Alt 05.02.18, 14:13
Standard Kommt nach dem Bitcoin-Crash ein Anleihen-Crash und dann ein Aktien-Crash?
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Am 2. Februar 2018 korrigierte Wall Street zum ersten Mal seit langem wieder über 2 Prozent an einen Tag aufgrund von Zinsängsten. Bei den Arbeitsmarktdaten fiel auf, dass die Lohnkosten relativ stark gestiegen waren, was einen inflationären Schub geben könnte. Zudem waren die Ölpreise und einige Rohstoffe zuletzt stark gestiegen. Um über 50 Prozent brach sogar der Bitcoin-Kurs in der letzten Woche ein. Steht nun wohl auch ein Aktien-Crash bevor?

Moskauer Börse bleibt top

Am Freitag fielen die Kurse an der Wall Street zum ersten Mal seit langen über 2 Prozent. Auslöser des Kureinbruchs waren „zu gute“ Arbeitsmarktdaten. Bis zum 1. Februar stiegen aber die Börsen zum Teil auf neue Allzeit-Hochs. 6 Börsen aus Osteuropa zählten schon wieder unter den 30 am besten performenden Aktienmärkten der Welt. Die Moskauer Börse stieg sogar schon über 10 Prozent, da der Brentölpreis fast auf 70 US-Dollar/Barrel anstieg. Am Freitag erhielten die Osteuropa-Börsen aber auch einen ersten Dämpfer und gaben im Gleichklang mit der Wall Street nach.

Trump blieb diesmal im Hintergrund – GroKo als Non event

Dabei war der Us-Präsident Donald Trump diesmal nicht ausschlagend für die staken Kursausschläge an der Wall Street, obwohl die Veröffentlichung eines Geheimdokuments, was den FBI verunglimpfen sollte, hohe Wogen schlug. Dafür tätigte er relativ moderate Reden in Davos und auch in den USA zur Lage der Nation. Das „Kremlingate“ wird de Börsen aber auch in Atem halten, denn demnächst wird Trump vom Sonderermittler des FBI interviewt werden. In Deutschland wird es wohl bald ein GroKo geben, aber auch das war nicht kursrelevant. Auch die gerade laufende Berichtssaison in den USA trat in den Hintergrund.

Aktien weltweit unter Druck

Ausschlagend waren hingegen die aufkeimenden Zinsängste nach den Arbeitsmarktdaten. So fiel der Dow Jones-Industrial-Index um 2,54 Prozent auf 25.520 Indexpunkte und der X-DAX um 2,16 Prozent auf 12.697 Indexpunkte. Auch er CECE-Index mit Polen, Ungarn und Tschechien im Boot gab um 1,38 Prozent auf 1979 Indexpunkte nach, nachdem er im letzten Jahr noch über 30 Prozent zulegen konnte. Der russische RTS-Index fiel zwar auch um 1,57 Prozent auf 1272 Indexpunkten, stieg damit aber noch um 10 Prozent seit Jahresbeginn.

Kommt jetzt die Zinswende?

Aufgrund der relativ stark gestiegenen Lohnkosten wird nun eine höhere Inflation und infolge dessen auch höhere Zinsen erwartet. Die FED wird zwar erst im März die Zinsen weiter erhöhen Dennoch stieg schon jetzt die Anleihen–Rendite sowohl in den USA als auch in Europa am Freitag auch auf ein neues Jahres-Hoch. Diese sind zwar im historischen Vergleich zwar immer noch relativ niedrig, aber es wir jetzt eine Zinswende erwartet.

Haussetrends an den Aktienmärkten bleiben auch nach der Korrektur intakt

Die Hausse-Trends an den Aktienmärkten sind zwar auch nach der Korrektur am 2. Februar noch voll intakt; dennoch ist dies ein erstes Warn-Signal auch für den Aktienmarkt. So fiel der Euro-Bond-Future auf ein neues Jahres-Tief von 158 (zuvor 161) und der T-Bond-Future auf 145 (zuvor 150). Viele Anleger befürchten jetzt den Beginn eine Zinswende aufgrund steigender Inflation.

Auch Gold und Silber gaben wegen Zinsängsten nach

Noch gefährlicher als steigende Zinsen wäre aber eine inverse Zinsstruktur, also dass die kurzfristigen Anleihen höher rentieren als die langfristigen, aber davon ist es noch weit entfernt. Dennoch sind steigende Zinsen Gift für die Börsen. Aber auch bei Gold und Silber machten sich die Zinssteigerungen negativ bemerkbar. So gab der Goldpreis um 1,31 Prozent auf 1331 US-Dollar/Unze und Silber brach sogar um 3,7 Prozent auf 16,59 US-DollarUnze ein. Auch Nickel fiel um 3,2 Prozent auf 13.500 US-Dollar/Tonne.

Bitcoinkurs halbiert- alle Kryptowährungen brechen ein!

Wesentlich stärker brachen aber schon zuvor alle Kryptowährungen ein. So fiel de Bitcoin-Kus an 2. Februar um 10,5 Prozent auf 6600 €, erholte sich am Wochenende aber wieder auf fast 7500 €. Wenn der Bitcoin unter 6000 € fällt, könnte der Kurs weiter einbrechen. Im März letzten Jahres war er noch bei etwa 1000 €. Erst seit April 2017 stiegen dann alle Kryptowährungen sehr stark und es wurden immer mehr Kryptowährungen entwickeln darunter auch viele unsinnige. Es gibt sogar schon einen Putin-Coin und einen Trump-Coin. Der Ripple hat aber eine wesentlich geringerer Transaktionszeit als de Bitcoin und wird auch mehr unter verschiedenen Banken benutzt. Dennoch bleibt der Bitcoin die Leit-Kryptowährung, nach der sich im Moment alle richten und der Bitcoin brach im Kurs in 1 Monat brutal ein, was aber auch zu erwarten war nach dem rasanten Kursanstieg zuvor.

Damit fiel der Bitcoin in 1 Wochen um über 20 Prozent und in Monat sogar um über 50 Prozent von 12.500 auf 6600 €. Die andere Kryptowährungen zeigte ähnliche Kursverläufe. So stieg der Ripple zwar seit dem 12. Dezember von 0,25 USD auf 3 USD, brach jetzt aber auf 0,85 USD ein. Der Ripple-Kurs brach sogar in 1 Monat um über 67 Prozent (!) ein von 2,75 US-Dollar auf 0,81 US-Dollar. Über 1 US-Dollar entsteht aber schon wieder ein Kaufsignal. Auch nach dem Kurseinbruch werden Kryptowährungen im Gespräch bleiben und die Blockchaine-Technologie wird die Finanzwelt noch revolutionieren. Jetzt beginnen aber erst einmal die „närrischen Zeiten“.


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Der russische Aktienmarkt stieg seit August schon über 20 Prozent und erholte sich damit prächtig Insgesamt war der RTX-Index in USD in 2017 zwar mit 0,6 Prozent im Plus aber in Euro mit 12,1 Prozent im Minus, da der Euro zum Rubel auf 69 EUR/RUB anstieg, was hohe Währungsverluste für deutsche Anleger in 2017 bedeutete. In 2018 war der RTX-Index aber mit einem Plus von fast 10 Prozent einer der Top-Performer der Welt.

Das goldige „Muster-Depot“ des EST aus dem Jahr 2016 liegt auch nach der Korrektur noch 62 Prozent im Plus und die Goldaktie Highland Gold Mining um über 100 Prozent seit 2016. Die Muster-Depots aus dem Jahr 2015 liegen mit 101 Prozent, 70 Prozent und 116 Prozent trotz des jetzt schwachen Gesamtmarktes in Russland ebenfalls immer noch kräftig im Plus, wobei die Muster-Depot-Aktien Aeroflot seit 2015 auch nach der Korrektur sogar um über 290 Prozent zulegen konnte, aber auch die Sberbank mit über 327 Prozent.

Interview-Hinweise: Das letzte Radio-Interview mit Andreas Männicke in Börsen Radio Network über Osteuropa war am 15. Januar 2018 und das letzte TV-Interview am 25. Januar 2018 im Aktionärs-TV. Das nächste TV Interview ist am 19. März 2018 in NTV-Telebörse. Sie können sich die Interviews jetzt bei www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen, ebenso wie das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 145:



Literatur-Hinweis: Andreas Männicke verfasste eine ausführliche Artikel über die Chancen der osteuropäische Aktienmärkte im „Wegweiser für Kapitalanlagen 2018“, der von Hans A. Bernecker herausgeben wird und nun im Bernecker-Verlag erworben werden kann.

Seminar-Hinweis: das nächste Ostbörsen-Seminar „Go east – Hochprozentiges aus Osteuropa“ ist am 23. Mai 2018 um 17.00 Uhr in FRM.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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