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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag an ihre Rekordjagd des Vortages nahtlos angeknüpft. S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegten sich auf Allzeithochs, der Dow hinkte derweil von IBM gebremst hinterher. Der Dow-Jones-Indes verlor 0,1 Prozent auf 36.124 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten dagegen um 0,4 bzw. 0,8 Prozent zu. Den 1.465 (Mittwoch: 2.224) Kursgewinnern an der Nyse standen dabei 1.866 (1.108) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 135 (178) Titel.
Neben der überzeugenden Bilanzsaison trieben weiter die geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank vom Vortag. Die Fed wird ihre monatlichen Anleihekäufe allmählich verringern und das Kaufprogramm im Juni 2022 auslaufen lassen, was den Erwartungen entsprach. Zinserhöhungen sind jedoch noch nicht in Sicht. Diese werden frühestens nach Ende des Wertpapierkaufprogramms Thema werden. Die Zeit des billigen Geldes, das an den Aktienmärkten angelegt werden kann, läuft somit in sehr gemächlichem Tempo ab. "Im Großen und Ganzen gehen wir in Bezug auf die Zinspolitik davon aus, dass die Fed geduldig bleiben und neun Monate zwischen dem Ende des Wertpapierkaufprogramms und einer ersten Zinserhöhung verstreichen lassen wird, wobei wir die erste Zinserhöhung für das erste Quartal 2023 erwarten. Wir räumen jedoch ein, dass die Risiken für einen früheren Schritt überwiegen", sagte Ökonom Ryan Djajasaputra von Investec. Unterstützung für die Wall Street kam auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Diese fielen besser als gedacht aus. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung sank auf den tiefsten Stand seit März 2022 - ein gutes Omen für den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft sank im dritten Quartal jedoch überraschend stark. IBM mit Ausgliederung unter Druck Mit Abschlägen von 5 Prozent bildeten IBM das Schlusslicht im Dow. Der IT-Konzern hat die Ausgliederung des 19 Milliarden Dollar schweren Geschäftsbereichs für Informationstechnologie-Dienstleistungen abgeschlossen. Das neue Unternehmen, Kyndryl Holdings, wurde erstmals an der Nyse gehandelt. Zahlenausweise von - unter anderem - Qualcomm (+12,7%) und Booking Holdings (+0,1%) lieferten weitere Belege dafür, dass Zweifel an der Erholung der US-Unternehmen von dem pandemiebedingten Einbruch unbegründet waren. Auch Geschäftszahlen und Ausblick des Computerspiele-Entwicklers Electronic Arts (+2,1%) überzeugten. Doch es fanden sich auch Ausnahmen: Moderna brachen um 17,9 Prozent ein. Der Impfstoffhersteller senkte seine Umsatzprognose für 2021, weil einige Impfstofflieferungen verschoben wurden. Umsatz und Gewinn im dritten Quartal stiegen auch nicht so stark wie erhofft. Roku ermäßigten sich um 7,7 Prozent. Der Hersteller von Streaming-Ausrüstung hatte einen enttäuschenden Ausblick geliefert. Ein schwacher Ausblick belastete auch den Kurs des Chipherstellers Qorvo (-13,3%). Ford stiegen um 4,2 Prozent. Der Automobilkonzern kauft Hochzinsanleihen im Volumen von bis zu 5 Milliarden Dollar vorzeitig zurück. Das Börsendebüt von Evotec an der Nasdaq verlief befriedigend. Aus dem Handel ging der Wert bei 22 Dollar und damit 1,1 Prozent über dem Ausgabepreis der American Depositary Shares (ADS). Die Titel der Mainzer Biotechnologiegesellschaft Biontech fielen um 7,3, die ihres Kooperationspartners Pfizer um 2,2 Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht über Schlampereien bei Studien zum Corona-Impfstoff - durchgeführt von Ventavia. Allerdings untersuchte das texanische Unternehmen die Wirkung des Impfstoffs an lediglich 1.000 Testpersonen. Weltweit nahmen 44.000 Probanden an klinischen Studien mit dem Vakzin teil. Ölpreis dreht ins Minus Die Erdölpreise drehten deutlich ins Minus, obwohl die Gruppe Opec+ keine Erhöhung ihrer Fördermengen beschlossen hatte. Weil US-Präsident Joe Biden dies aber gefordert hatte, kam die Spekulation auf, die USA könnten zur Senkung der Preise Teile ihrer strategischen Ölreserven veräußern. Aber auch der sehr feste Dollar drückte die Preise. Denn nach der schwächeren Reaktion am Vorabend auf die Aussagen der US-Notenbank zum weiteren geldpolitischen Kurs legte der Dollar nun deutlich zu, der Dollarindex zog um 0,5 Prozent an. Nach den jüngst starken US-Konjunktursignalen dürften die Zeichen für den Dollar auf Aufwertung stehen, urteilte die ING. Das britische Pfund wertete dagegen ab, nachdem die Bank of England entgegen der Erwartung vieler Marktteilnehmer die Leitzinsen nicht angehoben hatte. Am Rentenmarkt rutschten die Renditen deutlich ab. Der Umstand, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik stärker am Arbeitsmarkt als an der Inflation ausrichten wolle, sei mit verantwortlich dafür, dass sich die Zinsstrukturkurve am Donnerstag verflache, so Analysten. Die erste Zinserhöhung dürfte noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Der Goldpreis kletterte stark, weil sich die Fed weniger falkenhaft geäußert hatte als erwartet und unmittelbar keine Zinserhöhungen anstehen dürften. Die daher gesunkenen Marktzinsen stützten den Preis des zinslosen Edelmetalls. Mit der Entscheidung der Bank of England, die Zinsen vorerst - anders als erwartet - ebenfalls nicht anzuheben, erhielt der Goldpreis einen weiteren Schub. Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires November 04, 2021 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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