Markt zweifelt weiter am Willen der EZB, auch hierzulande die Inflation zu bekämpfen. Airbus heben nach Zahlen ab Im Luftfahrtsektor stiegen Airbus um 6,1 Prozent, die Zahlen lagen alle deutlich über den Erwartungen. Vor allem die geplante Produktionsausweitung des A320 auf 75 Maschinen pro Jahr nach bislang 65 gefiel den Citigroup-Analysten. Bei den Fluggesellschaften erfreuten zwar Air France-KLM, die Zahlen von Lufthansa (-2,5%) wurden aber kritischer gesehen: Der Ausblick sei wegen des Ukraine-Krieges zu vage geblieben. Insgesamt hat sich die Airline laut Metzler im Quartal aber gut geschlagen. Auch seien schon 63 Prozent ihrer Kerosinkosten für dieses Jahr bei rund 74 Dollar je Fass abgesichert. Zalando brachen um 10,6 Prozent ein. Für das Gesamtjahr werden die meisten Kennziffern nur am unteren Rand der bisherigen Prognose erwartet. Im Ergebnis nach Steuern war ein Verlust von 61,3 Millionen Euro angefallen, erwartet wurde dagegen ein kleiner Gewinn. BMW rutschten nach starkem Start 1,8 Prozent ins Minus. Trotz geringerer Autoverkäufe wurden sowohl Umsatz als auch Gewinn gesteigert und der Ausblick trotz höherer Risiken bestätigt. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern trotz der Kosteninflation im Autogeschäft eine Rendite von 7 bis 9 Prozent. Bei konjunkturabhängigen Aktien wie Daimler Truck und Continental ging es um bis zu 4,4 Prozent abwärts. Nordex brachen 5,5 Prozent ein mit der Meldung, ihre Bilanzvorlage wegen einer Cyberattacke zu verschieben. Compugroup legten um 1,7 Prozent zu. Hier zogen die Margen schneller als erhofft an. Der Ausblick weise darauf hin, dass die Profitabiliät zunehme. Für Aixtron ging es nach schwächeren Zahlen um 3,2 Prozent nach unten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/ros (END) Dow Jones Newswires May 05, 2022 11:53 ET (15:53 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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