Alt 16.10.12, 18:05
Standard XETRA-SCHLUSS/Hilfe für Spanien treibt den DAX nach oben
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"Eviva Espana!" war am Dienstag das Motto an den Finanzmärkten und hat die Kurse auch am deutschen Aktienmarkt kräftig nach oben getrieben. Die Hinweise, dass Spanien unter den Euro-Rettungsschirm schlüpft, mehren sich und haben auch den Euro auf breiter Front aufwerten lassen. Der DAX baute die Kursgewinne im Verlauf des Handels kontinuierlich aus und schloss 1,6 Prozent fester bei 7.376 Punkten. Das ist der höchste Stand des DAX seit sieben Handelstagen.

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg ist die Bundesregierung offen dafür, dass Spanien vorbeugend Kredite aus dem Euro-Rettungsmechanismus erhält. Dies trieb die Aktienkurse am Nachmittag weiter hoch. Zuvor hatten eine gelungene spanische Bondauktion und ein überraschend guter ZEW-Index bereits für Käufe gesorgt. Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf einem Gipfel in Brüssel, um über Spanien und Griechenland zu beraten.

Profiteure der Entspannung im Fall Spanien waren die Bankenaktien. So gewannen Deutsche Bank 5,1 Prozent hinzu und Commerzbank 4,1 Prozent. Die Kurse spanischer und italienischer Anleihen zogen im Tagesverlauf kräftig an. Damit verringern sich die bilanziellen Risiken der Banken, die solche Anleihen in ihren Portfolios haben. Auch die Papiere der Versicherer Allianz und Münchener Rück verteuerten sich um jeweils mehr als zwei Prozent.

Anders sah es bei den Automobilaktien aus. Schwache Absatzzahlen von den europäischen Absatzmärkten im September sorgten für Zurückhaltung unter den Investoren. Zwar konnten BMW, Daimler und VW leicht zulegen. Hinter dem Anstieg des Gesamtmarkts blieben sie jedoch zurück. Schwache Quartalsergebnisse des finnischen Reifenherstellers Nokian Renkaat ließen Continental um 2,1 Prozent nachgeben.

Gesucht waren Infineon, die um 3,5 Prozent anzogen. Händler begründeten die Käufe mit Positionierungen von Anlegern kurz vor Veröffentlichung von Quartalszahlen des Chip-Trendsetters Intel am späten Abend. Intel-Aktien führten an der Wall Street mit einem Plus von 2,3 Prozent die Kursgewinner im Dow Jones Index an.

Neben Spanien war Telefonica Deutschland ein Thema am Markt. Einer der größten Börsengänge in Deutschland seit Jahren nimmt Gestalt an: Der spanische Telefonkonzern Telefonica will sich von bis zu 23,2 Prozent der Anteile an seiner deutschen Tochter trennen und damit rund 1,5 Milliarden Euro einnehmen. Die Preisspanne für den Börsengang setzte Telefonica auf 5,25 bis 6,50 Euro je Aktie fest. In Madrid zogen Telefonica-Aktien um 3,4 Prozent an.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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