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Zypern hat auch am Dienstag den Handel an den Finanzmärkten in Ostasien bestimmt. Nachdem am Montag noch Erleichterung darüber geherrscht hatte, dass nach langen Verhandlungen eine Lösung für die zyprischen Finanzprobleme gefunden wurde, belasteten heute Befürchtungen, dass das zyprische Rettungspaket als Schablone zur Lösung weiterer Krisen genutzt werden könnte. Am stärksten ging es mit 1,3 Prozent in Schanghai bergab. Hier drückten zusätzlich Details zur Regulierung des Immobilienmarkts auf die Stimmung.
In einem Interview hatte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem den Eindruck vermittelt, dass die im Falle Zyperns angewendete Beteiligung von Guthaben über 100.000 Euro Vorbild für künftige Rettungsprogramme sein könnte. Zwar hatte er am Montagabend versucht, seine Äußerungen gerade zu rücken, und darauf verwiesen, dass Zypern ein spezieller Fall von besonderer Schwierigkeit sei und dass Modelle oder Schablonen nicht eingesetzt würden. Dennoch reagierten die Finanzmärkte in Ostasien mit Kursabschlägen. "Der Markt ist nicht davon überzeugt, dass sich das, was wir in Zypern gesehen haben, nicht langfristig auf die Eurozone auswirkt", sagte Händler Tim Waterer von CMC Markets. Investoren fürchten nun, dass Anleihebesitzer und Kontoinhaber auch künftig bei der Rettung in Schieflage geratener Staaten mithaften müssen. Insbesondere in Staaten der europäischen Peripherie nehmen die Sorgen nun zu. In Schanghai schürten neue Details zur Regulierung des Immobilienmarkts Zweifel am Investitionswachstum im zweiten Halbjahr. Angeführt wurde die Liste der Verlierer von zyklischen Titeln. Die Aktien von Angang Steel verloren 2,8 Prozent und Yanzhou Coal Mining sogar 5,1 Prozent. In Australien ging es mit einem Minus von 0,8 Prozent etwas weniger bergab. Unter Abgabedruck standen hier besonders Rohstoffwerte. Rio Tinto verloren 2,3 Prozent und BHP Billiton 1,4 Prozent. Zunächst gestützt von einem etwas schwächeren Yen verlor der Nikkei-Index in Japan lediglich 0,6 Prozent. Nachdem Notenbankchef Haruhiko Kuroda in einer Rede vor dem Parlament erste Einblicke in die geplante weitere Lockerung der Geldpolitik gegeben hatte, stieg der US-Dollar gegenüber dem Yen minimal, notierte gegen Ende des asiatischen Handels jedoch in etwa auf Niveau des späten New Yorker Handels. Unter Abgabedruck standen die Aktien von exportorientierten Unternehmen: Sony gaben um 2,7 Prozent und Honda um 1 Prozent nach. Aufwärts ging es dagegen für die Aktien von Softbank. Das Unternehmen will seine Beteiligung an GungHo Online Entertainment aufstocken. Die Aktien stiegen daraufhin um 2,5 Prozent. In Südkorea sorgte der überraschend hoch ausgefallene Nachtragshaushalt der Regierung für gute Stimmung. Gefragt waren unter anderem die Aktie von Hyundai und Samsung. Sie legten um 2,3 Prozent bzw. 0,9 Prozent zu. Der Kospi stieg um 0,3 Prozent. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/cln Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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