Beitrag gelesen: 27433 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr schwach geschlossen, der DAX fiel unter die Marke von 15.000. Damit hat die von vielen erwartete Korrektur nach der Rally seit Jahresbeginn Fahrt aufgenommen. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hat Aussagen widersprochen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) das Ausmaß ihrer Zinserhöhungen nach dem für Februar erwarteten Schritt von 50 Basispunkten drosseln wird. Die EZB plane "mehrfache Zinsschritte von 50 Basispunkten", sagte Knot am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in einem Interview mit CNBC. EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hatte am Mittwoch ebenfalls der Bloomberg-Story widersprochen.
EZB will Inflation auf 2 Prozent senken Auch Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos sprechen nicht für eine zukünftig weniger restriktive Gangart der Währungshüter. Die Inflation sei in allen Messgrößen zu groß, und die EZB werde Kurs halten "bis wir lange genug im restriktiven Territorium waren". Ziel sei es, die Inflation rechtzeitig auf 2 Prozent zu senken. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Dienstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte EZB-Vertreter berichtet, dass die EZB ihre Zinsen zwar noch wie angekündigt im Februar um 50 Basispunkte anheben, dass aber für März mit nur noch 25 Basispunkten geliebäugelt werde. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 14.920 Punkte. Wenig Unterstützung für die Börsen kommt bislang von der Berichtssaison, nachdem einige Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen in den vergangenen Tagen nicht überzeugen konnten. Nach durchwachsenen Zahlen ging es für Suse um 4,8 Prozent nach unten. Continental verloren 5,4 Prozent. Die enttäuschend aufgenommenen Quartalszahlen vom Vortag wirkten nach. Daneben hat die Staatsanwaltschaft Hannover einem Magazinbericht zufolge die Ermittlungen im Dieselskandal bei Continental ausgeweitet. Immobilienwerte litten unter andauernden Gewinnmitnahmen. So schlossen Vonovia 3,4 Prozent niedriger, für Aroundtown ging es 6,6 Prozent nach unten. LEG Immobilien hielten sich mit Abschlägen von 2,7 Prozent vergleichsweise besser. Stahlwerte waren ebenfalls nicht wohl gelitten. "Die Konjunkturaussichten trüben sich nun doch stärker ein als zuletzt gehofft", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die schwachen US-Konjunkturdaten vom Mittwoch. Darunter leide der Stahlbereich besonders stark. Hinzu komme die schwache Nachfrage aus der europäischen Bauindustrie. Salzgitter verloren 6,8 Prozent und Thyssenkrupp 5 Prozent. Abstufungen setzen Autot1 und Encavis zu Als überzogen betrachteten Händler die Reaktion auf Abstufungen bei Auto1 und Encavis. Auto1 brachen um 14,2 Prozent auf 7,99 Euro ein. Goldman hatte den Titel auf "Neutral" abgestuft mit einem Kursziel von 10,60 nach 10,80 Euro, also deutlich über dem aktuellen Kurs. Ähnlich äußerten sich Marktteilnehmer zu Encavis, die um 6,5 Prozent absackten auf 16,76 Euro. Stifel hatte die Aktie laut Händlern auf "Hold" abgestuft mit einem Kursziel von 17,80 Euro nach 28,60 Euro. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/cln (END) Dow Jones Newswires January 19, 2023 11:45 ET (16:45 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|