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FRANKFURT (Dow Jones)-Der deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch gut behauptet geschlossen und damit nur eine zaghafte Erholung von den deutlichen Verlusten am Vortag gezeigt. Händler sprachen von fortgesetzter Unsicherheit. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werde das nervöse Geschäft wohl andauern.
Einen Vorgeschmack auf die Daten gab der ADP-Arbeitsmarktbericht, der enttäuschend ausfiel. Danach wurden im Vergleich zu Mai lediglich 13.000 Stellen geschaffen, während Ökonomen einen Zuwachs um 60.000 erwartet hatten. "Damit haben die Erwartungen an den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag einen Dämpfer erhalten", sagte ein Volkswirt. Allerdings bleibe abzuwarten, wie stark sich die Verzerrungen im Zusammenhang mit dem Stellenaufbau durch die US-Volkszählung bemerkbar machen würden, so dass Prognosen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet seien. Für Verunsicherung sorgte zudem, dass der Kandidat der Regierungskoalition für das Amt des Bundespräsidenten auch im zweiten Wahlgang nicht die erforderliche absolute Mehrheit erreicht hatte. Eine gewisse Entlastung ging dagegen von dem Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago aus, der die Prognosen leicht übertraf. Insgesamt lieferten die für Juni verfügbaren regionalen US-Stimmungsindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe aber nur ein gemischtes Bild mit leicht negativem Unterton, meinte ein Volkswirt. Damit seien die Aussichten für den ISM-Index am Donnerstag eher mäßig. Auch die Zuteilung des Dreimonatstenders linderte die Nervosität. Insgesamt wurden knapp 132 Mrd EUR zugeteilt und damit deutlich weniger als erwartet. Die geringe Nachfrage durch die Banken wurde als Signal verstanden, dass der Sektor sich wieder verstärkt am Markt refinanzieren kann. Der DAX legte um 0,2% oder 13 auf 5.966 Punkte zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 107,6 (Vortag: 122,0) Mio Aktien im Wert von rund 2,95 (Vortag: 3,4) Mrd EUR. Damit blieben die Umsätze auf niedrigem Niveau. Automobilwerte erholten sich von den starken Kursabschlägen vom Montag und Dienstag. "Die Branche ist gestern abverkauft worden, die gute Nachrichtenlage wurde ignoriert", sagte ein Händler. Unter anderem will MAN die Kurzarbeit halbieren und meldete einen Anstieg der Auftragseingänge. Daimler profitierten von einer Kurszielerhöhung durch J.P. Morgan. Bei BMW wurde bereits vergangene Woche über eine Verkürzung der Werksferien wegen starker Nachfrage nachgedacht. Daimler stiegen um 1,6% auf 41,92 EUR, BMW um 0,4% auf 40,07 EUR und MAN um 2% auf 67,95 EUR. Bei den übrigen Werten herrschte eine eher uneinheitliche Tendenz, zumal es kaum Unternehmensnachrichten gab. In der zweiten Reihe stiegen Rheinmetall um 4,2% auf 47,08 EUR, nachdem Merrill Lynch die Aktie auf die Kaufliste genommen hatte. Leoni profitierten von einer Empfehlung der Commerzbank und rückten um 4% auf 17,31 EUR vor. Im TecDAX erholten sich Drägerwerk um 6,8% auf 46,45 EUR, nachdem der Kurs am Dienstag fast 12% verloren hatte. Dialog Semiconductor gewannen ebenfalls im Zuge einer Gegenbewegung 4,8% auf 9,93 EUR. DJG/mif/cln Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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