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TOKIO (Dow Jones) - Nach den europäischen und den US-Börsen am Vortag hat die Schuldenkrise in Europa am Mittwoch auch den japanischen Aktienmarkt auf Talfahrt geschickt. Der Nikkei-225 verlor zum Handelsende 2,6% oder 288 Punkte auf 10.925. Für den breiter gefassten Topix ging es 2% bzw 20 Zähler auf 978 südwärts. Händler machten die Bonitätsabstufungen von Griechenland und Portugal durch die Ratingagentur S&P und die Aufwertung des Yen für die Abschläge verantwortlich. "Es gibt Befürchtungen, dass sich Anleger vor diesem Hintergrund von risikoreichen Anlageklassen wie Aktien verabschieden", erläuterte ein Analyst die Stimmungslage.
Die laufende Berichtssaison konnte vor diesem Hintergrund kaum Akzente setzen. Die Folgen des Yen-Anstiegs wögen einfach stärker als positive Geschäftsausweise, sagte ein Händler. Zudem sei auch schon Vieles eingepreist. Auch die japanischen Einzelhandelsumsätze wurden von Anlegern weitgehend ignoriert. Diese haben im März den dritten Monat in Folge einen Zuwachs verzeichnet, sie stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,7%. Im Februar waren die Erlöse der Einzelhändler um 4,2% geklettert. Die Verluste waren breit gestreut. Mit am besten schlug sich der Immobiliensektor. Besonders hoch fielen die Abschläge bei Aktien von Unternehmen aus, die ein großes Engagement in Europa aufweisen und vom Export abhängig sind. So verloren Sony 3,4% auf 3.285 JPY und Tokyo Electron 3,7% auf 6.170 JPY. Im Vorfeld der nach Handelsschluss veröffentlichten Quartalszahlen ging es für Honda um 1,5% auf 3.285 JPY, für Nomura Holdings um 1% auf 662 JPY und für NTT DoCoMo um 2% auf 145.700 JPY talwärts. Aufgrund des Feiertags am Donnerstag können Anleger erst am Freitag auf die Geschäftsausweise handeln. Nippon Steel verbuchten im vierten Quartal dank einer hohen Nachfrage aus Asien wieder einen Gewinn, nachdem im Vorjahr noch Verluste geschrieben worden waren. Die Aktie sank um 2,9% auf 337 JPY. Nach den deutlichen Vortagesgewinnen fielen Fanuc um 5,3% auf 11.050 JPY. Nach Vorlage von Geschäftszahlen verloren Mitsubishi Motors 1,5% auf 129 JPY. Nicht gut kamen die Zahlen von Advantest am Markt an, die Aktie büßte 5,2% auf 2.386 JPY ein. Händler verwiesen aber auch auf die schwachen US-Vorgaben für Technologiewerte. Mazda gaben nach Geschäftsausweis durch das Unternehmens 3,9% auf 270 JPY nach, Analysten bemängelten vor allem den Ausblick. Softbank verloren nach Vorlage der Unternehmensbilanz 3,3% auf 2.122 JPY. Gegen den Trend stiegen Nippon Electric Glass nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen um 1,1% auf 1.368 JPY. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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