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Abgekühlte Stimmung.
Am 10. April des Jahres 2015 beendete der DAX den Börsentag bei 12.375 Punkten – bis heute der höchste gemessene Schlusskurs des deutschen Börsenbarometers. Man konnte sogar unter den dauerskeptischen deutschen Anlegern einen gewissen Optimismus beobachten. Ein eher seltenes Phänomen! Denn geht es um die „anerzogene Abneigung“ gegenüber Aktien, gehören deutsche Anleger mit Sicherheit zur internationalen Spitze. Die Mauer der Angst ist zurück Von diesem zaghaften Optimismus ist nach der Korrekturbewegung der letzten Wochen und Monate jedoch bis heute kaum etwas übrig geblieben. Chinas Börsen sind eingebrochen, die Zinserhöhung der Fed „droht“, das ewige Problem Griechenland - welchen Grund man auch immer nennen möchte: Die Angst ist zurück. Sofort nehmen zahlreiche Anleger wieder ihre Abwehrhaltung ein, kehren dem Aktienmarkt den Rücken. Viele Anleger fragen sich jetzt wieder grundsätzlich: Aktien halten oder nicht? Falsche Frage! Die Frage sollte nicht lauten: „Aktien ja oder nein?“ sondern „Wie hoch sollte ich meine Aktienquote wählen, um meine langfristigen Anlageziele zu erreichen?“ Das ist die weitaus wichtigere, übergeordnete Fragestellung! Eigentlich ein klare Vorgabe - dennoch fällt die Umsetzung oft sehr schwer. Anleger reduzieren ihre strategischen Entscheidungen in einem emotionalen Umfeld gerne auf ein simples „Ja“ oder „Nein“ - und treffen damit häufig falsche Entscheidungen, die den langfristigen Erfolg nachhaltig bedrohen. Korrekturphasen treten nun mal sehr viel häufiger auf als tatsächliche Bärenmärkte! Die geringe Volatilität der letzten Monate war nicht die Regel. Finanzmärkte schwanken. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Diese Korrekturen timen zu wollen, geht fast immer schief. Man verkauft in Angst oft nahe am Tief und kauft später voller Hoffnung – fast immer teurer! - wieder zurück. Wer sich in jeder Abwärtsbewegung zu einem emotional getriebenen „Nein“ entscheidet und die Aktienmärkte verlässt, der verabschiedet sich dabei keinesfalls von den „Risiken“. Im Gegenteil: Das eigene Benchmarkrisiko wird erhöht. Wer aktienähnliche Renditen will, sollte sich stets vor Augen halten: Nicht die Korrektur selbst bedroht den langfristigen Anlageerfolg, sondern die hohen Opportunitätskosten, die durch das Verpassen von übergeordneten Aufwärtsbewegungen entstehen. Jede Krise birgt auch Chancen Ist die Stimmung im Keller und sind die Medien im Krisenmodus, deutet dies auf unmittelbar vorangegangene Kursrückgänge hin. Doch jede Krise birgt Chancen! Langfristig orientierte Anleger sollten deshalb in niedrigeren Aktienkursen keine Risiken, sondern vor allem neues Potential sehen. Denn nur wer diese Kunst beherrscht, kann dem einfachen Erfolgsprinzip „Buy low, sell high“ überhaupt nahekommen. Der DAX hat in der Spitze mehr als 20 Prozent zu seinem Allzeithoch verloren. Na und? Davon abgesehen, dass Sie grundsätzlich global denken sollten: Ist das Risiko für Anleger jetzt höher als im April 2015 oder niedriger? Und im Vergleich zu 2014, als der DAX zum ersten Mal die 10.000 Punkte erreichen konnte und die „Höhenangst“ allgegenwärtig war? Fragen, die irrelevant werden, wenn die langfristigen Anlageziele korrekt formuliert und nachhaltig verfolgt werden. Fazit Wie Ihre Anlageziele auch immer aussehen mögen: Richten Sie Ihre Strategie langfristig aus und lassen Sie nicht zu, dass kurzfristige Erschütterungen an den Weltmärkten das Fundament dieser Strategie beschädigen. Bleiben Sie cool und vernünftig, emotionales Handeln geht fast immer schief. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2015 erhältlich. Sie können sich diese Prognose unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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