Beitrag gelesen: 41769 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag mit leichten Abgaben geschlossen. Der Tag stand ganz im Zeichen der Zentralbanken. Die EZB erhöhte wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte und stellte weitere Maßnahmen in Aussicht. Zugleich wurde die Inflationsprognose nach oben genommen. Am Vorabend hatte die US-Notenbank zwar eine Zinspause eingelegt, der geldpolitische Ausblick legt allerdings zwei weitere Zinserhöhungen im laufenden Jahr nahe. Händler sprachen falkenhaften Ausblicken auf beiden Seiten des Atlantiks.
In China stehen die Zeichen auf geldpolitische Lockerung Stramm auf Gegenkurs bewegt sich hingegen China: Die dortige Notenbank senkt immer mehr Zinssätze aus der zweiten Reihe. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Leitzinsen bald folgen werden. Aktuell wurde die mittelfristige Kreditfazilität (MLF) auf 2,65 Prozent von 2,75 Prozent gesenkt. Anfang der Woche war schon ein anderer Satz gesenkt worden. Die Stimuli in China kamen gut an. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 16.290 Punkte, kräftig steigende Kurse an Wall Street verhinderten Schlimmeres. Zinssensible Titel wurden gemieden. Aktien aus dem Immobiliensektor wie Vonovia (-2,3%) rutschten nach unten. LEG Immobilien büßten 1,5 Prozent ein. Deutsche Bank gaben 3 Prozent nach und Commerzbank 0,6 Prozent - steigende Zinsen sind ein zweischneidiges Schwert für den Sektor. BASF verloren 1 Prozent und Brenntag 1,8 Prozent. Stark steigende Gaspreise waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Im Software-Sektor ging die Welle von Übernahmen und Beteiligungen weiter. Den Startschuss habe der Verkauf der Software AG in Deutschland gegeben, hieß es dazu im Handel. Bei Atoss Software in Deutschland steigt nun General Atlantic als weiterer Ankeraktionär ein. Der US-Finanzinvestor erhält rund 20 Prozent mit Optionen auf knapp 5 Prozent mehr. Die Aktien fielen dennoch um 3,5 Prozent, da Händler auch hier auf eine komplette Übernahme gehofft hatten. Hugo Boss schlossen 1,3 Prozent leichter trotz eines optimistischen Mittelfristausblicks. Zwar hat der Modekonzern die 2021 bekanntgegebenen Ziele für 2025 erhöht, doch sei dies weitgehend erwartet worden, so die Citigroup. Helma Eigenheimbau zeigte sich für das Gesamtjahr hingegen pessimistischer, der Kurs brach um 15,9 Prozent ein. Vossloh hebt die Prognose an Mit Kursgewinnen von 3 Prozent reagierten Vossloh auf die höheren Ziele für das Gesamtjahr. Der Eisenbahntechniker rechnet nun mit Umsätzen zwischen 1,125 und 1,2 Milliarden Euro statt zuvor 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro. Beim EBIT schätzt der Konzern nun einen Wert zwischen 87 und 94 Millionen Euro statt bisher 79 bis 88 Millionen. Quirin rechnet mit Erlösen von 1,14 Milliarden Euro sowie einem EBIT von rund 84 Millionen Euro. Es dürfte also Anpassungsbedarf bei den Marktschätzungen geben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mpt/flf (END) Dow Jones Newswires June 15, 2023 11:53 ET (15:53 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|