Alt 11.10.21, 17:41
Standard Fester - Tokio und Hongkong mit kräftigen Gewinnen
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die jüngste Erholung an den Börsen in Ostasien und Australien hat sich zu Beginn der neuen Handelswoche fortgesetzt. Lediglich in Sydney gab es negative Vorzeichen. In Seoul fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Den deutlichsten Aufschlag markierte der Hang-Seng-Index in Hongkong, der im späten Handel 1,8 Prozent im Plus lag. Händler verwiesen auf die Gespräche zwischen den USA und China, um die angespannten Wirtschaftsbeziehungen wieder zu normalisieren.

Der Schanghai-Composite schloss nach zwischenzeitlichen leichten Gewinnen unverändert. Chinas Präsident Xi Jinping hatte seine Forderung nach einer "friedlichen" Wiedervereinigung mit Taiwan am Wochenende bekräftigt. Doch trotz der jüngsten militärischer Drohgebärden aus Peking hat sich Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen unbeugsam gegeben.

Der überraschend schwache US-Arbeitsmarktbericht für September, der am Freitag veröffentlicht wurde, hatte nur begrenzten Einfluss. So wurden außerhalb der Landwirtschaft in den USA lediglich 194.000 Stellen geschaffen, während Ökonomen mit 500.000 gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote sank jedoch stärker als erwartet auf 4,8 Prozent, sie war bei 5,1 Prozent gesehen worden. Überdies wurden die August-Daten nach oben revidiert. Zudem stiegen die Stundenlöhne deutlicher als von den Ökonomen prognostiziert.

Der US-Arbeitsmarktbericht vom September war zwar der schwächste in diesem Jahr, aber immer noch stark genug, um es der Fed zu ermöglichen, ihre Pläne zur Reduzierung der Anleihekäufe ab November weiterzuverfolgen, merkten die Analysten von Bannockburn Global Forex an.

Die Ölpreise setzten ihre Aufwärtstendenz fort. Das begrenzte Angebot und die anhaltend robuste Nachfrage dürften die Preise weiterhin antreiben, hieß es von NAB. Auch die Entscheidung der Opec+, an ihrem bisherigen Erhöhungstempo festzuhalten, dürfte die Preise weiter steigen lassen. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent kletterte um 1,7 Prozent auf 83,82 Dollar.

Gegen den Trend ging es in Sydney für den S&P/ASX 200 um 0,3 Prozent nach unten. Hier drückten Abgaben im Technologie- und Gesundheitssektor auf das Sentiment, hieß es. Im frühen Handel hatte der Index noch rund 1 Prozent im Plus gelegen. Teilnehmer verwiesen auf die negativen Vorgaben von der Nasdaq am Freitag. Die Aktien von WiseTech, Xero und Afterpay reduzierten sich zwischen 3,4 und 4,2 Prozent.

China Evergrande weiter vom Handel ausgesetzt

Auch zu Beginn der neuen Woche blieben die Aktien des angeschlagenen Immobilienkonzerns China Evergrande in Hongkong vom Handel ausgesetzt. Mit Spannung werde darauf gewartet, ob der Konzern am Montag fällige Kuponzahlungen von mehr als 148 Millionen Dollar leisten kann. Evergrande hat bereits Zahlungen für Dollar-Anleihen im Gesamtwert von 131 Millionen Dollar versäumt, die am 23. und 29. September fällig waren.

Der Nikkei-225 in Tokio erholte sich von anfänglichen Verlusten und legte um 1,6 Prozent zu. Hier hatte der schwache US-Arbeitsmarktbericht zunächst für Abgaben gesorgt, so Teilnehmer. Mit dem Anstieg des Dollar gegenüber dem Yen auf das höchste Niveau seit Dezember 2018 seien vor allem die Export-Werte gesucht gewesen, hieß es. Der Dollar kletterte auf 112,80 Yen, nach rund 112,20 Yen am Freitag. So stiegen Toyota Motor um 5,3 Prozent, und Panasonic verbesserten sich um 6,7 Prozent.

Meituan steigen trotz Kartellstrafe

Bei den Einzelwerten ging es in Hongkong für die Aktie von Meituan um 7,5 Prozent nach oben. Der chinesische Essenslieferant wurde am Freitag wegen wettbewerbswidriger Praktiken zu einer Strafe von rund 533 Millionen Dollar verurteilt. Dies sei der jüngste Schritt Pekings, der darauf abziele, die mächtigen Technologie-Unternehmen des Landes zu zügeln, hieß es. Die Kartellstrafe dürfte für den Konzern eine überschaubare einmalige Ausgabe sein, meinte Nomura. Meituan dürfte seine Position als Marktführer in China beibehalten.

Die Lenovo-Aktie brach um 13,9 Prozent ein. Der chinesische Computerhersteller hat seinen Antrag auf eine Notierung an der Börse in Schanghai mit Verweis auf die Marktbedingungen zurückgezogen. Lenovo hatte geplant, maximal 10 Prozent seines Eigenkapitals nach der Emission in Shanghai anzubieten, und wollte den Erlös für die Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Produkte sowie zur Deckung des Betriebskapitalbedarfs verwenden.

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DJG/DJN/ros/smh

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October 11, 2021 03:35 ET (07:35 GMT)

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