Alt 03.03.21, 18:54
Standard Höhere Anleiherenditen belasten die Wall Street leicht
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NEW YORK (Dow Jones)--Ein neuerlicher kräftiger Anstieg der Anleiherenditen sorgt zur Wochenmitte an der Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz. Während der Dow-Jones-Index leichte Gewinne behaupten kann, steht vor allem der Technologie-Sektor unter Druck. Technologiewerte reagieren besonders empfindlich auf steigende Renditen, denn der in der Regel hohe Fremdkapitalanteil im Sektor könnte bei weiter steigenden Marktzinsen zum Problem werden, heißt es. Der Technologie-Sektor im S&P-500 reduziert sich um 0,7 Prozent.

Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,3 Prozent auf 31.486 Punkte. Der S&P-500 fällt dagegen um 0,3 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite gibt um 1,1 Prozent nach.

Die Anleger setzen übergeordnet weiter auf eine Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie. US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle erwachsenen Amerikaner zur Verfügung stehen werde - zwei Monate früher als ursprünglich angekündigt. Am Mittwoch beginnt überdies im US-Senat die Debatte über ein geplantes Konjunkturpaket, das sich allerdings in einigen Punkten von jenem Maßnahmenpaket unterscheidet, dem das Repräsentantenhaus kürzlich zugestimmt hat. Erst wenn sich beide Kammern auf die gleichen Maßnahmen geeinigt haben, kann das entsprechende Gesetz dem Präsidenten zur Unterschrift vorgelegt werden.

Fed-Gouverneurin Brainard zerstreut Zinserhöhungsängste

Etwas zur Beruhigung der Anleger dürfte auch Fed-Gouverneurin Lael Brainard beigetragen haben. Angesichts der jüngst drastisch gestiegenen Anleiherenditen versicherte sie am Dienstag, dass die US-Notenbank ihre Unterstützung so lange nicht zurückfahren werde, bis die US-Wirtschaft wieder solide aufgestellt sei. Der Renditeanstieg beunruhigt Brainard nach eigener Aussage nicht, sie behalte die Entwicklungen an den Märkten aber im Auge.

Die US-Konjunkturdaten zeigen ein uneinheitliches Bild. Veröffentlicht wurde vorbörslich der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar. Demnach war der Beschäftigungsaufbau im vergangenen Monat nur etwa halb so hoch wie erwartet. Der ISM-Index für den Service-Sektor ging im Februar entgegen den Erwartungen zurück. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche von IHS Markit erhöhte sich dagegen etwas stärker als prognostiziert. Im späteren Verlauf wird die US-Notenbank noch ihr Beige Book vorlegen.

HPE überzeugt mit Zahlen und Ausblick

Unter den am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalsausweisen hat besonders der von Hewlett Packard Enterprise (HPE) überzeugt. Auch der Ausblick übertraf die Erwartungen. Die Aktie gewinnt 0,2 Prozent.

Licht und Schatten enthielten derweil die Zahlen von Urban Outfitters (+5,0%). Auch bei den Einzelhändlern Ross Stores (-3,9%) und Nordstrom (-4,3%) lief es nicht rund.

Ölpreise legen kräftig zu

Für die Ölpreise geht es nach Veröffentlichung der wöchentlichen Öllagerdaten der staatlichen Energy Information Administration kräftig nach oben. Diese nahmen um 21,5 Millionen Barrel zu, während Analysten mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten. Teilnehmer verweisen aber vor allem auf die Raffinerie-Auslastung. Diese sank im Zuge der Auswirkungen des Wintereinbruchs, vor allem in Texas, auf 56 von 83 Prozent. Dazu kommen Berichte, wonach die Opec+ die Fördermenge nicht erhöhen wird.

Am Devisenmarkt tendiert der Dollarindex gut behauptet. Das Aufwertungspotenzial der US-Währung sei kurzfristig jedoch begrenzt, meinen die Analysten der MUFG. Sie verweisen auf die jüngsten Äußerungen von US-Notenbankgouverneurin Brainard.

Ungeachtet der beschwichtigenden Aussagen Brainards ziehen die Anleiherenditen am Mittwoch wieder stärker an. Beobachter erklären dies damit, dass die EZB bislang keine Anstalten mache, wegen der steigenden Renditen zu intervenieren.

Der Renditeanstieg lastet indessen auf dem Goldpreis, denn das zinslos gehaltene Edelmetall verliert dadurch an Attraktivität.

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March 03, 2021 12:17 ET (17:17 GMT)

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