Alt 04.03.21, 19:43
Standard Wall Street dreht nach Powell-Aussagen ins Minus
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NEW YORK (Dow Jones)--Wieder steigende Renditen um Anleihemarkt drücken am Donnerstag die Wall Street ins Minus. Auch die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell können die Märkte nicht beruhigen. Im Gegenteil: Die Rendite zehnjähriger Papiere klettert im Anschluss wieder über 1,50 Prozent und damit in die Nähe der Hochs aus der Vorwoche. Im Gegenzug gibt der Aktienmarkt anfängliche leichte Gewinne ab und dreht ins Minus.

Die von den Investoren erhoffte verbale Intervention gegen die Entwicklungen am Anleihemarkt scheint ausgeblieben zu sein. Fed-Gouverneurin Lael Brainard hatte dagegen mit ihren Aussagen am Dienstag die Märkte etwas beruhigt, indem sie eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik der Fed in Aussicht stellte, bis sich die Wirtschaft erholt hat. Nach Aussage von Powell ist die Wirtschaft in den USA noch weit entfernt von den Fed-Zielen. Zudem dürfte mit der Öffnung der Wirtschaft die Inflation anziehen, so der Fed-Präsident weiter. Die Notenbank werde alle ihre Instrumente nützen, um die Ziele zu erreichen.

Gegen Mittag (Ortszeit) reduziert sich der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 31.152 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,5 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 1,2 Prozent nach unten.

Einige Vermögensverwalter setzen darauf, dass das geplante Konjunkturpaket in den USA die Inflation anheizen und die US-Notenbank dazu veranlassen wird, die Zinsen früher als erwartet anzuheben. Diese Spekulation führte in jüngster Zeit zum Verkauf von Anleihen und im Gegenzug zu steigenden Realzinsen.

Arbeitsmarktbericht rückt in den Fokus

Nach den durchwachsenen Konjunkturdaten vom Mittwoch senden neue Daten nun wieder ermutigendere Signale. Deutete der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP zur Wochenmitte darauf hin, dass im Februar in der Privatwirtschaft nur etwa halb so viele Stellen geschaffen wurden wie erwartet, so lagen die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ungefähr im Rahmen der Erwartungen. Wie es tatsächlich um die Beschäftigungslage im vergangenen Monat stand, dürfte der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung zeigen, der am Freitag veröffentlicht wird.

Die ebenfalls am Donnerstag bekannt gegebenen Daten zur Produktivität im vierten Quartal des vergangenen Jahres fielen etwas besser aus als erwartet. Auch der Auftragseingang der Industrie lag im Januar etwas über den Prognosen. Zudem stieg er bereits den neunten Monat in Folge.

Okta mit Übernahme unter Druck

Unter den Einzelwerten geben Okta um 5,3 Prozent nach. Das Unternehmen kauft den Software-Anbieter Auth0 für 6,5 Milliarden Dollar. Marvell verlieren trotz überraschend guter Geschäftszahlen 9,4 Prozent. Beobachter sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Aktie.

Nicht so schlecht wie befürchtet hat American Eagle Outfitters (+6,0%) im vierten Quartal abgeschnitten. Positiv werden auch die Viertquartalszahlen der Supermarktkette Kroger (+2,9%) aufgenommen.

Ölpreise haussieren mit Opec-Entscheidungen

Die Ölpreise werden befeuert von den Entscheidungen der Opec+. Die aktuelle Fördermenge wird beibehalten. Saudi-Arabien verlängert zudem die jüngst einseitig beschlossene Produktionskürzung um 1 Million Barrel/Tag bis April. Davon ausgenommen sind lediglich Russland und Kasachstan, die ihre Fördermenge leicht erhöhen.

Die Anleiherenditen verharren in der Nähe ihrer jüngsten Hochs. Der Dollar-Index zeigt sich gut behauptet. Der Euro gibt zum Dollar leicht nach. Bis zum Jahresende werde die Gemeinschaftswährung auf 1,15 Dollar zurückfallen, prognostiziert die Bank of America. Die Analysten begründen ihre Erwartung damit, dass die US-Wirtschaft stärker wachsen werde als die Wirtschaft der Eurozone. Sie verweisen überdies auf den Anstieg der US-Anleiherenditen.

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March 04, 2021 12:43 ET (17:43 GMT)

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