Alt 26.10.10, 18:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - Moderate Gewinnmitnahmen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seine leichte Konsolidierung auf hohem Niveau fortgesetzt. "Wir sind in einer normalen Korrekturphase nach dem vorherigen Anstieg. Verkaufsdruck war aber nicht zu spüren", meinte ein Händler. Vermutlich warteten Anleger nur auf Kaufgelegenheiten. Der Aktienmarkt könnte daher nach einer Verschnaufpause von einem oder zwei Tagen den Aufwärtstrend wieder aufnehmen.

Der DAX gab um 0,4% oder 25 Punkte auf 6.614 nach und schloss damit klar über dem Tagestief von 6.580 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 94,5 (Vortag: 75,5) Mio Aktien im Wert von rund 3,11 (Vortag: 2,35) Mrd EUR.

Der am Nachmittag vom Conference Board veröffentlichte Index für das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im Oktober leicht verbessert. Das Stimmungsbarometer kletterte auf 50,2 Zähler von 48,6, was im Bereich der Markterwartungen lag. "In der Summe bleibt das Verbrauchervertrauen auf niedrigem Niveau", relativierte ein Volkswirt der Postbank die Daten.

Zu deutlicheren Abschlägen kam es bei den Stahlwerten. Ein vorsichtiger Ausblick des weltweit größten Stahlherstellers ArcelorMittal auf das vierte Quartal belastete den Sektor. ThyssenKrupp gaben um 2,7% auf 26,40 EUR nach und Salzgitter gaben um 4,4% auf 52,81 EUR nach.

Deutsche Bank fielen im Fahrwasser von enttäuschenden UBS-Zahlen um 1,6% auf 41,19 EUR. Vor Steuern hatte das eidgenössische Kreditinstitut lediglich 818 Mio CHF verdient - Analysten hatten knapp 1,6 Mrd CHF erwartet. Auch die Einnahmen lagen unter der Konsensprognose. Die Deutsche Bank wird am Mittwoch ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen.

Merck KGaA gaben mit minus 2% auf 59,95 EUR ebenfalls deutlicher nach. Die Aktien litten laut Händlern unter den Perspektiven für das Jahr 2011. "Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung dürften im kommenden Jahr wieder steigen", so ein Händler. Dann könnte mit höheren Kosten aber auch die Profitabilität wieder sinken, ergänzte er. Für dieses Jahr hatte Merck die Prognose für den bereinigten operativen Gewinn angehoben. Der Umsatz blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück.

K+S rückten um 2,9% auf 48,25 EUR vor und waren damit Tagesgewinner im DAX. Ein Händler verwies darauf, dass es dem Wettbewerber Potash gelungen sei, den Preis je amerikanische Tonne (907 kg) Kali um 75 USD auf 515 USD zu erhöhen. "Das ist ein weiteres Indiz für eine robuste Nachfrage", so der Marktteilnehmer.

VW tendierten ebenfalls auffallend fest, während andere Automobilwerte unter Gewinnmitnahmen litten. "Die Aktie durchläuft eine völlige Neubewertung," begründete ein Händler die Gewinne. Das Unternehmen sei hervorragend aufgestellt und decke ein Spektrum ab wie wohl kein anderer Hersteller. Hinzu kämen die Nachwirkungen der sehr guten Zahlen, die eine Flut von Empfehlungen und Kurszielanhebungen ausgelöst hätten. Die Aktie rückte um 1,3% auf 104,65 EUR vor.

Im MDAX mussten zahlreiche zyklische Werte Verluste hinnehmen. MTU Aero Engines verbilligten sich um 3,4% auf 42,73 EUR. Umsatz und Nettogewinn des Herstellers von Flugzeugmotoren waren im dritten Quartal hinter den Konsensschätzungen von Analysten zurückgeblieben. Klöckner&Co verloren im Sog des Stahlsektors 3,6% auf 16,66 EUR, ebenso wie SGL Carbon, die um 3,3% auf 26,96 EUR nachgaben.

Dialog Semiconductor fielen um 7,6% auf 12,60 EUR. Der operative Gewinn des Halbleiterherstellers war im dritten Quartal mit 13,9 Mio EUR hinter dem Analystenkonsens von 14,4 Mio EUR geblieben. Marktteilnehmer begründeten die deutlichen Abschläge aber vor allem mit Gewinnmitnahmen nach der sehr guten Kursentwicklung.

Aixtron gingen mit 2,6% Verlust bei 23,00 EUR aus dem Handel. Sie litten damit unter schwachen Quartalszahlen des US-Wettbewerbers Veeco für das dritte Quartal und dem Ausblick des Unternehmens auf das Schlussvierteljahr. Noch schlimmer erwischte es Singulus. Der Technologiekonzern wird auch 2010 einen hohen Verlust schreiben. Operativ läuft es zudem schlechter als gedacht: Als Folge kappte das Unternehmen seine bisherige Umsatzprognose für 2010. Anlegern reagierten entsetzt und sorgten für ein Minus von 10,2% auf 3,30 EUR.

Software AG zogen dagegen um 7,4% auf 102,20 EUR an. Der Software-Entwickler hatte die Markterwartungen im dritten Quartal übertroffen und den Gewinnausblick für das Gesamtjahr erhöht.

DJG/mif/ros

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