Beitrag gelesen: 2507 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Montag zweigeteilt gezeigt. Konjunkturdaten lieferten ein ebenso uneinheitliches Bild. Während sich die Aktivität in der US-Industrie gemäß ISM-Index im April überraschend verlangsamt hatte, obwohl Volkswirte mit einer Zunahme gerechnet hatten, zeigte der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex eine leichte Verbesserung. Allerdings wurde die Markterwartung auch hier knapp verfehlt.
Beide Indizes bewegten sich aber klar im Expansionsbereich und standen einer Konjunkturerholung nicht im Wege. Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 34.113 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite drehte dagegen 0,5 Prozent ins Minus. Der Markt setzte auf Konjunkturerholung und ließ den Technologiesektor etwas links liegen, der Sektor zählte in der Pandemiekrise zu den Gewinnern. Auf 2.315 (Freitag: 1.078) Kursgewinner an der Nyse kamen 1.078 (2.267) -verlierer. Unverändert gingen 107 (115) Titel aus dem Handel. Unter Anlegern ging die Sorge um, dass die Fed alsbald auf die prosperierende Wirtschaft reagieren werde. So hatte sich Dallas-Fed-Präsident Robert Kaplan jüngst bereits für eine Debatte zum Zurückfahren der Anleihekäufe ausgesprochen. Auch Starinvestor Warren Buffett warnte vor einer Inflation, die höher ausfalle als vor einem halben Jahr prognostiziert. Die Rufe nach geldpolitischen Straffungen würden zahlreicher und lauter, hieß es. Diese Sorgen konnten US-Notenbankpräsident Jerome Powell und sein Kollege John Williams aus New York nur bedingt entkräften - auch wenn beide die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der ultralockeren Geldpolitik betonten. Denn beide sahen die Wirtschaft auch auf strammen Erholungskurs. Der Markt werde zwischen positiven und negativen Faktoren balancieren müssen, sagte Luc Filip, Chef des Privatbankeninvestments bei SYZ Private Banking, der indes das Positive in der Überhand sah. Allerdings schränkt er ein: "Die wirtschaftliche Dynamik wird sich verbessern, doch die große Frage ist, was ist bereits an den Märkten eingepreist?" Goldpreis zieht deutlich an Derweil stiegen am Rentenmarkt die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel im Gegenzug mit den Powell-Aussagen und der Aussicht auf eine unverändert lockere Geldpolitik um 2 Basispunkte. Analysten von Nordea sahen aber schon bald die Märzhochs von 1,74 Prozent erreicht - sogar ein Anstieg auf 1,80 Prozent sagten die Experten kurzfristig voraus. Eine explodierende Neuverschuldung und steigende Wachstumsperspektiven dürften die Renditen anziehen lassen. Der Dollar gab einen Teil seiner Aufschläge vom Wochenschluss im Anschluss an die Kaplan-Aussagen wieder ab, der Dollarindex fiel um 0,1 Prozent. Gold profitierte davon ebenso wie von der Erwartung einer steigenden Inflation und den negativen Nachrichten zu der Corona-Pandemie in vielen Ländern - voran in Indien. Im Handel wurde auch auf Aussagen des US-Finanzministeriums einer deutlich steigenden Verschuldung verwiesen. Die Ölpreise tendierten fester. Die Erwartung einer steigenden weltweiten Nachfrage - trotz der aktuellen Coronakrise in Brasilien und Indien befeuerte die Preise. Bank of America betonte den Umstand, dass die chinesischen Erdölimporte bereits Rekordnveau erreicht hätten. Berkshire mit Gewinnsprung Gute Geschäfte im ersten Quartal hatte Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway vermeldet. Die B-Aktie stieg um 1,6 Prozent. Tesla fielen um 3,5 Prozent. Die Automobilwoche hatte berichtet, dass sich der Serienstart in der "Gigafactory" bei Berlin um sechs Monate verzögern werde. Der Umsatz des Kosmetikkonzerns Estee Lauder im jüngsten Quartal hatte die Markterwartungen verfehlt. Die Aktie verlor 7,9 Prozent. Dell sanken um 0,6 Prozent. Der Computerbauer plant den Verkauf seines Bloomi-Cloudgeschäfts. Moderna stiegen um 4 Prozent. Der Pharmakonzern nannte neue Zahlen seiner Corona-Impfstofflieferungen. Clorox hatte zugesichert, bei der undurchsichtigen Gewinnentwicklung für mehr Transparanz zu sorgen. Für die Aktie ging es um 1 Prozent nach unten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires May 03, 2021 16:19 ET (20:19 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|