Alt 26.10.12, 17:50
Standard XETRA-SCHLUSS/Gute US-BIP-Daten verhelfen DAX ins Plus
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FRANKFURT--Besser als erwartet ausgefallene Wachstumszahlen aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende vor Verlusten bewahrt. Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal um 2 Prozent gewachsen, und damit stärker als die erwarteten 1,8 Prozent. Zunächst hatte ein wenig überzeugender Quartalsbericht von Apple und negative Nachrichten aus Europa die Kurse belastet. Die Ratingagentur S&P hatte die Bonität einiger französischer Banken gesenkt und Griechenland braucht wohl mehr Geld als bislang gedacht.

Der DAX ging mit Aufschlägen von 0,4 Prozent oder 31 bei 7.231 Punkten aus dem Handel. Im Tagestief notierte der Leitindex bei 7.147. Berichte, laut denen Griechenland angeblich 30 Milliarden Euro benötigt anstelle der bisher am Markt kursierenden 16 bis 18 Milliarden Euro, um das Land vor der Pleite zu retten, hatten die Stimmung im frühen Handel gedrückt. Nach Einschätzung aus dem Handel ist es letztlich eine politische Entscheidung, ob Griechenland fallen gelassen wird oder nicht.

Trotz der besseren Zahlen wächst die US-Wirtschaft weiterhin nur mit moderaten Tempo und bleibt deutlich unter dem Wachstumspotenzial der Vergangenheit. Die Altlasten aus der Finanzkrise dürften die US-Wirtschaft noch lange beschäftigen. Positiv wirkte sich der private Konsum im dritten Quartal aus. Die Unternehmen halten sich mit Investitionen aber weiter zurück, nicht zuletzt wegen der drohenden Fiskalklippe zum Jahreswechsel. Sollte der Kongress nicht handeln, drohen automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen.

Der Quartalsbericht von Apple wurde eher mit Ernüchterung aufgenommen. "Der Rückenwind von Apple und Samsung ist ausgeblieben", stellte ein Händler fest. Zum einen missfiel Anlegern der vorsichtige Ausblick auf das laufende Quartal. Apple hatte zudem mit seinen iPad-Verkäufen die Erwartungen verfehlt. Gleichwohl verdiente Apple im abgelaufenen Quartal 8,22 Milliarden Dollar. Die Aktie des großen Konkurrenten Samsung verlor in Seoul trotz eines Rekordgewinns fast 3 Prozent, die Aktie von Apple bewegte sich im US-Handel nur wenig.

Im DAX blieben Finanzwerte hinter der Entwicklung am Gesamtmarkt zurück. In Frankreich hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) drei Institute abgestuft, darunter die BNP Paribas. Bei zehn anderen Banken wie Credit Agricole und Societe Generale wurde der Ausblick auf "negativ" heruntergenommen. Das belastete nicht nur die entsprechenden Titel, sondern den Sektor insgesamt. Commerzbank-Aktien verloren 0,9 Prozent auf 1,47 Euro. Deutsche Bank-Titel konnten sich allerdings absetzen und gewannen 0,8 Prozent.

Unter anhaltendem Druck nach der jüngsten Gewinnwarnung stand die Daimler-Aktie, für die es 0,3 Prozent auf 36,69 Euro nach unten ging. Die kassierten Jahresziele dürften auch in den kommenden Tagen und Wochen die Daimler-Aktie zu einem "Underperformer" machen, hieß es dazu aus dem Handel. Dagegen konnten sich Deutsche-Telekom-Papiere nach kräftigen Verlusten in den vergangenen Tagen erholen und stiegen 1,4 Prozent auf 8,84 Euro.

Mit einem Plus von 4,4 Prozent auf 21,50 Euro ging es nach für die Aktie von ProSiebenSat.1 kräftig nach oben. Das Papier reagierte damit auf eine Hochstufung des Mediensektors durch Goldman Sachs. Im TecDAX machte eine Übernahme von sich Reden: Der Burda-Verlag will die Kontrolle über Xing übernehmen und bietet 44 Euro je Aktie. Burda hält bereits 39 Prozent an dem Kontaktnetzwerk. Xing-Aktien sprangen daraufhin um 17,9 Prozent auf 44,00 Euro.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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