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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hausse am deutschen Aktienmarkt geht weiter. Der DAX stieg am Montagnachmittag im Tageshoch von 6.668,54 Punkten auf den höchsten Stand seit 28 Monaten. Im weiteren Verlauf gab der Leitindex allerdings einen Teil der Kursgewinne wieder ab und schloss 0,5% oder 33 Punkte fester bei 6.639. Der MDAX der Nebenwerte legte um 0,6% bzw 58 auf 9.364 Zähler zu, nachdem er im Tagesverlauf auf den höchsten Stand seit dem 23. Juni 2008 geklettert war.
Händler begründeten die Fortsetzung der Herbst-Rally zum Einen damit, dass sich die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) am Wochenende bei einem Treffen in Südkorea gegen einen Abwertungswettlauf ihrer Währungen ausgesprochen haben. Dies habe unter Investoren für etwas Erleichterung gesorgt. Zum Anderen setzten Investoren unverändert auf einen weiteren Stimulus der US-Notenbank auf deren nächster Sitzung am 2. und 3. November. So zählten vor allem konjunkturabhängige Aktien, die als Hauptprofiteure neuer Liquiditätsspritzen der Federal Reserve gelten, einmal mehr zu den Gewinnern. Die Umsätze im Xetra-Kassahandel mit den 30 DAX-Werten stagnierten. Insgesamt wurden 62,4 Mio Aktien im Gesamtwert von rund 2,35 Mrd EUR gehandelt. Am Freitag waren es 66,9 Mio Aktien im Wert von rund 2,33 MRD EUR. Die Landesbank Baden-Württemberg merkt an, der DAX befinde sich aus technischer Sicht "in der Spätphase des Aufwärtsrends". Bei 6.723/6.726 Punkten liege eine Widerstandszone. Unterstützt sei der DAX bei 6.462 Punkten. VW waren mit einem Kurssprung von 6,8% auf 103,35 EUR mit Abstand größter DAX-Gewinner. Nach den Neunmonatszahlen der Wolfsburger am Freitagnachmittag haben Credit Suisse, Commerzbank, Warburg und WGZ Bank ihre Kursziele für VW teils kräftig nach oben geschraubt. BMW stiegen um 1,4% auf 50,72 EUR und Daimler um 0,8% auf 49,70 EUR. Ein Übernahme-Angebot der Börse in Singapur für die australische Börse ASX half den Papieren der Deutschen Börse kaum, diese schlossen 0,4% fester bei 52,27 EUR. Die Australier seien überwiegend im klassischen Kassageschäft aktiv, merkte ein Broker an. Die Deutsche Börse erlöse dagegen im Cash-Markt nur einen vergleichsweise geringen Umsatz- und Gewinnanteil. Hochtief gewannen 2,1% auf 64,80 EUR. Laut "Spiegel" verhandelt Hochtief mit dem Emirat Katar über einen Einstieg in den Baukonzern. Im Abwehrkampf gegen die Übernahme durch die spanische ACS kann Hochtief zudem auf ausländische Hilfe hoffen. Die australische Hochtief-Tochter Leighton hat den heimischen Übernahme-Ausschuss angerufen, um die eigenen Minderheits-Aktionäre vor einer Übernahme zu schützen. MAN fielen um 0,9% auf 82,96 EUR. Die Titel schwächelten im Fahrwasser der Scania-Aktie, die in Stockhlom nach Quartalszahlen des Lkw-Herstellers um fast 5% nachgab. Der Autozulieferer Continental investiert deutlich mehr als eine halbe Milliarde EUR in neue Reifenwerke. Continental-Aktien zogen um 2% auf 64,44 EUR an. Klöckner&Co verteuerten sich um 2,5% auf 17,28 EUR. Der Stahlhändler will 2010 nach zwei Jahren Pause wieder eine Dividende zahlen. Klaus Eberhardt, Vorstandschef von Rheinmetall, äußerte sich in einem Interview optimistisch zur Erreichung der Jahresziele. Rheinmetall legten um 1,2% auf 51,45 EUR zu. Die Puma AG muss aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei ihrem griechischen Joint Venture voraussichtlich mehr als 100 Mio EUR abschreiben. Puma-Aktien schlossen etwas leichter und verloren 0,3% auf 250,55 EUR, nachdem sie in den vergangenen Wochen stark gestiegen waren. Bei Henkel (+1,2%) und Beiersdorf (+2,6%) sprachen Händler von technischen Käufen. Zudem stieg der europäische Sektor der Hersteller von Haushaltsgütern, nachdem der französische Luxusgüterkonzern Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH) den Anteil an Hermès erhöht hat. Praktiker zogen um 3,9% auf 6,73 EUR an. Die Baumarktkette veröffentlicht am Mittwoch Quartalszahlen. Einige Analysten rechnen damit, dass der Konzern dann die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr senkt. DJG/bek/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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